- Aenania München
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Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Aenania München, K.D.St.V. Aenania München ist eine 1851 in München gegründete nichtschlagende, katholische, deutsche Studentenverbindung, und ist Gründungsmitglied des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV).
Wappen Zirkel
Bundesland: Bayern Universität: Münchner Universitäten und Hochschulen Verband: CV Eintritt in CV: 1856 Kürzel: Ae Farben: grün-weiß-gold Wahlspruch Treu und Frei Website: www.aenania.de/ Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die K.D.St.V. Aenania wurde am 5. Februar 1851 in München von Pater Franz Lorenz Gerbl gegründet. Er stammte aus Wasserburg am Inn, was zum Namen der Verbindung führte - Aenus steht im Lateinischen für Inn. Aenania sollte ein Gegengewicht zu den schlagenden Korporationen darstellen.
Aenania gründete mit der Winfridia Breslau 1856 den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen, kurz CV. Heute ist der CV mit über 30.000 Angehörigen in mehr als 120 Verbindungen der größte Akademikerverband Europas.
Von 1864 bis 1865 war die Aenania München Mitglied im Würzburger Bund. Entsprechend ihrem Wahlspruch Treu und frei! ist die Aenania München keiner politischen Partei verpflichtet. So wurde sie während des Dritten Reiches verboten und aufgelöst. Erst 1947 war nach eingeschränkter Existenz im Untergrund eine Wiederbegründung möglich.
Die Aenania München hat mehrere Tochterverbindungen, Enkelinverbindungen und eine Patenverbindung.
Die Aenania München hat als Tochterverbindungen:
- 1866 K.St.V. Ottonia München im KV
- 1881 K.B.St.V. Rhaetia München (dachverbandslos), aus Aenania und Ottonia hervorgegangen
- 1897 K.D.St.V. Vindelicia München im CV
- 1899 K.D.St.V. Rheno-Franconia München im CV
- 1903 K.D.St.V. Langobardia (München) Bayreuth im CV
- 1922 K.D.St.V. Trifels München im CV
Die Aenania München hat als Kleintochterverbindung:
- 1905 K.D.St.V. Franco-Raetia Würzburg im CV (gegründet von K.B.St.V. Rhaetia München)
Die Aenania München hat als Enkelinverbindungen:
- seit 1907 die 1899 von Ripuaria Bonn und Gothia Würzburg gegründete und 1904 suspendierte K.D.St.V. Burgundia München im VKSt, später CV
- seit 1930 die 1922 gegründete K.D.St.V. Radaspona (Regensburg) München im CV bei der Verlegung nach München
- seit 1907 die K.D.St.V. Moenania zu München im CV
Die Aenania München hat als Patenverbindung:
- seit 1925 K.D.St.V. Ferdinandea (Prag) Heidelberg im CV
2001 wurde das 150. Stiftungsfest in Anwesenheit aller Tochter- und Patenverbindungen der Aenania gefeiert.
Die K.D.St.V. Aenania stellte zusammen mit der K.D.St.V. Winfridia-Breslau zu Münster im Jahr 2005/06 aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums den Vorort des Cartellverbandes.
Aenania führte sechsmal den Vorort des Cartellverbandes: 1881/1882, 1889/1890, 1932/1933, 1956/1957, 1986/1987 und 2005/2006 und stellte zweimal den Altherrenbundvorsitz des Cartellverbandes: von 1950 bis 1951 mit Wilhelm Winkler und von 1968 bis 1972 mit Alfons Fleischmann.
Die Aenania München hat die Nummer 1 in der amtliche Reihenfolge der Cartellverbindungen. Die offizielle Abkürzung ist Ae.
Bekannte Mitglieder (Auswahl)
- Franz Senn (1831–1884), katholischer Geistlicher („Gletscherpfarrer“) und Begründer des Deutschen Alpenvereins
- Max Lossen (1842–1898), Historiker und Gründer des K.St.V. Arminia Bonn im KV
- Georg von Hertling (1843–1919), Reichskanzler und Preußischer Ministerpräsident, Politiker (Zentrumspartei) und Philosoph
- Konrad Beyerle (1872–1933), Staatsrechtler, Rechtshistoriker und Politiker
- Rupert Mayer (1876–1945), Jesuitenpater und NS-Widerstandskämpfer
- Max Buchner (1881–1941), Historiker und Mittelalterkundler, Professor in München und Würzburg, Herausgeber der „Gelben Hefte“
- Alfons Maria Jakob (1884–1931), Neurologe (Creutzfeldt-Jakob-Krankheit)
- Franz Weiß (1887–1974), Landwirtschaftsminister des Landes Württemberg-Hohenzollern und MdB (CDU)
- Josef Wintrich (1891–1958), Präsident des Bundesverfassungsgerichts
- Willo Welzenbach (1899–1934), Bergsteiger
- Theodor Maunz (1901–1993), Staatsrechtler
- Wilhelm Westenberger (1903–1980), Justizminister von Rheinland-Pfalz (1959–1963)
- Alfons Fleischmann (1907–1998), katholischer Theologe, Universitätsprofessor und Gründungsrektor der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
- Martin Wiesend (1910–2003), Weihbischof im Erzbistum Bamberg und Titularbischof von Migirpa
- Otto Gritschneder (1914–2005), Rechtsanwalt, Publizist, Zeitzeuge
- Hans Joachim Faller (1915–2006), Richter am Bundesverfassungsgericht von 1971 bis 1983
- Friedrich Kardinal Wetter (* 1928), Erzbischof von München und Freising
- Odilo Lechner (* 1931), Abt der Abtei St. Bonifaz München und des Klosters Andechs von 1964 bis 2003
- Albert Scharf (* 1934), Intendant des Bayerischen Rundfunks von 1990 bis 2002
- Anton Ziegenaus (* 1936), em. Prof. für Dogmatik an der Universität Augsburg
- Josef Thesing (* 1937), ehemaliger stv. Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung
- Karl Heinz Kuhna (* 1937), Rechtsanwalt, Botschafter a.D.
- Ludwig Mödl (* 1938), katholischer Geistlicher und Professor em. für Pastoraltheologie
- Paul Laufs (* 1938), Ingenieur, Professor, Politiker (CDU), Staatssekretär a.D.
- Peter Claus Hartmann (* 1940), Historiker und Professor em. für Allgemeine und Neuere Geschichte
- Hans Pongratz (* 1941), Stv. Generalarzt der Luftwaffe und Leiter Abt. III Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe
- Dieter Ameling (* 1941), Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh)
- Nikolaus Brender (* 1949), Chefredakteur des ZDF
- Alfred Sauter (* 1950), Jurist, MdL, Staatsminister a. D
- Dieter Spath (* 1952), Arbeitswissenschaftler und Direktor des Fraunhofer IAO
- Rudolf Streinz (* 1953), Professor für Öffentliches Recht (LMU)
- Joachim Herrmann (* 1956), Jurist, MdL, Bayerischer Innenminister
- Siegfried Schneider (* 1956), Volksschullehrer, MdL, Bayerischer Staatsminister in der Staatskanzlei
- Manfred Heim (* 1961), Professor für Bayerische Kirchengeschichte (LMU)
- Armin Laschet (* 1961), CDU-Politiker und Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
- Hubert Martens, Mitgründer und Vorstandsmitglied der deutschen Internet Society (ISOC.DE)
- Thomas Zimmermann (* 1946), Mediziner, MdL
- Bernd Sibler (*1971), Gymnasiallehrer, MdL, Staatssekretär a.D.
Literatur
- Wehr, Florian, Geschichte des Cartell-Verbandes der katholischen deutschen Studenten-Verbindungen, Paderborn, 1890
- Gesamtverzeichnis des CV Jahrgang 1913, M. Du Mont Schauberg, Strassburg im Elsass, 1913
- Schulze, Friedrich und Ssymant, Paul, Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, Verlag für Hochschulkunde, München, 1932 (Nachdruck), ISBN 3923621906
- Stitz, Peter, Der akademische Kulturkampf um die Daseinsberechtigung der katholischen Studentenkorporationen in Deutschland und in Österreich von 1903 bis 1908, Gesellschaft für CV Geschichte, München, 1960
- Stitz, Peter, Der CV 1919 - 1938: der hochschulpolitische Weg des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) vom Ende des 1. Weltkrieges bis zur Vernichtung durch den Nationalsozialismus, Gesellschaft für CV-Geschichte, München, 1970
- Schieweck-Mauk S., Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte, Würzburg, 1997, ISBN 3894980400
- Gesellschaft für Studentengeschichte und Studentisches Brauchtum e.V. (Hrsg), CV-Handbuch, 2. Auflage, Regensburg, 2000, ISBN 3922485111
Weblinks
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