- Dora (U-Boot-Bunker)
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Dora 1 und Dora 2 sind zwei U-Boot-Bunker in Trondheim (Norwegen), die während des Zweiten Weltkriegs von den deutschen Besatzern erbaut wurden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Wegen der strategisch günstigen Lage Trondheims (zum einen geschützt in einem Fjord und zum anderen direkt am Nord-Atlantik) operierte seit Juni 1940 bis zur Kapitulation im Mai 1945 die 13. U-Flottille der Kriegsmarine mit ihren 55 Booten von hier aus.
Im Mai 1941 wurde mit dem Bau von Dora 1 begonnen, weil die Marine großen Bedarf an Häfen außerhalb Deutschlands, in denen Reparaturen durchgeführt werden konnten, hatte. Gleichzeitig mussten diese gut zu verteidigen sein. In Trondheim wurden deshalb auf den Hügeln in der Stadt und der Umgebung Fliegerabwehrkanonen und andere Verteidigungsanlagen errichtet, deren Betonfundamente heute noch zu sehen sind. In diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert ist die der Stadt vorgelagerte Insel Munkholmen, auf der es mehrere Flakstellungen gab.
Trondheim sollte in dieser Zeit zu einer großen Militärbasis mit bis zu 300.000 Soldaten und deren Familien (mehr als Trondheim heute Bewohner hat) ausgebaut werden. Es gab Pläne, wonach außerhalb Trondheims eine große Siedlung – „Neu Drontheim“ – errichtet werden sollte.
Dora 1 wurde am 20. Juni 1943 der Kriegsmarine übergeben, während am zweiten Bunker (Baubeginn im Januar 1942) noch gebaut wurde. Dora 2 wurde nie fertiggestellt und ist heute eine Ruine.
Nach dem Krieg überlegte man, diese Gebäude zu sprengen. Dazu wäre aber soviel Sprengstoff nötig gewesen, dass auch der Rest von Trondheim Schaden genommen hätte.
Heute gibt es in Dora 1 eine Bowlinghalle sowie ein Archiv der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens und Abteilungen des Stadt- sowie Staatsarchivs. Im Gespräch ist auch, ein Rock-Musik-Museum einzurichten. Teile der Anlage stehen unter Denkmalschutz.
Maße
Dora 1 hat eine Länge von 153 m und eine Breite von 105 m, Dora 2 168 m bzw. 102 m. Sie wurden aus Stahlbeton gebaut. Die Seitenwände haben eine Stärke von 3 m, die Decke sogar 3,5 m.
Legende
In den Bereich der Legenden gehört die Erzählung, dass Gefangene, die am Bau beteiligt waren, während der Arbeit von Aufsehern im Beton der Wände ertränkt wurden. Die Leichname hätten die Konstruktion schwächen können. Hintergrund dieser Legende war wohl der Bericht von einem Unfall, bei dem zwei Arbeiter vom Gerüst in den frischen Beton stürzten und sich tödlich verletzten. Statiker sollen daraufhin errechnet haben, dass dieser einmalige Vorfall nicht zu einer wesentlichen Schwächung der Konstruktion führen würde, weshalb man den Bau einfach fortsetzte.
Weblinks
63.43963333333310.42115Koordinaten: 63° 26′ 23″ N, 10° 25′ 16″ OKategorien:- Trondheim
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