- Drakes Island
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50.355555555556-4.1536111111111Koordinaten: 50° 21′ N, 4° 9′ W
Drakes Island ist eine kleine Insel im Süden Englands – bekannt auch als St. Michaels Island oder St. Nicholas Island.
Drakes Island liegt im Sund von Plymouth südlich von den Millbay Docks. In früheren Zeiten hatte die Insel eine Kapelle, die dem Heiligen Michael geweiht war. Aus diesem Grunde heißt die Insel auch St. Michael Island. Urkundlich wurde sie erstmals 1135 erwähnt, als die Insel von der Familie Valletort dem Kloster zu Plymonth vermacht wurde. Erst danach wurde die Kapelle dem Heiligen Nikolaus geweiht, dem Schutzpatron der Seefahrer. 1549 musste die Kapelle einem befestigten Kastell weichen. 1583 ging die Insel an die englische Krone über und der berühmte englische Seefahrer Sir Francis Drake wurde Gouverneur dieser Insel. Seit dieser Zeit führt die Insel den Namen Drakes Island.
1599 wurden in Erwartung der spanischen Armada Barrikaden am Strand gebaut und das Kastell für 300 Soldaten ausgebaut. Als der englischen Bürgerkrieg 1642 ausbrach, wurde Sir Jacob Astley Gouverneur der Insel. Plymouth schlug sich auf die Seite der Parlamentarier. Nachfolger auf der Insel wurde Sir Alexander Carew, der im Verlauf des Bürgerkrieges beschuldigt wurde, Anhänger des Königs zu sein und Royalisten Unterschlupf zu gewähren. Er wurde verhaftet, eingesperrt und später im Tower of London hingerichtet.
Nach der Wiedereinführung der englischen Monarchie diente die Insel 25 Jahre lang als Staatsgefängnis und beherbergte zahlreiche prominente Gefangene wie General John Lambert oder Colonel Robert Lilburne, die auf Seiten des Parlaments gekämpft und das Todesurteil gegen König Karl I. unterzeichnet hatten. Sie blieben bis zu ihrem Tod auf der Insel.
Die Bedeutung der Insel änderte sich 1699 entscheidend, als die Königliche Werft von Cattewater nach Hamoaze verlagert wurde und die Insel als vorgelagerter Verteidigungsstützpunkt eine neue strategische Rolle gewann. Es wurden viele Pläne entworfen, doch nichts unternommen. 1717 berichtete Colonel Lilley über den ruiniösen Zustand der Verteidigungsanlagen auf der Insel und dass sie zu keiner Zeit einem Angriff standhalten könne.
1763 hieß die Insel wieder St. Nicolas Island und war mit dreiundzwanzig 32-Pfündern, sechs 18-Pfündern als Kanonen und zwei 13 Inch Mörsern ausgestattet. Bis 1771 war auf der Insel eine halbmilitärische Truppe von Kanonieren untergebracht, die aber einer Invasion kaum etwas hätten entgegensetzen können. Von da an bis zum Zweiten Weltkrieg übernahm die Königliche Artillerie die Kosten und Instandhaltung der militärischen Verteidigung auf der Insel.
Während und zwischen den beiden Weltkriegen wurden die Verteidigungsanlagen erneuert und die Truppen verstärkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor das Verteidigungsministerium das Interesse an der Insel. Von 1945 bis 1956 verschwanden einige Verteidigungsanlagen. 1964 pachtet Plymouth die Insel vom Verteidigungsministerium und baute sie für Jugendfreizeiten aus.
Auf dieser Insel spielt der Roman Das Böse unter der Sonne von Agatha Christie (offiziell auf Burgh Island).
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