Düsseldorf-Gerresheim

Düsseldorf-Gerresheim
Wappen Düsseldorf Gerresheim
ehemaliges Wappen Lage des Stadtteils Gerresheim
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Stadt: Düsseldorf
Ortsteil: Gerresheim
Geographische Lage: 51° 14′ N, 6° 52′ O51.2394444444446.86611111111117Koordinaten: 51° 14′ N, 6° 52′ O
Fläche: 6,74 km²
Einwohner: 28.213 (Stand: 31. Dezember 2007)
Gerresheim von Osten gesehen: Basilika und Quadenhof

Gerresheim ist ein Stadtteil von Düsseldorf und liegt im Stadtbezirk 07 im Osten der Stadt an den Randhöhen des Niederbergischen Landes. Die ehemals eigenständige Stadt ist eine von vier städtischen Siedlungen, die sich im Mittelalter auf Düsseldorfer Stadtgebiet entwickelt haben. Die Ursprünge des Ortes liegen in einem Frauenstift des 9. Jahrhunderts. Der Name Gerresheims wurde durch die hier ansässige Gerresheimer Glashütte über Deutschland hinaus bekannt. 1909 wurde Gerresheim nach Düsseldorf eingemeindet und der Ort hat in Teilen bis heute den Charakter einer eigenständigen Kleinstadt bewahren können. Ende Dezember 2007 hatte der Stadtteil 28.213 Einwohner und eine Fläche von 6,74 Quadratkilometern.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gerresheim liegt im Osten Düsseldorfs, unmittelbar unterhalb der Gerresheimer Höhen, die hier die Kante der Hochterrasse des Rheins bilden. In dieser Übergangszone von der Mittel- zur Hochterrasse ist das Gelände, im Gegensatz zu weiten Teilen des Stadtgebietes, sehr bewegt. Der niedrigste Punkt Gerresheims liegt im Westen mit 42 m, der höchste Punkt auf dem östlichen Höhenzug mit 114 m und der historische Ortskern selbst auf etwa 64 m.[2] An der Torfbruchstraße ist der Übergang von der Ebene zu den Höhen abrupt und in Form einer deutlichen Geländekante sichtbar. Östlich des Ortskerns verläuft unterhalb des Höhenzuges von Nord nach Süd der Pillebach, ein Zufluss der nördlichen Düssel, die ihrerseits, von Erkrath kommend, Gerresheim im Westen durchläuft. Die abfließenden Niederschläge der Hochflächen sowie ein hoher Grundwasserstand (Schichtenwasser) sorgten in diesem Bereich für ein weitläufiges Sumpfgelände, das heute größtenteils trockengelegt ist. Benachbarte Stadtteile sind im Norden Grafenberg und Ludenberg, im Westen Flingern-Nord und im Süden Vennhausen und Unterbach. Im Osten grenzt Gerresheim an die Stadt Erkrath.

Beschreibung des Stadtteils

Gerresheim war bis 1909 selbstständig und hat bis heute den Charakter einer eigenständigen Kleinstadt bewahrt. Die unbebaubaren Geländekanten, Waldgebiete, die sumpfigen Auen der Düssel, zwei Bahnlinien sowie die Gerresheimer Glashütte im Süden sorgen für eine Abgrenzung zu den benachbarten Stadtteilen. Gerresheim kann grob in drei Bereiche gegliedert werden, die sich in ihrer historischen und städtebaulichen Entwicklung stark unterscheiden.

Alt-Gerresheim/Ober-Gerresheim

Jugendstilhäuser auf der Sonnbornstraße

Ausgehend vom historischen Ortskern hat sich Alt-Gerresheim zunächst entlang der Ausfallstraßen entwickelt. Eine besondere Rolle nimmt dabei die Benderstraße ein, die heute die Haupteinkaufsstraße des oberen Gerresheim ist. Nördlich der Benderstraße liegen größere Wohngebiete, die in weiten Teilen von Reihenhaussiedlungen aus den frühen 1920er Jahren geprägt sind. Geschosswohnungsbau ist nur vereinzelt vertreten. Darüber hinaus befinden sich hier auch einige Straßenzüge mit Einfamilienhäusern aus den 1950er und 1960er Jahren. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde das Wohngebiet Heinrich-Könn-Straße erschlossen, wo verschiedene Wohnformen, wie sozialer Wohnungsbau, moderne Townhouses und klassische Einfamilienhäuser sowie eine kleine Ökosiedlung in unmittelbarer Nähe zueinander verwirklicht wurden. Südlich der Benderstraße liegt das Wohngebiet Auf der Hardt, das nach dem gleichnamigen Hügel benannt ist, an dessen östlichen Hang die Straßenzüge verlaufen. Dieser Bereich zählt zu den besten Wohnlagen Düsseldorfs.[3] Unter anderem entlang der Sonnborn-, Iken- und Lakronstraße befinden sich zahlreiche Gebäude aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Es handelt sich meist um guterhaltene Doppel- oder Einzelhäuser des damaligen Bürgertums mit großzügiger Jugendstil-Architektur. Prägend sind große Vorgärten und baumbestandene Straßenzüge. Daneben gibt es weitere Straßenzüge mit Reihenhäusern aus der gleichen Baualtersklasse. In Alt-Gerresheim befinden sich unter anderem das Bezirksrathaus der Stadtbezirks 07, ein Krankenhaus sowie die beiden Gymnasien des Stadtteils.

Hüttenviertel/Unter-Gerresheim

Meistersiedlung der Gerresheimer Glashütte

In der Nähe der Glashütte und des Gerresheimer Bahnhofs entstand im Süden Gerresheims, etwa einen Kilometer vom alten Stadtkern entfernt, ab Mitte der 1860er Jahren eine neue Ansiedlung, die von Arbeitervierteln geprägt war. Diese Arbeiterstadt war nicht nur geografisch von Alt-Gerresheim getrennt, sondern bildete auch in religiöser und soziologischer Hinsicht einen Gegensatz zur ursprünglich bürgerlich katholischen Einwohnerschaft. In Unter-Gerresheim setzte sich die Bevölkerung aus meist protestantischen Zuwanderern aus ganz Deutschland und dem Baltikum zusammen. Es entwickelte sich sogar eine eigene Sprache, das Hötter Platt. Die soziologische Trennlinie zwischen bürgerlichem Alt-Gerresheim und dem Hüttenviertel ist bis heute vorhanden.

Die vom Bahnhof nach Alt-Gerresheim führende Heyestraße ist in ihrem südlichen Bereich heute die Einkaufsstraße des unteren Gerresheim. Östlich der Heyestraße, rund um die evangelische Gustav-Adolf-Kirche liegt ein kleines gründerzeitliches Viertel mit Geschosswohnungsbau. Weiter südlich an der Heyestraße liegen die Werkswohnungen der Glashütte in Form von Reihenhäusern mit Nutzgärten. Diese Arbeitersiedlungen stehen heute zu großen Teilen unter Denkmalschutz.[4] Optisch wird Unter-Gerresheim durch die mittlerweile stillgelegte Glashütte geprägt. 2008 wurden mehrere Werkstattverfahren und Bürgerbefragungen zu einer Überplanung des 31,5 Hektar großen Werksgeländes durchgeführt. Die endgültige Nutzung und Bebauung ist noch nicht festgelegt.[5] Im März 2009 wurde mit dem Abbruch der Anlagen begonnen. Einzelne Gebäude sollen jedoch erhalten werden und wurden unter Denkmalschutz gestellt. Markant ist auch der achtgeschossige Hochbunker, der 1942/43 von französischen Kriegsgefangenen auf dem Gelände des Heyeparks erbaut worden war[6] und heute mit hell- und dunkelbraunen Trapezblechen verkleidet und mit einem großen silberfarbenen Düsseldorfer Stadtwappen versehen ist.

Südlich der Glashütte, jenseits der Bahnlinie Düsseldorf–Wuppertal liegt die in architektonischer Hinsicht bemerkenswerte Meistersiedlung. Das Hüttenviertel selbst wird von den Bewohnern traditionell in einzelne Quartiere aufgeteilt.[7] Die alten Siedlungsnamen wie Auf der Insel, Auf der Nachtigall oder Neustadt sind heute noch geläufig. Die politische Richtung einte große Teile der Gerresheimer Arbeiterschaft und die KPD war die beherrschende Kraft bis zur NS-Herrschaft.[8] Noch heute spielt die DKP eine besondere Rolle in der Kommunalpolitik Gerresheims und ist dank der Wähler im Hüttenviertel regelmäßig, in der ansonsten bürgerlich dominierten, Bezirksvertretung des Stadtbezirks 07 vertreten.

Italienische Zuwanderung

Insgesamt ist Unter-Gerresheim heute stark von süditalienischen Zuwanderern geprägt, die in den 1950er und 60er Jahren von der Glashütte angeworben worden waren. Mittlerweile lebt hier bereits die vierte Generation der ehemaligen Gastarbeiterfamilien, die in Gerresheim heimisch geworden sind. Zahlreiche italienische Restaurants, Bars, Pizzerien, Gelaterias und Feinkostgeschäfte in einer in Düsseldorf sonst nicht vorhandenen Dichte haben den Straßenzügen um die Heyestraße den Beinamen Klein-Italien eingebracht.[9] Jeden Sonntag finden in der katholischen Kirche St. Katharina Gottesdienste in italienischer Sprache statt.[10]

Torfbruchstraße, Dreherstraße und Quellenbusch

Der Bereich zwischen Torfbruchstraße und der Güterbahnstrecke EllerRath liegt südwestlich der Geländekante. Im Gegensatz zu Alt- und Neu-Gerresheim geht die Bebauung dieses Bereiches des Stadtteils an einigen Stellen nahtlos in die benachbarten Stadtteile über. An der Torfbruchstraße herrscht Geschosswohnungsbau, überwiegend aus der Nachkriegszeit, vor. Im Westen, an der Grenze zu Flingern, gibt es auch größere Einfamilienhaussiedlungen sowie diverse Schrebergartenkolonien. Hier ist die Bebauung eher aufgelockert. Weite Bereiche in diesem Teil Gerresheims wurden erst in den 1980er Jahren bebaut. Seit Anfang 2008 befindet sich an der Torfbruchstraße auf dem Quellenbusch genannten und 12,8 Hektar großen Gelände eines der größten Neubaugebiete Düsseldorfs. Erste Gebäude und Straßen wurden bereits Ende desselben Jahres fertiggestellt. In der Endstufe sollen 500 Geschosswohnungen und 310 Einfamilienhäuser entstehen.[11]

Geschichte

Von den Ursprüngen bis Ende des 18. Jahrhunderts

Der Quadenhof um 1840, Federzeichnung von Caspar Scheuren

Die ersten Zeugnisse menschlicher Besiedlung im Raum Gerresheim stammen aus der Jungsteinzeit.[12] Im Norden Gerresheims sowie im Bereich Unter den Eichen und der Dreherstraße wurden Gräberfelder aus der älteren Eisenzeit[13] und an der Quadenhofstraße Siedlungskeramik aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Aus römischer Zeit stammen die Überreste eines germanischen Brandgrabes mit römischer Keramik als Beigabe. Aus der Merowingerzeit sind keine Funde bekannt.

Das erste überlieferte Ereignis ist die Gründung eines Frauenstifts im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts durch den fränkischen Adeligen Gerrich auf seinem Gut im Pillebachtal.[14] Die Bestätigung des Stiftes erfolgte wohl auf der Kölner Synode im September 870. Das Gerresheimer Stift gehört zu den ältesten Kanonissenstiften der Erzdiözese Köln.[15] Das Jahr 870 wird von mehreren Historikern als das Gründungsjahr Gerresheims angesehen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Stiftes stammt aus den Jahren 905/906. Weitere Urkunden des frühen 10. Jahrhunderts lassen vermuten, dass Gerresheim bereits früh ein kirchlicher und kultureller Mittelpunkt gewesen ist. Auf die Gründung folgten Jahrzehnte des Ausbaues. Von den Normannenüberfällen Ende des 9. Jahrhundert blieb Gerresheim verschont. Während der Ungarnkriege brandschatzte eine kleine Streitmacht von Magyaren im Jahre 919 das Stift und zerstörte es fast vollständig. Die männlichen Bewohner wurden getötet oder als Geisel entführt. Die Äbtissin sowie die Kanonissen konnten samt der Reliquien des Stiftspatrons, des Heiligen Hippolyt in das Kölner Sankt-Ursula-Stift flüchten. Erst über 1000 Jahre später, im Jahre 1953, kehrten die Überreste des Stiftspatrons nach Gerresheim zurück. Der Wiederaufbau des Stifts erfolgte in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Im Jahre 970 weihte der Kölner Erzbischof Gero eine neue Kirche ein. Im Laufe der Zeit entwickelte sich um das Stift herum ein Dorf mit Marktplatz. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde mit dem Bau einer neuen großen Stiftskirche begonnen. Vermutlich im Jahr 1236 wurde die Stiftskirche, die heutige Basilika St. Margareta, eingeweiht. Südlich davon, auf dem heutigen Gerricusplatz, stand die viel kleinere Pfarrkirche aus dem Jahr 1142. Für die Verwaltung und Vertretung nach außen war ein Vogt zuständig. Möglicherweise war der im Jahre 1056 genannte Vogt Adolf identisch mit dem gleichnamigen Vogt des Klosters Werden, Adolf von Berg.[16] Im Jahre 1368 bezeichneten sich die Grafen von Berg als erbliche Vögte von Gerresheim.

Am 5. März 1368 wurde das Dorf Gerresheim durch die Grafen von Berg zur Freiheit erhoben. Die verliehenen Rechte ähnelten jedoch denen anderer bergischer Städte, so dass Gerresheim de facto eine Stadt war. Ab 1390 bestand ein vollständiger Magistrat und es wurde eine halbkreisförmige Stadtmauer angelegt. Im Osten fühlte man sich, wie bereits in der Vergangenheit, durch die Sümpfe geschützt. Zusätzlich lag dort mit dem Quadenhof die befestigte Burg der Vögte. 1451 werden vier Stadttore genannt. Seit 1465 ist mit dem Franziskanerinnenkloster Katharinenberg eine zweite geistliche Institution nachweisbar. Um 1500 hatte Gerresheim 500 Einwohner und war eine wichtige Marktstätte. Für die Bedeutung des Ortes spricht zudem die Verwendung des „Gerresheimer Maßes“ als Hohlmaß in weiten Teilen des Bergischen Landes vom 12. bis zum 18. Jahrhundert. Ob Gerresheim Münzprägestätte war, kann trotz des Fundes einer aus dem 14. Jahrhundert stammenden Turnose, die die Inschrift „moneta gerishem“ trägt, aufgrund fehlender weiterer Quellen nicht geklärt werden.[17]

1586 wurde Gerresheim in die Wirren des Truchsessischen Krieges gezogen. Am 6. April gelang es truchsessischen Soldaten durch den Bau eines Damms, die schützenden Sümpfe zu überwinden. Die Stadt und das Stift wurden in der Nacht zum Ostermontag vollständig ausgeplündert. Der evangelische Glauben wurde daraufhin in Gerresheim verboten. Im Dreißigjährigen Krieg überfielen abermals protestantische Truppen die Stadt, 1624 die Brandenburger und 1635 die Schweden. In Folge dieser Erfahrungen festigte sich die katholische Tradition in Gerresheim nochmals.[18] Im 17. und 18. Jahrhundert folgte der Einzug des niederen Adels in das Gerresheimer Stift, dessen Bedeutung abnahm. Die Stadt verarmte und wurde in der Folge wirtschaftlich und politisch bedeutungslos. Als Erich Philipp Ploennies im Jahre 1715 seine Topographia Ducatus Montani des Herzogtums Berg verfasste, stellte er bei der Beschreibung von Gerresheim fest: „Dieser Orth ist vormals sehr groß gewesen, gleich als man noch aus desselben Ringmauer absehen kann, vor izo ab sind an stadt der Häuser mehrenteils Gärten innerhalb gedachter Mauer“ und er bezeichnete Gerresheim als „sehr gering und klein“.

vom 19. Jahrhundert bis zur Eingemeindung

Ehemaliges Kloster Katharinenberg, heute Sitz der Bezirksverwaltungstelle des Stadtbezirks 07

1803 wurde im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses das Kanonissenstift aufgehoben. Die endgültige Schließung des Stifts erfolgte jedoch erst 1806. Die Stiftskirche wurde im Jahre 1810 der Gemeinde für die Abhaltung des Pfarrgottesdienstes gegen Bezahlung überlassen, da die südlich der Stiftskirche gelegene Pfarrkirche baufällig geworden war und abgerissen werden musste. Diesem Umstand und den Bemühungen der letzten Äbtissin Gräfin von Schönau hat Gerresheim die Erhaltung seines Wahrzeichens zu verdanken.[19] Der Hochaltar des Stifts steht heute in der katholischen Pfarrkirche St. Peter in Essen-Kettwig.

Mit der Gründung des Großherzogtums Kleve und Berg erhielt Gerresheim eine französische Mairie-Verfassung. Zahlreiche benachbarte Orte, darunter Erkrath, Unterbach, Ludenberg und Vennhausen, wurden politisch an Gerresheim angegliedert. 1809 hatte die neue Gemeinde 2700 Einwohner, darunter 869 in Gerresheim selbst. Ab 1815 gehörte die Stadt Gerresheim zum Königreich Preußen. Das Kloster Katharinenberg überstand die Säkularisation und existierte bis 1834. Die Klostergebäude wurden zur Keimzelle der industriellen Entwicklung Gerresheims. Zunächst errichtete dort Emil von Gahlen seine Drahtstiftfabrik in Teilen der Gebäude. Einige Jahre später folgte Ignaz Dreher, der seinen Betrieb von der Dammermühle im Süden der Stadt ins Zentrum an die Gräulinger Ecke Gerricusstraße verlegte.[20] Ab 1838 baute die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft ihre Trasse über das Gemeindegebiet und die Stadt erhielt einen Bahnhof. Die Märzrevolution ging zunächst an Gerresheim vorbei. Allerdings gab es eine radikal-demokratische Bewegung im Ort, die von dem Gerresheimer Arzt Peter Joseph Neunzig geleitet wurde. Am 8. Oktober 1848 zog eine Gruppe von 800 Demonstranten von Düsseldorf nach Gerresheim. Unter roten Fahnen fand eine Massenkundgebung vor St. Margareta mit 5000 Teilnehmern und dem Ruf nach der „rothen Republik“ statt.[21] Der bekannteste Redner war Ferdinand Lassalle.[22] Zu dieser Zeit gab es in Gerresheim gerade rund 300 Arbeitsplätze in verschiedenen metallverarbeitenden Betrieben. Im Norden der Stadt hatte sich eine große Ziegelei angesiedelt. Die Entwicklung zur Industriestadt mit einer selbstbewussten Arbeiterschaft begann 1864, als der Bremer Unternehmer Ferdinand Heye die Gerresheimer Glashütte gründete, die Gerresheim weltbekannt machte. Bereits 1890 war die Gerresheimer Glashütte mit 1200 Beschäftigten die größte Glashütte der Welt.

Von der Eingemeindung 1909 bis in die Gegenwart

Die Glashütte im April 2008 vor der Demontage

Eingemeindet nach Düsseldorf wurde Gerresheim erst 1909. Düsseldorf hatte vor allem Interesse an der wirtschaftlich erfolgreichen Glashütte, während die Stadt Gerresheim selbst finanziell zu schwach war, um weiterhin unabhängig von Düsseldorf zu existieren. So wurde Gerresheim bereits seit den 1880er Jahren aus Düsseldorf mit Wasser und Elektrizität versorgt. Auch die Anbindung im ÖPNV war erst durch Unterstützung Düsseldorfs möglich geworden.

In der Weimarer Republik war Gerresheim, hier vor allem das Hüttenviertel, eine Hochburg der KPD, die hier Wahlresultate zwischen 64,5 und 77,5 Prozent erreichte. Selbst bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erhielt die bereits verbotene KPD in Unter-Gerresheim 37 Prozent der Stimmen. Die Nazis rächten sich am 5. Mai mit der „Razzia von Gerresheim“, als mehr als 3000 Mann von SA, SS, Polizei, Stahlhelm, Feuerwehr und Baubehörde das Hüttenviertel überfielen.[23] NS-Gegner wurden misshandelt, zwischen 50 und 280 Gefangene in das Polizeipräsidium in der Mühlenstraße verschleppt. Bei einem Bombenangriff am 2. November 1944 starben über 30 Personen als sie nach zu früh erfolgter Entwarnung einen Schutzbunker verließen. Der Stadtteil selbst überstand die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs fast unzerstört.

1947 wurde das Gymnasium Gerresheim für Jungen gegründet und 1950 folgte das Marie-Curie-Gymnasium für Mädchen. 1959 zog das Gymnasium Gerresheim in einen neu errichteten Schulkomplex an der Straße Am Poth. 1960 hatte die Glashütte mit 10.000 Mitarbeitern und üppigen Dividenden ihren wirtschaftlichen Höhepunkt. In dieser Zeit engagierte sich das Unternehmen auch finanziell im Stadtteil. Von 1966 bis 1970 wurden die Reste des alten Stiftsgebäudes denkmalpflegerisch instand gesetzt. Im Jahre 1970 beging man die 1100-Jahr-Feier Gerresheims. Im selben Jahr erhielt das Marie-Curie-Gymnasium einen Neubau an der Gräulinger Straße neben der 1966 eingerichteten Feuerwache. 1972 wurde, ebenfalls an der Gräulinger Straße, ein großes Krankenhaus eingeweiht und an der Märkischen Straße eine Badeanstalt eingerichtet. Auf der Benderstraße wurden in den 1970er Jahren die letzten Baulücken geschlossen. 1974 begannen umfangreiche bis 1985 andauernde Sanierungsarbeiten an der Stiftskirche, die aufgrund statischer Probleme notwendig geworden waren. Die von 1989 bis 1994 währende Ortskernsanierung brachte Gerresheim eine neue Umgehungsstraße und eine Fußgängerzone. Ebenfalls in den 1990er Jahren entstand entlang der Bergischen Landstraße das neue Wohnviertel Heinrich-Könn-Siedlung.

Im September 2002 wurde das Gerresheimer Krankenhaus an das Straßenbahnnetz durch den Neubau einer 1,1 Kilometer langen und 18,4 Millionen Euro teuren Strecke angebunden. Nach Fehlern im Management, Überproduktion und Preisverfall wurden nach dem Verkauf an den weltgrößten Glasverpackungshersteller Owens-Illinois am 31. August 2005 die letzten Öfen nach 141 Jahren stillgelegt und die Glashütte geschlossen. Ende 2008 wurde mit der Erschließung des Geländes Am Quellenbusch mit dem Bau eines der größten Wohnneubaugebiete in Düsseldorf begonnen. Im März 2009 begann der Abbruch von Produktionsanlagen auf dem ehemaligen Glashüttengelände.

Sehenswürdigkeiten

Basilika Sankt Margareta

Hauptartikel: Basilika St. Margareta

St. Margareta vom Gerricusplatz aus gesehen

Die größte Sehenswürdigkeit und weithin sichtbares Wahrzeichen Gerresheims ist die Katholische Basilika St. Margareta. Die romanisch-gotische Stiftskirche des Kanonissenstifts erhielt bei der Weihe 1236 den Hl. Hippolyt als Patron und trug den Namen „Monasterium Santi Hippolyti“. Sie befindet sich an der Stelle eines staufischen Vorgängerbaus und besitzt eine reiche Innenausstattung. Der Bau ist farblich gefasst, wie es häufig in der Rheinischen Romanik anzutreffen ist. Seit 1598 findet alljährlich die Blutprozession zur Verehrung einer Blutsreliquie, die die mit Christi Blut vermischte Erde vom Berg Golgatha enthalten soll, statt. Sankt Margareta wurde 1982 durch Papst Johannes Paul II. zur päpstlichen Basilica minor erhoben.

Kirchenschatz der Stiftskirche und Stiftsgebäude

Hauptartikel: Stift Gerresheim

Kreuzgang des ehemaligen Stiftsgebäudes

Von besonderer Bedeutung ist der Hidda-Codex, ein ottonisches Evangeliar aus dem 11. Jahrhundert. Unter den weiteren Exponaten sakraler Kunst ist vor allem das Kruzifix aus dem 10. Jahrhundert zu nennen. Dieses wurde vermutlich im Jahre 970 der Gemeinde zur Einweihung der neuen Kirche vom Kölner Erzbischof geschenkt. Es ist damit neben dem Kölner Gerokreuz wohl das älteste erhaltene Hochkreuz Europas. Sehenswert ist auch der romanische Kreuzgang des Stiftsgebäudes aus dem 13. Jahrhundert.

Gerricusplatz

Der rechteckige und weitläufige Gerricusplatz wird im Norden von der Basilika beherrscht. An den drei anderen Seiten befinden sich Bäume. Rund um den Platz liegen Fachwerkhäuser, die in der Mehrzahl aus dem 19. Jahrhundert stammen. Die östliche Seite wird von einem aus dem Barock stammenden Gebäudeensemble domininiert. Durch einen schmalen Durchgang erreicht man den Quadenhof, ein burgartiges Steinhaus aus dem 15. Jahrhundert. Die ehemalige Wasserburg war früher der Wohnsitz des Burgvogtes, der zugleich Schutzherr des Stiftes war. Die Burg sollte die kleine Stadt nach Osten hin absichern, wo man aufgrund der sumpfigen Bodenverhältnisse keine Stadtmauer errichten konnte. Am südlichen Ende des Gerricusplatzes befindet sich die Bronzestele des Heimatbrunnens, der Szenen aus der Gerresheimer Geschichte zeigt. Der Platz wird für verschiedene Veranstaltungen, wie beispielsweise den Weihnachtsmarkt, genutzt.

Sonstiges

Am Neusser Tor befindet sich ein 300 Jahre altes Fachwerkhaus, das der Architekt Aloys Odenthal Mitte der 1990er Jahre original restaurierte. Bis April 2007 befand sich in dem Gebäude ein Feinschmeckerlokal, so dass auch eine Innenbesichtigung möglich war. Seitdem wird das Haus zu Bürozwecken genutzt und ist nicht mehr öffentlich zugänglich.

Blutskapelle

Die Evangelische Gustav-Adolf-Kirche wurde im Rahmen der sozialen Einrichtungen der Glashütte im Jahre 1878 von Ferdinand Heye errichtet. Hintergrund war die Zugehörigkeit zahlreicher zugewanderter Arbeiter zum evangelischen Glauben, im ansonsten streng katholischen Gerresheim. Die im neoromanischen Stil erbaute Kirche liegt an der Heyestraße, eingebettet in einen kleinen Park und umgeben von einem Gründerzeitensemble mit Grundschule und Gemeindesaal. Gegenüber der evangelischen Kirche liegt die Blutskapelle, die 1725 an Stelle eines älteren Vorgängerbaus errichtet worden war. Seit 1598 ist dieser Ort das Ziel der Gerresheimer Blutsprozession. Die ursprüngliche Kapelle soll der Überlieferung nach von einem Ritter aus Eller errichtet worden sein, der von einem Kreuzug eine Heiligblut-Reliquie mitgebracht hatte.

In Gerresheim fand 1738 der letzte Hexenprozess am Niederrhein statt. An Helene M. Curtens und Agnes Olmanns, die am 19. August 1738 verbrannt wurden, erinnert ein von Gabriele Tefke gestalteter Gedenkstein an einem kleinen Platz an der Ecke Dreherstraße und Schönaustraße, gegenüber dem alten Friedhof. Auch auf dem Heimatbrunnen am Gerricusplatz wird an das Ereignis erinnert.

Der 1906 angelegte Gerresheimer Waldfriedhof ist der drittgrößte Friedhof Düsseldorfs und insbesondere wegen seiner Lage am Hang der Gerresheimer Höhen und des Waldes sehenswert. Der alte Gerresheimer Friedhof an der Dreherstraße ist heute ein kleiner Park mit Kinderspielplatz. Der angrenzende Jüdische Friedhof, der sich in einem schlechten Erhaltungszustand befindet, ist nicht öffentlich zugänglich.

Sport, Kultur und Freizeit

Sport

Die DJK Sportfreunde Gerresheim 1923 e.V., der TV Grafenberg 1888 e.V., der TuS Gerresheim, der Düsseldorfer Sport-Club 1899 e.V., der Gerresheimer Turnverien sowie der Tennisclub Gerresheim sorgen für ein breites Sportangebot. Zwischenzeitlich gab es auch noch den FC Gerresheim, der sich aber Mitte des Jahres 2006 auflöste. Die HSG Gerresheim 04 ist die seit 2004 entstandene Handballspielgemeinschaft aus den Handballabteilungen der Vereine TuS Gerresheim, Sportfreunde Gerresheim und dem TV Torfbruch.

Die Schachfreunde Gerresheim wurden 1986 gegründet und entwickelten sich im Laufe der Zeit zum aktuell erfolgreichsten Schachverein der Landeshauptstadt. Mit etwa 120 Mitgliedern gehören die Schachfreunde zu den mitgliederstärksten Schachvereinen Deutschlands. Der sportlich größte Erfolg war bislang der Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahre 2005.

Gerresheim verfügt über eine moderne Vierfachsporthalle am Marie-Curie-Gymnaium und mehrere Sportplätze. An der Diepenstraße befindet sich das größte privat betriebene Sportcenter Düsseldorfs, das neben Fitness, Squash und Tennis auch ein breites Angebot wie Bowling, Climbing, Indoor-Soccer oder Billard anbietet.

Brauchtum und Heimatgeschichte

Die St.Sebastianus-Schützenbruderschaft Gerresheim 1427 e.V. ist eine Gemeinschaft Gerresheimer Schützengesellschaften mit vielen traditionellen Vereinen, u. a. der Gesellschaft Kaiser Friedrich 1898 und der 1. Hohenzollern-Kompanie 1907 Gerresheim mit ihrem 1. Hauptmann Heinz Thomas. Einmal jährlich wird eine Kirmes veranstaltet.

Die KG Gerresheimer Bürgerwehr 1956 e.V. ist eine große Karnevalsgesellschaft in Düsseldorf. Eingetragen im Bund Deutscher Karneval als Corps, aufgrund der historischen Uniformen und Fahrzeuge, wie z. B. Planwagen, „Feldt“-Apotheke und Kanone. Die Gerresheimer Bürgerwehr nimmt auch am Düsseldorfer Rosenmontagszug teil.

Seit 1976 findet am Karnevalssonntag der mittlerweile größte Veedelzoch mit bis zu 50.000 Besuchern statt.[24]

Der Bürger- und Heimatverein Gerresheim 1950 erforscht die lokale Geschichte und Kultur und gestaltet die Entwicklung Gerresheims durch Bürgerforen mit.

Die Gerresheimer Mädchen sind ein 1973 gegründeter Heimatverein, der sich um Brauchtumspflege und soziales Engagement kümmert und für seinen jährlichen Tanz in den Mai über Gerresheim hinaus bekannt ist.

Im Januar 2008 wurde der Förderkreis „Industriepfad Gerresheim e.V.“ unter dem Vorsitz von Prof. Niklaus Fritschi gegründet. Dieser Verein setzt sich für den Erhalt historischer Industriedenkmäler (z. B. Ringofen und Glashütte) ein. Kernprojekt ist die Errichtung eines Industriepfades vom Ringofen an der Bergischen Landstraße bis zur Glashütte und zum Bahnhof. An den Stationen sollen Informationstafeln errichtet werden.

Soziales

Die Bürgerhilfe Gerresheim kümmert sich um Jugend- und Altenhilfe sowie soziale Probleme im Stadtteil.

Freizeit

Gerresheim wird im Norden und Osten von Wäldern begrenzt, die über ausgedehnte Spazier- und Wanderwege verfügen. Zahlreiche Attraktionen wie der Wildpark, die Rennbahn, verschiedene Biergärten oder Reitställe liegen zwar in den Nachbarstadtteilen, sind aber von Gerresheim aus bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Rund um das Kölner Tor haben sich zahlreiche gastronomische Betriebe angesiedelt, die bei gutem Wetter die Fußgängerzone als große Terrasse nutzen.

In Gerresheim finden regelmäßig ein Weihnachtsmarkt sowie im Herbst ein Weinfest statt.

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

Wirtschaft

S-Bahnhof Gerresheim im Dezember 2006

Mit der Schließung der Glashütte verlor Gerresheim den letzten Industriebetrieb und zugleich den größten Arbeitgeber. Die Wirtschaft ist heute von Einzelhandel und Gastronomie geprägt. Da die Geschäfte in Gerresheim ein breites Sortiment anbieten, werden auch Kunden aus benachbarten Stadtteilen angezogen. Vor allem die Benderstraße ist als Einkaufsstraße beliebt. Größte Arbeitgeber im Ort sind das von der Sana Kliniken AG betriebene Krankenhaus sowie eine Filiale der Bauhaus-Kette, die mit 28.000 m² Verkaufsfläche einer der größten Baumärkte Europas ist.

Öffentlicher Personennahverkehr

Gerresheim besitzt seit 1838 einen Bahnhof an der historischen Strecke der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft. Diese verband damals die Städte Düsseldorf, Gerresheim und Erkrath und zählt zu den ersten Eisenbahnstrecken Deutschlands. Heute verkehren dort Züge der Linie S8 (Mönchengladbach–Hagen) und S11 sowie die Regiobahn S28 (Mettmann Stadtwald–Kaarster See) der S-Bahn Rhein-Ruhr.

Ferner ist Gerresheim durch die Straßenbahnlinie 703 der Rheinbahn AG angebunden, die Straßenbahnlinien 709 und 713 binden den nördlichen Teil Gerresheims rund um das Gerresheimer Krankenhaus an die Innenstadt an. Dadurch ist eine sehr schnelle öffentliche Anbindung zur Innenstadt gegeben. Des Weiteren fahren weitere Buslinien Gerresheim an bzw. durchqueren es auf ihrer Route (724, 725, 730, 733, 737, 738, 781).

Individualverkehr

Gerresheim verfügt über einen Anschluss an die B 7 im Norden des Stadtteils. Ansonsten gibt es nur untergeordnete städtische Straßen. Gut ausgebaut als Ausfallstraßen sind die Dreherstraße und Torfbruchstraße. Die Einkaufsstraßen Benderstraße und Heyestraße verfügen über zu wenig Parkraum. Durch die Neubaugebiete der letzten Jahre hat der Individualverkehr zugenommen. Hinzu kommt in Gerresheim der Durchgangsverkehr aus den benachbarten Stadtteilen. Vor diesem Hintergrund plant die Stadt Düsseldorf derzeit eine südliche Ortsumgehung und Entlastungsstraße in Richtung Innenstadt entlang der S-Bahnstrecke. Der erste Bauabschnitt wurde bereits im Jahr 2001 mit dem Neubau einer Brücke über die S-Bahnlinie erstellt. Durch die Produktionseinstellung der Glashütte und der damit verbundenen Überplanung des Werksgeländes wurden die weiteren Arbeiten verzögert.

Telekommunikation

Östlich von Gerresheim befindet sich ein 75 Meter hoher Fernmeldeturm aus Stahlbeton. Dieser Turm diente bis Ende der 1990er Jahre als Relaisstation für das A-, B- und C-Netz. Heute dient er überwiegend als Relaisstation für die Düsseldorfer Verkehrsbetriebe.

Bildung

Waldorfschule an der Diepenstraße

Gerresheim verfügt über ein breites Schulangebot.

Es gibt vier Grundschulen, darunter jeweils eine katholische (Unter den Eichen), eine evangelische (Hanna-Zürndorfer-Schule) sowie zwei Gemeinschaftsgrundschulen, die Ferdinand-Heye-Schule und die Aloys-Odenthal-Schule, die zugleich seit 1964 die älteste Ganztagesgrundschule in Düsseldorf ist.

Die beiden, ehemals nach Geschlechtern getrennten, Gymnasien bieten heute koedukativen Unterricht an. Das Gymnasium Gerresheim verfügt über ein eigenes Schullandheim sowie ein Ruderhaus am Unterbacher See. Schwerpunkte sind Naturwissenschaften und Französisch ab Klasse 5. Das Marie-Curie-Gymnasium dagegen ist sprachlich-künstlerisch ausgerichtet.

Gerresheim ist seit 1979 ein Zentrum der Waldorfpädagogik. 1983 erfolgte der Bau der Rudolf-Steiner-Schule nach anthroposophischen Grundsätzen. Unterrichtet werden rund 480 Schüler der Klassen 1 bis 13. Die Schule verfügt über einen Konzertsaal, der auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt wird.

Weiterhin gibt es im Stadtteil drei städtische Förderschulen, die Martin-Luther-King-Schule, die Theodor-Andresen-Schule und die Franz-Marc-Schule.

Von überregionaler Bedeutung sind die beiden Einrichtungen für Hör- und Sprachgeschädigte, die Kurt-Schwitters-Schule (Rheinische Schule für Sprachbehinderte) sowie die Gerricus-Schule (Rheinische Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation).

Realschulen sind in den benachbarten Stadtteilen Vennhausen und Flingern zu finden. Gesamtschulen gibt es keine in unmittelbarer Nähe.

Daneben gibt es Fachschulen des Sozial- und Gesundheitswesens sowie ein Erwachsenenbildungszentrum der ASG. Die städtische Clara-Schumann-Musikschule bietet in Gerresheim ein weitgefächertes Kursprogramm an.

Persönlichkeiten

Bürgermeister

  • 1806–Oktober 1813: Josef Dominik Freiherr von Reiner
  • Januar 1814–Juni 1814: Franz Josef Kempgens
  • Juni 1814–März 1817: Franz Löhr
  • März 1817–Dezember 1822: Mathias Weißenfels
  • Dezember 1822–September 1849: Hermann Leven
  • Januar 1850–November 1850: Rottländer, Bürgermeistereiverwalter
  • Dezember 1850–Januar 1852: Ludwig Clasen, Bürgermeistereiverwalter
  • Januar 1852–April 1855: Felix Freiherr von Pelser-Berensberg
  • Juni 1855–Januar 1865: Edmund von der Straeten
  • Juli 1865–Mai 1869: Jacob Doetsch
  • Dezember 1869–Mai 1873: Franz Josef Wirtz
  • Juli 1873–Oktober 1877: Louis Ernst
  • Februar 1878–Mai 1904: Otto Bender
  • Oktober 1904–März 1909: Willy Henninghausen

Ehrenbürger

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Klaus und Thomas Allofs, Fußballspieler bei Fortuna Düsseldorf, starteten ihre Karriere in der Fußballmannschaft der Katholischen Volksschule Unter den Eichen und im TuS Gerresheim
  • Karlhans Frank, Schriftsteller und Regisseur, wurde in Gerresheim geboren
  • Bert Gerresheim, Bildhauer, lebte zeitweilig auf der Pfeifferstraße
  • Gerricus, Fränkischer Edelmann, Gründer von Gerresheim
  • Günter Gruschwitz, Kirchenmusikdirektor der ev. Apostelkirche
  • Ferdinand Heye, Industrieller, Gründer der Gerresheimer Glashütte
  • Bernd Liffers, Kirchenmusiker, wirkte von 1982 bis zu seiner Kündigung 1986 an der Basilika St. Margareta.
  • Aloys Odenthal, Architekt, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und Ehrenbürger von Düsseldorf, lebte in Gerresheim und hatte auf der Lakronstraße sein Architektenbüro
  • Karl Röttger, lebte und arbeitete in Gerresheim
  • Wilhelm Schäfer, Schriftsteller, lebte und arbeitete in Gerresheim
  • Konrad Skrentny, Gewerkschafter und KPD-Reichstagsabgeordneter

Wanderwege

Folgende Wanderwege beginnen in oder führen durch Gerresheim

Literatur

  • Karl Heinz Bott (Red.), Stadt-Sparkasse Düsseldorf (Hrsg.): Gerresheim und seine Basilika – Festschrift zum 750jährigen Bestehen der Gerresheimer Stiftskirche. Staats-Verlag, Wuppertal 1986, o. ISBN.
  • Bürger- und Heimatverein Gerresheim 1950 e.V. (Hrsg.): Von der Stadt zum Stadtteil, 100 Jahre Gerresheim bei Düsseldorf. Staats-Verlag, Wuppertal 2009, ISBN 978-3-00-027550-0.
  • Karl Bernd Heppe: Rheinische Kunststätten Düsseldorf-Gerresheim, Heft 350. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln, 1990, ISBN 3-88094-652-3.
  • Bruno Kammann: Gerresheimer Glas, Geschichte einer Weltfirma 1864–2000. Klartext, Essen 2007, ISBN 978-3-89861-782-6.
  • Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Gerresheim 870–1970 Beiträge zur Orts- und Kunstgeschichte. Schwann, Düsseldorf 1970, o. ISBN.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Düsseldorf-Gerresheim auf duesseldorf.de
  2. Höhenmessung durch Google Earth
  3. Werner Plötz: Immobilienführer Düsseldorf. Müller, Köln 2002, ISBN 3-932687-83-3.
  4. Denkmalbehörde der Landeshauptstadt Düsseldorf: Denkmalliste, Gerresheim-Neustadt. Abgefragt am 3. April 2009
  5. Website der Stadt Düsseldorf, Stadtplanungsamt: Perspektiven für Gerresheim-Süd Abgefragt am 27. März 2009
  6. Ruth Willigalla: Hochbunker in: Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.): Erlebtes und Erlittenes. Gerresheim unter dem Nationalsozialismus. Düsseldorf 1993, S. 302ff.
  7. Werner Skrentny: Im Reich des Glaskönigs: Dunkles Zimmer, roter Platz. In: Hugo Achten: (Hrsg.): Düsseldorf zu Fuß. VSA, Hamburg 1989, ISBN 3-87975-485-3, S. 182.
  8. Bernd A. Rusinek: Razzia in Gerresheim in: Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.): Erlebtes und Erlittenes. Gerresheim unter dem Nationalsozialismus. Düsseldorf 1993, S. 52ff.
  9. Rheinische Post vom 16. Februar 2009: Heyestraße – Düsseldorfs „Klein-Italien“
  10. Website des Katholischen Gemeindeverbandes: Regelmässige Gottesdienste. Abgefragt am 4. Mai 2009
  11. Website der Landeshauptstadt Düsseldorf: Projekt am Quellenbusch. Bauverwaltungsamt, abgefragt am 12. März 2009
  12. Karl Bernd Heppe: Rheinische Kunststätten Düsseldorf-Gerresheim, Heft 350. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln, 1990, ISBN 3-88094-652-3, S. 3.
  13. Thomas Ruppel: Urgeschichte und vorrömische Metallzeiten in Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf, Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 1, Patmos, Düsseldorf 1988, ISBN 3-491-34221-X, S. 113f.
  14. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf. 9. Auflage. Triltsch, Düsseldorf 1993, ISBN 3-7998-0000-X, S. 18.
  15. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Gerresheim 870–1970 Beiträge zur Orts- und Kunstgeschichte. Schwann, Düsseldorf, 1970. o. ISBN, S. 9.
  16. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Gerresheim 870–1970 Beiträge zur Orts- und Kunstgeschichte. Schwann, Düsseldorf 1970, o. ISBN, S.16f.
  17. Karl Heinz Bott (Red.), Stadt-Sparkasse Düsseldorf (Hrsg.): Gerresheim und seine Basilika – Festschrift zum 750jährigen Bestehen der Gerresheimer Stiftskirche. Staats-Verlag, Wuppertal 1986, o. ISBN, S. 203–207.
  18. Karl Heinz Bott (Red.), Stadt-Sparkasse Düsseldorf (Hrsg.): Gerresheim und seine Basilika – Festschrift zum 750jährigen Bestehen der Gerresheimer Stiftskirche. Staats-Verlag, Wuppertal 1986, o. ISBN, S. 34f.
  19. Karl Heinz Bott (Red.), Stadt-Sparkasse Düsseldorf (Hrsg.): Gerresheim und seine Basilika – Festschrift zum 750jährigen Bestehen der Gerresheimer Stiftskirche. Staats-Verlag, Wuppertal 1986, o. ISBN, S. 40.
  20. Peter Henkel (Hrsg.): Industriepfad Düsseldorf-Gerresheim. Droste, Düsseldorf 2009, ISBN 978-37700-1318-0, S. 24–27.
  21. Dietmar Niemann: Die Revolution von 1848/49 in Düsseldorf. Stadtarchiv Düsseldorf, 1993, ISBN 3-926490-02-0, S. 167f.
  22. Peter Stegt: Vom Herrenhof zum wohlhabenden Städtchen in: Bürger- und Heimatverein Gerresheim (Hrsg.): Von der Stadt zum Stadtteil. Staats-Verlag, Wuppertal 2009, ISBN 978-3-00-027550-0, S. 15.
  23. Bruno Kammann: Gerresheimer Glas, Geschichte einer Weltfirma 1864–2000. Klartext, Essen 2007, ISBN 978-3-89861-782-6, S. 177.
  24. Westdeutsche Zeitung Newsline: Veedelszöch: So jeck feierten die Stadtteile, 22. Februar 2009
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