- Dreilicht-Spitzensignal
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Das sogenannte Dreilicht-Spitzensignal ist das Nachtsignal „Zg 1“, das deutsche Eisenbahnzüge an ihrem vorausfahrenden Fahrzeug führen müssen. Die Ausführung des Signals unterliegt den Bestimmungen des § 14 EBO, konkretisiert durch die Eisenbahn-Signalordnung (ESO).
Der Abschnitt XII. der ESO „Signale an Zügen (Zg)“ bezeichnet das „Signal Zg 1 / Spitzensignal“ als „Kennzeichnung der Zugspitze“ und legt zunächst fest, dass als Tageszeichen kein besonderes Signal gegeben wird. Für das Nachtzeichen werden zwei Fälle unterschieden:
- Wenn das erste Fahrzeug ein Triebfahrzeug oder Steuerwagen ist, zeigt es vorn drei weiße Lichter in Form eines A (Dreilicht-Spitzensignal)
- Andernfalls zeigt es zwei weiße Lichter in gleicher Höhe.
Mit den Nachtzeichen soll ein herannahender Zug bei Dunkelheit erkannt und eindeutig von Straßenfahrzeugen unterschieden werden können. Die Nachtzeichen sind auch bei Tage zu führen.
Analog dem Zugspitzensignal gibt es auch ein Zugschlusssignal.
Geschichte
Das Dreilicht-Spitzensignal wurde im Bereich der damaligen Bundesrepublik Deutschland zum 1. September 1957 verpflichtend mit Inkrafttreten der Spitzensignalverordnung vom 26. Juli 1957 (BGBl. II S. 1268, verkündet am 29. August 1957) eingeführt. Dabei war eine Übergangszeit von zwei Jahren (für Bahnstrecken mit nicht technisch gesicherten Bahnübergängen) bzw. vier Jahren (für Strecken mit technisch gesicherten Bahnübergängen und Strecken ohne Bahnübergänge) vorgesehen. Während dieser Übergangszeit durften auf einer solchen Strecke wahlweise ausschließlich die alten oder ausschließlich die neuen Signale verwendet werden.
In Deutschland wurde das Dreilicht-Spitzensignal zuerst im Signalbuch von 1958 (Deutsche Reichsbahn) beziehungsweise 1959 (Deutsche Bundesbahn) erwähnt, die allgemeine Einführung erstreckte sich über einen längeren Zeitraum. Für Straßenbahnen und Stadtbahnen, die nach der BOStrab verkehren, gilt die gleiche Vorschrift. Oft wird hier allerdings die beleuchtete Zielanzeige als drittes Licht verwendet.
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