- Dolby Pro Logic
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Dolby Pro Logic ist ein analoges Mehrkanal-Tonsystem, das von der Firma Dolby 1986 für den Heimkino-Bereich entwickelt wurde. Es basiert auf dem 1976 entwickelten Dolby Stereo. Dolby Pro Logic dekodiert Raumklang-Informationen aus einer Stereoquelle.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 2000 stellte die Firma Dolby Pro Logic II vor. Pro Logic II ist eine erweitere Form von Pro Logic, und erweitert Pro Logic um einen zusätzlichen Rückkanal und einen Subwooferkanal, ein sogenanntes 5.1-System. Eine Weiterentwicklung, Dolby Pro Logic IIx kann ein 6.1- bzw. 7.1-System simulieren, während die neuste Version, Dolby Pro Logic IIz ein 9.1-System mit Toninformationen versorgen kann.
Dolby Pro Logic wurde durch Dolby Pro Logic II abgelöst. Pro Logic verfügte über eine geringere Trennschärfe zwischen den einzelnen Kanälen und für die Rückkanäle stand nur eine geringe Bandbreite zur Verfügung. Pro Logic II wurde teilweise durch digitale Mehrkanal-Tonsysteme, wie z. B. Dolby Digital und DTS ersetzt, die über separate Kanäle verfügen. Pro Logic II findet auch heute noch Einsatz, z. B. bei der Simulation eines 5.1-Sounds aus einer Stereoquelle. Beispiele hierfür sind analoges Fernsehen und CDs, aber auch Spielkonsolen wie z. B. Wii von Nintendo, hier wurde aus Kostengründen auf separate Kanäle verzichtet.
Funktionsweise
Kodierung
Die vier Signale links, rechts, Center und Raumklang (L, R, C, S) werden in zwei Programmkanäle zusammengefasst, die als Links total (Lt) und Rechts total (Rt) bezeichnet werden.
Die beiden Eingangssignale links und rechts werden ohne Veränderung direkt zu den Programmkanälen links und rechts geleitet und der Centerkanal mit einer Pegelabsenkung von 3 dB gleichmäßig auf die beiden Kanäle addiert.
Das Signal des Raumklangkanals durchläuft zunächst einen Bandpass von 100 bis 7000 Hz und einen auf -6 dB modifizierten Dolby B Kompressor, um ein Übersprechen der Höhenanteile (Zisch-Effekte) aus den vorderen Kanälen in den rückwärtigen Kanal bei der Dekodierung zu minimieren. Ebenso wie der Center-Kanal wird anschließend das Signal um 3 dB abgesenkt und, um –90 ° in der Phase verschoben, dem linken Programmkanal beigemischt. Der rechte Programmkanal erhält das gleiche Signal, jedoch um +90 ° verschoben. Dadurch ergibt sich für den Raumklangkanal in den beiden Programmkanälen ein gegenphasiges Signal mit einer Phasendrehung von 180 °.
Dekodierung
Der einfachste Dekodierer zur Rückgewinnung des Raumklangsignals besteht aus einem Subtrahierer. Da das Center-Signal in Phase auf beiden Stereokanälen vorliegt, fällt es beim Subtrahieren der Stereokanäle voneinander einfach heraus. Die Kanäle sind also sehr gut voneinander entkoppelt.
Problematisch wird es bei asymmetrischen Schallereignissen auf den Stereokanälen, da diese wieder beim Subtrahierer ein Differenzsignal ergeben.
Um diese Effekte zu verringern, gibt es aufwändige Regelschaltungen, die Pegel und Phase ständig abgleichen, um eine möglichst hohe Entkopplung der Kanäle zu erreichen. Diese Systeme wurden in Pro Logic II realisiert.
Literatur
- Roland Enders: Das Homerecording Handbuch. 3. Auflage, Carstensen Verlag, München, 2003, ISBN 3-910098-25-8
- Thomas Görne: Tontechnik. 1. Auflage, Carl Hanser Verlag, Leipzig, 2006, ISBN 3-446-40198-9
Kategorie:- Audiosignalformat
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