Drehtabak

Drehtabak
Dieser Artikel beschreibt eine Art von Tabak; zum gleichnamigen Tanz siehe Shag (Tanz), für das Popmusik-Pseudonym Shag siehe Jonathan King.

Shag (Aussprache: ʃɛk „Schäk“[1]), Shagtabak, Feinschnitttabak, Feinschnitt oder Drehtabak bezeichnet fein geschnittenen, manchmal gesoßten (mit flüssigem Aroma getränkten) Tabak. Aufgrund seines Schnittes brennt er relativ schnell ab und wird daher für Zigaretten verwendet. Handelsüblicher Shag wird heute meist zum Selbstherstellen („Drehen“) von Zigaretten verwendet. Als loser Tabak wird er von der Tabaksteuer vergleichsweise gering belastet, so dass eine selbst gerollte Zigarette billiger ist als eine fertig konfektionierte.

Früher wurde Shag auch in der Pfeife geraucht, vorzugsweise in sogenannten Shagpfeifen mit relativ niedrigen und runden Köpfen; heute ziehen Pfeiferaucher meist spezielle Pfeifentabake vor.

Bekannte Hersteller von Shag sind Theodorus Niemeyer, Douwe Egberts oder BAT (Javaanse Jongens, Samson).

Shag

Der im deutschen Sprachraum weit verbreitete Begriff Shag stammt aus den Niederlanden, das früher wegen seiner Kolonien eine große Bedeutung im Tabakhandel und in der Tabakverarbeitung hatte; dort hatte man ihn wiederum aus dem Englischen übernommen[2]. Etymologisch stammt der Begriff vom altnordischen Wort skegg für „Bart“[2].

Stärken

Shag gibt es in unterschiedlichen Stärken, so unterscheidet man im allgemeinen:

  • Zware Shag (Niederländisch „schwerer Shag“): sehr dunkler, geschmacksintensiver Tabak, in Deutschland wenig verbreitet.
  • Halfzware Shag (Niederländisch „halbschwerer Shag“): hellerer Tabak, in ganz Europa verbreitet.
  • Lichte Shag (Niederländisch „heller Shag“): sehr heller Tabak mit eher mildem Geschmack, in letzter Zeit immer häufiger zu finden und gerade bei jungen Rauchern beliebt.

Eine EU-Richtlinie verbietet in den Niederlanden mittlerweile die Begriffe halfzware („halbschwer“) und lichte („leicht“) weil sie „gesünderen Tabakkonsum“ suggerieren; statt dessen werden Begriffe wie vol („voll“), stevig („herzhaft, kräftig“)[3] und pittig („pikant“)[4] gebraucht. In Deutschland dürfen dagegen wegen der Sprachbarriere – die wenigsten deutschen Raucher werden sich der wörtlichen Bedeutung von halfzware und lichte bewusst sein – die ursprünglichen Begriffe weiter verwendet werden.

Quellen

  1. Langenscheidt Taschenwörterbuch Niederländisch (2005), ISBN 3-468-11233-5
  2. a b Merriam-Webster: shag
  3. Woxikon: stevig
  4. Woxikon: pittig

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