- Aftholderberg
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Sigmaringen Höhe: 605 m ü. NN Fläche: 36,52 km² Einwohner: 3322 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km² Postleitzahl: 88634 Vorwahlen: 07557, 07552 Kfz-Kennzeichen: SIG Gemeindeschlüssel: 08 4 37 124 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Dorfstraße 49
88634 Herdwangen-SchönachWebpräsenz: Bürgermeister: Lothar Riebsamen Lage der Gemeinde Herdwangen-Schönach im Landkreis Sigmaringen Herdwangen-Schönach ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Sigmaringen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde Herdwangen-Schönach liegt 12 Kilometer nördlich des Bodensees, auf einem Höhenzug im Oberen Linzgau, zwischen den Städten Pfullendorf im Norden und Überlingen im Süden.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Die Gemeinde umfasst eine Gemarkungsfläche von 36.52 Quadratkilometer und zählt 3.250 Einwohner.
Nachbargemeinden
Pfullendorf und Wald (beide im Landkreis Sigmaringen), Hohenfels und Stockach (beide im Landkreis Konstanz), Owingen, Heiligenberg und Frickingen (alle drei im Bodenseekreis).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Herdwangen (mit den umliegenden Weilern Ebratsweiler, Alberweiler, Mühlhausen, Waldhof, Schwende und die Vorstatt), Großschönach (mit Adriatsweiler, Aftholderberg, Egg, Kleinschönach, Lautenbach und Sohl) und Oberndorf (mit Waldsteig, Heggelbach und Breitenerlen).
Wappen Ortsteil Einwohner Fläche Herdwangen ? ? Großschönach ? ? Oberndorf ? 722 ha Geschichte
Herdwangen-Schönach ist eine Gemeinde, bestehend aus den beiden ehemals badischen Gemeinden Herdwangen und Großschönach im Bezirk Pfullendorf, sowie der hohenzollerischen Gemeinde Oberndorf. Im Dritten Reich wurden die badischen Bezirksämter Pfullendorf und Überlingen zum neugebildeten Landkreis Überlingen zusammengeführt. Mit der Kreisreform 1972 kamen beide Ortschaften zum Landkreis Sigmaringen. Bei der Gemeindereform 1974 wurde aus den drei Gemeinden Herdwangen, Schönach und Oberndorf die neue Gemeinde Herdwangen-Schönach gebildet.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde aus den Wappen der drei Vorgängergemeinden zusammengestellt: Die Burg von Großschönach (Burg Ramsberg), die Sterne von Herdwangen und die schwarz-weißen Streifen von Oberndorf.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Kunsthalle Kleinschönach mit acht Künstlerateliers und Ausstellungsprogramm
Bauwerke
- Im ehemaligen Rentamt des Klosters Petershausen ist heute das Rathaus der Gemeinde Herdwangen untergebracht.
- Die Herdwanger Pfarrkirche St. Petrus und Paulus wurde im Jahr 1808 erweitert. Der Hauptaltar zeigt ein Alabasterbildnis der Kreuzigungsgruppe, Marmoraltäre mit Statuen Maria und Josef (Ursprung im Kloster Salem), sowie ein Marienzyklus aus Relief.
- Die Kirche St. Antonius in Großschönach stammt aus dem Jahr 1384. Sie weist einen gotischen Turm, Staffelgiebel und Maßfenster auf.
- Die Lourdes-Grotte in Herdwangen wurde 1889 im Zuge der Volksfrömmigkeit erstellt. Sie ist ausgestattet mit einer Muttergottesstatue, einer Bernadettestatue und einem Dankaltar für Genesung.
- Die Kapelle im Ortsteil Oberndorf wurde 1871 erbaut und zeigt das Deckengemälde „Besuch Marias bei Elisabeth“.
- In Heggelbach befindet sich eine Kapelle, die ins 14. Jahrhundert datiert und wohl aus der Burg der Ritter von Heggelbach hervorgegangen ist.
- Die Kirche St. Eulogius im Ortsteil Aftholderberg wurde 1824 als Wehrkirche erbaut. Grundlage war die Gotik. Die rundgewölbte Decke mit Fresken und zwei Emporen mit rustikaler Bemalung zeugen von bäuerlicher Volkskunst. Ein Kuriosum stellt die Lage der Eulogiuskirche auf der Europäischen Hauptwasserscheide dar. Die eine Dachseite entwässert zum Rhein und die andere zur Donau.[2]
- Die Mitte des 11. Jahrhunderts erbaute Kapelle St. Wendelin und die Klause St. Benedikt auf den Resten der Burg Ramsberg liegen auf der Nachbargemarkung Hattenweiler, ist aber traditionell stärker mit Großschönach verbunden. Der Ramsberg gilt seit je her als Wallfahrtsort und ist Teil des Jakobswegs.
Naturdenkmäler
Das Naturschutzgebiet Ruhestetter Ried zwischen dem Walder Teilort Ruhestetten und Alberweiler ist ein Niedermoorkomplex im Ursprungsgebiet der Linzer Aach und liegt in einer eiszeitlichen Senke.
Sport
- Der Faustball-Club Herdwangen-Schönach e.V. war bei seiner Gründung im Jahre 1977 der erste Verein, der den Namen der Gesamtgemeinde trug. Die größten Erfolge feierte der FCHS in den 1980er-Jahren, als die Mannschaft in der Verbandsliga, der damals dritthöchsten Spielklasse, aktiv war. Den größten Erfolg in der jüngeren Vergangenheit feierte der Verein in der Hallensaison 2004/2005, als man als Dritter der Verbandsliga noch den Aufstieg in die Schwabenliga schaffte, die heute die dritthöchste Spielklasse darstellt. In der Feldsaison gehört Herdwangen-Schönach der Verbandsliga Württemberg an. Seit 1997 veranstaltet der Verein jeweils im Oktober sein Eugen-Fetscher-Gedächtnisturnier im Gedenken an seinen 1995 verstorbenen Mitbegründer und langjährigen Vorsitzenden Eugen Fetscher.
- Der Sportverein Großschönach spielt in der Fußball Landesliga Südbaden, Staffel III.
- Der Herdwanger Sportverein spielt in der Fußball-Kreisliga B, Staffel V.
- Auf dem Reiterhof Spießhof finden regelmäßig Internationale Reitturniere statt.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Dorfhockete in Herdwangen
- Bergfest Aftholderberg
- Im Ortsteil Heggelbach findet alle zwei Jahre zu Pfingsten „S'Phinxtfestival“ statt, ein privat organisiertes Festival mit Livemusik, Kunst, Kabarett und Seifenkistenrennen, das 2006 zum neunten Mal stattgefunden und inzwischen überregionale Bekanntheit erlangt hat.
Brauchtum
Eulogiusritt
Zu Ehren des Kirchenpatrons St. Eulogius gibt es im Ortsteil Aftholderberg jedes Jahr jeweils am 2. Sonntag im Juli ein Patrozinium. Das Patrozinium ist eine Reiterprozession mit anschließendem Gottesdienst und Pferdesegnung. Am 8. Juli 2007 feierte der so genannte Eulogiusritt sein 150jähriges Bestehen. Es nahmen 350 Reiter und 400 Musiker teil.
Fasnet
- Narrenverein Eselohren, Herdwangen
- Narrenverein Dreizipfelritter, Großschönach
- Narrenverein Berggeister, Aftholderberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 448.
Ansässige Unternehmen
Das seit 1996 im Herdwanger Gewerbegebiet Branden ansässige Unternehmen AHWI Maschinenbau GmbH erhielt im November 2008 für die Entwicklung des mechanischen Minenräumgeräts MinenWolf den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, den Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg, von Wirtschaftsminister Ernst Pfister. Das 1990 gegründete Unternehmen ist heute der größte Arbeitgeber der Gemeinde. Der MinenWolf ist heute in Jordanien, Bosnien, Kroatien oder Ruanda im Einsatz. Die Vermarktung des Minenräumers wurde 2006 in die Minewolf Systems AG mit Sitz im schweizerischen Pfäffikon ausgegliedert.[3]
Bildung
- Ramsberggrundschule Großschönach
- Grundschule Herdwangen
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Hermann (1904–1993) geboren in Großschönach, Theologe und Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter
- Emil Stehle (* 1926), römisch-katholischer Bischof von Santo Domingo de los Colorados
- Uwe Möhrle (* 1979), Fußball-Bundesligaprofi beim FC Augsburg
weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Joachim Lambrecht (* 1958 in Heilbronn) ist ein deutscher freischaffender Künstler (Bildhauer und Keramiker) und Musiker mit Atelier in Großschönach
Literatur
Helga Schnabel-Schüle, Edwin Ernst Weber: Herdwangen-Schönach. Heimatbuch zur Geschichte der Gemeinde und des nördlichen Linzgau. hrsg. von der Gemeinde Herdwangen-Schönach. M. Liehners Hofbuchdruckerei GmbH & Co. Verlagsanstalt. Sigmaringen 1994
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Wanderweg entlang der Europäischen Wasserscheide. Am Sonntag startet die Tour durchs Bodensee-Hinterland. In: Schwäbische Zeitung vom 20. November 2008
- ↑ Siegfried Volk: Firma Ahwi erhält Innovationspreis des Landes für Minenräumer. Anerkennung für „Minenwolf“. In: Südkurier vom 20. November 2008
Weblinks
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