- Aflatoxin
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Aflatoxine sind natürlich vorkommende Mykotoxine (Pilzgifte), die erstmals beim Schimmelpilz Aspergillus flavus nachgewiesen wurden, aber auch von anderen Schimmelpilzarten wie Aspergillus parasiticus gebildet werden.
Man unterscheidet mindestens 20 natürlich vorkommende Aflatoxine, von denen Aflatoxin B1 als das für den Menschen gefährlichste gilt. Aflatoxine haben bei Konzentrationen um 10 µg/kg Körpergewicht akut lebertoxische Wirkung (Leberdystrophie), wirken jedoch schon bei geringeren Konzentrationen, vor allem bei wiederholter Aufnahme, karzinogen auf Nagetiere und Menschen. Die letale Dosis von Aflatoxin B1 beträgt bei Erwachsenen 1 bis 10 mg/kg Körpergewicht bei oraler Aufnahme. Im Tierversuch mit Ratten (letale Dosis 7,2 mg/kg Körpergewicht) wurde die Karzinogenität einer Tagesdosis von 10 µg/kg Körpergewicht eindeutig nachgewiesen[1]. Aflatoxin B1 ist damit eine der stärksten krebserzeugenden Verbindungen überhaupt.
Die Neoplasie tritt bei oraler Aufnahme besonders häufig in Leber und Magen auf. Da auch die Schimmelpilz-Sporen Aflatoxine enthalten, kann beim Arbeiten mit aflatoxinhaltigen Produkten das Einatmen der Stäube zu Lungenkrebs führen.[1] Daher werden seit 1976 Höchstmengen für Aflatoxine in bestimmten Lebensmitteln festgesetzt.
Aspergillus flavus ist in der Natur häufig und weit verbreitet. Man findet ihn meist, wenn das Wachstum von Erdnüssen, Mohn oder bestimmten Getreidesorten unter schlechten (Stress auslösenden) Bedingungen, wie z. B. Dürre, erfolgt, oder die Produkte bei Ernte oder Lagerung kontaminiert werden. In einer Vielzahl von Fällen wurde der Pilz auf Pistazien festgestellt. Die Belastung schwankt dabei stark je nach Herkunftsland und Erntemethode.[1]
Schimmelpilze kommen in Erde, verrottender Vegetation, Heu und Getreide, das mikrobiellem Verderb ausgesetzt ist, vor. Sie befallen organische Substrate jeden Typs, wenn die Bedingungen ihr Wachstum begünstigen. Solche wachstums-begünstigenden Bedingungen sind z. B. hohe Temperatur und Feuchtigkeit wie in den tropischen Regionen. Das Vorhandensein von Aspergillus flavus allein ist jedoch nicht hinreichend für die Entstehung schädlicher Mengen von Aflatoxinen.
Aflatoxine stehen aufgrund ihrer vergleichsweise einfachen Produktionsmethode und der niedrigen letalen Dosis im Verdacht, als Kampfstoff bevorratet zu werden.
Weblinks
- Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Mykotoxinen
- EU: Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten
- „Verbraucherschutz-Jahresbericht 2005“, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)
- Älter als der vorhergehende Jahresbericht, jedoch mit weit umfangreicheren Hintergrundinformationen zum Lemma:
„Verbraucherschutz-Jahresbericht 2000“, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Informationen zum Thema Mykotoxine für Getreidebauern, Viehhalter, Futtermühlen, Wissenschaftler, Tiermediziner und Konsumenten (Englisch)
Quellen
- ↑ a b c Verbraucherschutz-Jahresbericht 2000, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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