Dorfkirche Lichtenrade

Dorfkirche Lichtenrade
Die Dorfkirche Lichtenrade mit ihrem schlichten Satteldach
Briefmarke 1978

Die Dorfkirche Lichtenrade – ursprünglich wohl turmlos – steht im Ortsteil Lichtenrade des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg auf dem ehemaligen Dorfanger. Gleich neben dem Gotteshaus befindet sich der „Giebelpfuhl“, der als der größte Berliner Dorfteich gilt.

Geschichte

Der schlichte Saalbau ist aus gespaltenen rohen Feldsteinen mit vielen Auszwickungen aufgemauert. Er dürfte erst im 14. Jahrhundert entstanden sein, darauf deuten schon die Ziegelkanten der Spitzbogenpforte an der Südwand hin. Auch an den 1769 zugemauerten alten Spitzbogenfenstern ist das vermutliche Alter zu erkennen. Der Turm, ein mit Brettern verkleideter Fachwerkbau aus der Zeit um 1660, wurde 1810 wegen Baufälligkeit abgetragen. Erst 1902 erhielt die Kirche einen neuen, nach dem Entwurf des Baurats Georg Schwartzkopff aus Feldsteinen errichteten Turm. Sein von vier kleinen Spitztürmchen begleiteter steiler Schieferhelm brannte bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg ab und wurde 1949 durch ein schlichtes Satteldach ersetzt.

Ihren Kanzelaltar von 1666 und die alte Balkendecke hatte die Dorfkirche Lichtenrade bereits 1922 verloren. Wenigstens hat der Innenraum der Kirche seit dem Wiederaufbau nach dem Kriege anstelle des Tonnengewölbes wieder eine flache Holzdecke. 1961 gab man mit dem stehenden Taufengel das letzte alte Ausstattungsobjekt der Kirche, ein handwerkliches Juwel von 1708, an die Tempelhofer Heimatsammlung ab. Im Jahr 1968 wurde die Orgel in Betrieb genommen.

Literatur

  • Kurt Pomplun: Berlins alte Dorfkirchen. Verlag Bruno Hessling, Berlin 1967, S. 53.

Weblinks

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