- Aftasiden
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Die Aftasiden (arabisch بنو الأفطس, DMG Banū l-Afṭas) waren eine arabisierte Berberdynastie, die von 1022 bis 1095 das andalusische Kleinkönigreich Badajoz (arabisch بطليوس, DMG Baṭalyaus) regierte.
Als das Kalifat von Córdoba in die Taifa-Königreiche zerfiel, errang Abdallah ibn Muhammad ibn Maslama ibn al-Aftas (1022–1045) die Herrschaft in Badajoz. Unter seinen Nachfolgern kontrollierten die Aftasiden nicht nur weite Teile des westlichen Spaniens und von Portugal, sondern war Badajoz auch ein bedeutendes Zentrum der islamischen Kultur, die von den Herrschern gefördert wurde. Es kam jedoch immer wieder zu militärischen Konflikten mit den Abbadiden von Sevilla und den Königreichen Leon bzw. Kastilien. Im Süden gingen Mertola (1033) und Silves (1040) verloren, im Norden Braga (1040), Viseu (1057) Coimbra (1064) und Coria (1079). Vergeblich versuchte um 1080 Umar al-Mutawakkil (1065–1094/95) Toledo anzugliedern. Als der kastilische König Alfons VI. 1085 Toledo eroberte, riefen Umar und der Emir al-Mu'tamid von Sevilla die Almoraviden aus Marokko zu Hilfe. Diese besiegten Alfons VI. 1086 bei Sagrajas (الزلاقة, DMG az-Zallāqa). Als sich Abbadiden und Almoraviden jedoch überwarfen und Sevilla von den Marokkanern annektiert wurde, verbündeten sich die Aftasiden mit Kastilien gegen ihre Glaubensbrüder. Daraufhin annektierten die Almoraviden auch Badajoz. Al-Mutawakkil wurde zusammen mit zwei Söhnen hingerichtet; ein anderer Sohn, Al-Mansur III. regierte noch von 1094-1095 in Montánchez und entkam schließlich an den Hof von Alfons VI., wo er später zum Christentum konvertierte.
Literatur
- Bernard F. Reilly: The Medieval Spains. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1993, ISBN 0-521-39436-8 (Cambridge Medieval Textbooks).
- H.-R. Singer: Aftasiden. In: Lexikon des Mittelalters. Band 1. Sp. 200f.
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