- Dorfkirche Consrade
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Die Consrader Kirche liegt am Rande des Urstromtals der Stör neben dem ehemaligen Meierhof (herzoglicher Hof) in Consrade (Gemeinde Plate). Auf dem Kirchhof sowie im benachbarten Gutsgelände stehen jahrhundertealte Eichen.
Inhaltsverzeichnis
Der Bau
Es ist ein mit Backsteinen verfüllter Fachwerkbau aus Eichenholz, der in Osten dreiseitig geschlossen ist. Das Walmdach ist gedeckt mit Biberschwänzen in Kronendeckung. Es gibt keinen Turm, dafür aber im Westen einen hölzernen Glockenstuhl.
Die Baugeschichte
In einem Kirchenvisitationsprotokoll von 1543 wird erstmals eine Tochterkirche von Plate in Consrade erwähnt. Vom 13. bis Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte das Dorf Consrade dem Zisterzienserkloster Reinfeld in Holstein. Möglicherweise hat die Kirche oder ein Vorgängerbau schon zur Klosterzeit in Consrade gestanden.
Das genaue Baujahr einer Kirche ist nicht bekannt. Der Fachwerkbau könnte im 16. Jahrhundert entstanden sein, gestalterische und technische Details lassen eher auf eine Entstehung im 17. Jahrhundert schließen.
- 1780 sollte die damals baufällige Kirche wegen Geldmangels abgerissen werden, wozu es aber nicht kam. 1831 wurde sie dann das erste Mal renoviert.
Grundlegende Renovierungsarbeiten erfolgten erst wieder 1968. Fenster, Türen und der Fußboden wurden erneuert. Fachwerkteile und der Dachstuhl hat man ersetzt. Das komplette Dach wurde neu gedeckt.
Der Innenraum
Der Innenraum ist flach gedeckt, ungeteilt und von schlichtem Charakter.
- Der Dresdner Bildhauer Friedrich Press schuf 1968 den Altar aus rotem Meißner Granit sowie den Altarleuchter und das metallene Kruzifix.
- Links und rechts vom Altar sind zwei Figuren an der Wand angebracht, die von einem gotischen Schnitzaltar stammen. Sie zeigen Maria mit dem Kind und den Evangelisten Johannes mit einem Kelch.
- Eine weitere Holzplastik seitlich vor dem Altar zeigt das dornengekrönte Haupt Jesu.
- Die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert ist ohne Fuß an der Wand befestigt.
- Das Taufbecken stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der Fuß in Form eines Granitwürfels ist jüngeren Datums. Er wurde bei der Neuaufstellung 1920 hinzugefügt.
- Die Orgel wurde um 1900 vom Orgelbauer Markus Runge aus Schwerin geschaffen.
Glockenstuhl und Glocken
Der Glockenstuhl ist für zwei Glocken vorgesehen, wovon nur die größere erhalten ist (Durchmesser 0,87 m). Sie wurde 1543 gegossen und zeigt reiche Verzierungen. Neben Blumendarstellungen verschiedenster Art ist die Verkündigung des Engels an Maria dargestellt. Die kleinere Glocke (Durchmesser 0,77 m) wurde 1916 im ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Sie war 1874 von P. M. Hausbrandt in Wismar aus einer älteren Glocke umgegossen worden.
Quellen
- Informationstafel in der Kirche
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler,
überarbeitet von der Abteilung Forschung des Instituts für Denkmalpflege,
Berlin 1980 - Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 664-665. ISBN 3-910179-06-1
Weblinks
53.57472222222211.476111111111Koordinaten: 53° 34′ 29″ N, 11° 28′ 34″ OKategorien:- Plate
- Kirchengebäude im Landkreis Ludwigslust-Parchim
- Kirchengebäude des Kirchenkreises Wismar
- Baudenkmal im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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