- Dynamitarde
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Dynamitarde war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein Synonym für Attentäter, die ihre Anschläge mittels Sprengstoff verübten.
Dynamit wurde ab 1867 als erster Sprengstoff industriell produziert und war relativ leicht erhältlich. Sein Einsatz im Bauwesen machte großen Eindruck. Relativ schnell wurde das neue Produkt aber auch von Terroristen als wirksame Waffe entdeckt und für Anschläge auf Personen benutzt. Für diese bisher unbekannte Form des Attentäters wurde der Begriff Dynamitarde geprägt. Ein prominentes Opfer war Zar Alexander II, der 1881 bei einem Sprengstoffanschlag in der Nähe von St. Petersburg starb. Ein Anschlag auf Kaiser Wilhelm I., den der Anarchist August Reinsdorf 1883 versuchte, misslang wegen des feuchten Wetters.
Als Antwort auf verbrecherische Nutzung darauf wurde der Umgang mit Sprengstoffen in vielen Staaten reglementiert. In Deutschland wurde 1884 das sogenannte „Dynamit-Gesetz“ erlassen.
Weblinks
- Otto Kraetz: "Die andere Seite der Medaille" - DIE ZEIT Nr. 42/2001
- Geschichte des Dynamits
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