Dornier Do 728

Dornier Do 728
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Dornier 728
Typ: Zweistrahliges Standardrumpfflugzeug
Entwurfsland: Deutschland
Hersteller: Dornier-Werke
Stückzahl: 1

Die Dornier 728 ist ein Zweistrahliges Standardrumpfflugzeug für den Kurzstreckenverkehr. Sie war für 70 bis 85 Passagiere ausgelegt und sollte den Modellen Embraer 170 und Bombardier CRJ700 Konkurrenz machen. Dabei wurde auf einen großen Rumpfquerschnitt geachtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Flugzeug wurde von der ehemaligen Dornier Luftfahrt GmbH unter der Eigentümerschaft von Fairchild Dornier entwickelt. Außer dem Umstand, dass es sich bei den Entwicklern um die von Dornier übernommenen Ingenieure handelte und die Produktion am ehemaligen Dornier-Standort Oberpfaffenhofen erfolgte, hatte das Projekt praktisch mit der Dornier GmbH in Friedrichshafen nichts mehr zu tun. Fairchild hatte nach der völligen Übernahme sogar den Namenszusatz Dornier gestrichen, ihn aber wegen des besseren Bekanntheitsgrades am Markt wieder eingeführt. Das schmälerte nicht die Leistung und Qualität des Entwurfes. Die Lufthansa hatte bereits eine Option über 60 Flugzeuge gezeichnet.

Der Rollout der ersten Maschine fand am 21. März 2002 statt; zum Erstflug kam es durch die zwischenzeitliche Insolvenz der Firma Fairchild Dornier nicht mehr. Die Terroranschläge am 11. September 2001 und die folgende Krise im Luftverkehr wirkten sich auch auf die Luftfahrtindustrie aus. Die relativ kleine Firma war auf Geldgeber und auf Kundenzusagen angewiesen, die auf Grund der Anschläge nur noch restriktiv investierten bzw. Kaufzusagen zurückzogen.

Im Rahmen des 728-Programmes wurden drei Prototypen gebaut. Am weitesten ausgerüstet und zum Zeitpunkt der ersten Insolvenz kurz vor dem Erstflug stehend war TAC 71 (Test Aircraft 728 Nr. 1). In diesem Prototyp war neben allen Systemen (zwischenzeitlich sogar den Triebwerken) auch eine sehr umfangreiche Flugversuchsverkabelung und -instrumentierung installiert. 2002 schien das Projekt bereits gescheitert, als Fairchild-Dornier, wie die Dornier-Werke nach der Übernahme durch Fairchild im Jahr 1996 offiziell hießen, Insolvenz anmeldete – nicht zuletzt auf Grund der immens gestiegenen Entwicklungskosten für die 728. Nach dem Einstieg des chinesischen D'Long-Konzerns wurde das Projekt 728 wiederaufgenommen. Unter der neuen Leitung wurden alle Systeme des TAC 71 auch in Betrieb genommen und getestet („Power On“); ein Erstflug wurde für den Herbst 2004 avisiert, die Aufnahme des Liniendiensts war für das Jahr 2006 vorgesehen. Im Juli 2004 war Fairchild-Dornier jedoch endgültig insolvent, woraufhin im Februar 2005 der Besitz der Firma versteigert wurde.

Für die Flugversuche in Oberpfaffenhofen und Granada waren vier bis fünf Prototypen geplant (TAC 71 bis TAC 75).

Nach der Insolvenz

Vor der Versteigerung wurden die meisten Systeme von den jeweiligen Zulieferern ausgebaut. Der Prototyp wurde im Rahmen der Versteigerung der Insolvenzmasse für 19.000 Euro an das DLR verkauft. Er wird in Göttingen für Tests der Kabinenakustik und -luftströmung verwendet. Ende Juni 2005 war die Demontage abgeschlossen. Die Leitwerke und weitere Anbauteile wurden demontiert, die Tragflächen etwa auf Höhe der Pylone abgesägt, da ein sorgfältigeres Entnieten der Struktur zu aufwändig gewesen wäre. Der verbleibende Rumpf mit Flügelstummeln ist etwa sechs Meter breit und stand bis zu seinem Transport im Herbst 2005 noch in Oberpfaffenhofen.

Der zweite Prototyp TAC 72 bestand im Wesentlichen nur aus der Zelle und Teilen der Verkabelung sowie Einbauten, die sehr früh erfolgen mussten. Er wurde von einem ehemaligen Dornier-Mitarbeiter für 6.000 Euro ersteigert. Er steht derzeit (Stand Juli 2005) ohne Fenster, Cockpitscheiben, Türen und Leitwerk auf einer Platte in Oberpfaffenhofen. Das Fahrwerk wird derzeit vom Hersteller BFGoodrich im Leasing günstig überlassen. Es wurde ein Förderverein gegründet, der aus der Zelle ein Dornier-Museum machen möchte. Probleme bereiten jedoch der Standort sowie der Transport. Diverse Museen haben bereits abgesagt.

Der dritte gebaute Prototyp ist die Bruchzelle für den statischen Strukturversuch bei der IABG in Ottobrunn, wo er derzeit auch noch eingerüstet steht. Da auch er in der Halle aufgebaut wurde, muss er ebenfalls zerlegt werden, um ins Freie gebracht werden zu können. Es war im Gespräch, dass er eventuell später als Café genutzt werden könnte, jedoch stehen diesem Plan vermutlich zu hohe Kosten gegenüber.

Weiterhin gab es noch diverse Strukturteile für Tests (z. B. Rumpftonnen) sowie aus der gestoppten Fertigung, die alle verschrottet wurden. Darunter befand sich auch ein Dummy-Fahrwerk.

Weitere geplante Versionen

  • Dornier 528 mit gekürztem Rumpf als Konkurrenz zum Bombardier CRJ200.
  • Dornier 928 mit gestrecktem Rumpf als Konkurrenz zum Bombardier CRJ900 und Embraer 190.
  • Dornier 728 Envoy 7: Eine Firmenflugzeugversion mit Zusatztanks im Rumpf zur Reichweitenerhöhung, einem erhöhten maximalen Startgewicht von 39,5 Tonnen und Raked Wingtips.

Technische Daten

Kenngröße Dornier 528 Dornier 728 Dornier 928
Erstflug (projektiert)
?
2002
?
Indienststellung (projektiert)
?
2004
?
Länge
23,10m
27,40 m
31,01 m
Spannweite
26,26 m
27,12 m
28,81 m
Flügelfläche
75 m²
84,4 m²
Kabinendurchmesser
3,25 m
Höhe
9,05 m
9,97 m
Leer 18.992 kg
20.900 kg
28.530 kg
Maximales Startgewicht (MTOW) 31.890 kg
35.200 kg
47.560 kg
max. Passagierkapazität 63
80
110
Triebwerkstypen 2 General Electric CF34-8D3-Turbofan-Strahltriebwerke
Schub 52,5 kN
55,9
Envoy 7: 58,1 kN
75,6 kN
Reisegeschwindigkeit 828 km/h
Maximale Geschwindigkeit 860 km/h
Reichweite 2.963 km
3.300 km
3.565 km
Dienstgipfelhöhe
12.497 m

Bilder

Weblinks


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