Zell-Schwäblishausen

Zell-Schwäblishausen


Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Pfullendorf
Pfullendorf
Deutschlandkarte, Position der Stadt Pfullendorf hervorgehoben
47.9241666666679.2566666666667654Koordinaten: 47° 55′ N, 9° 15′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 654 m ü. NN
Fläche: 90,56 km²
Einwohner: 13.123 (2007/12/31)[1]
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
Postleitzahl: 88630
Vorwahl: 07552
Kfz-Kennzeichen: SIG
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 088
Adresse der Stadtverwaltung: Am Kirchplatz 1
88630 Pfullendorf
Webpräsenz:
Bürgermeister: Thomas Kugler
Lage der Stadt Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen
Karte
Blick zum Bodensee

Pfullendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, Deutschland und eine ehemalige freie Reichsstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Blick auf Pfullendorf vom Oberen Tor

Pfullendorf liegt circa 20 Kilometer nördlich des Bodensees im Linzgau.

Das Pfullendorfer Gemeindegebiet liegt auf der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau. Die Wasserscheide verläuft durch Straß, südlich des Pfullendorfer Teilortes Denkingen nach Aftholderberg auf einem Moränenwall der äußeren Würmendmoräne.[2] Die Wasserscheide kreuzt anschließend die Straße Pfullendorf - Aach-Linz und verlässt nördlich von Aach-Linz das Gemeindegebiet.

Der Andelsbach fließt vom Höchsten (833 Meter ü.NN) in die Ablach und von dort in die Donau. Die Linzer Aach fließt in den Bodensee (Rhein).

Geologie

Pfullendorf befindet sich auf einem Molassehang. Die Moränelandschaft ist durch verschiedene Eiszeiten entstanden.

Nachbargemeinden

Stadtgliederung

Seit den 1970er Jahren gehören die Ortschaften Denkingen (mit Andelsbach, Langgassen, Straß und Hilpensberg), Aach-Linz (mit Reute und Sahlenbach), Gaisweiler (mit Tautenbronn und Bethlehem), Großstadelhofen (mit Kleinstadelhofen, Krähenried, Sylvenstal, Furtmühle und Wattenreute), Mottschieß, Otterswang (mit Litzelbach und Weihwang) und Zell-Schwäblishausen zur Stadt Pfullendorf.

Wappen Stadtteil Einwohner (2006) Fläche
Pfullendorf Pfullendorf (Kernstadt) 10.500  ?
Denkingen Denkingen 900  ?
Aach-Linz Aach-Linz  ?  ?
Gaisweiler Gaisweiler-
Tautenbronn
 ? 355 ha
Grossstadelhofen Großstadel-
hofen
 ?  ?
Mottschieß Mottschieß  ?  ?
Otterswang Otterswang 267 529 ha
Wappen Zell am Andelsbach Zell-
Schwäblishausen
 ?  ?

Geschichte

Frühgeschichte

Bereits in der vor- und frühgeschichtlicher Zeit fanden sich in der Gegend um Pfullendorf Siedlungsspuren. Etwa einen Kilometer nördlich von Ruhestetten, einem Teilort der Nachbargemeinde Wald und rund fünf Kilometer westlich von Pfullendorf, findet sich im Wald ein Grabhügel, dieser könnte mit den spätlatènezeitlichen Streufunden (mögliche Siedlung) in Aach-Linz im Gewann Thiergarten zusammen hängen. Südlich davon im Gewann Gertholz befinden sich die Reste einer spätkeltischen Viereckschanze an der Straße von Aach-Linz nach Herdwangen. Ebenfalls bei Aach-Linz, im Wald Remser Holz befinden sich die Reste einer vorgeschichtlichen Wallanlage.[3] Auch in Denkingen lassen sich im Waldteil Schlossberg die Reste einer Wallanlage finden, deren tiefe Gräben noch heute sichtbar sind.

Römische Mauerreste einer Villa Rustica im Gewann Maueräcker (Aach-Linz) weisen auf eine spätere römische Besiedlung hin. Die Villa Rustica wurde vermutlich bei der Alamanischen Landnahme durch die Lentienser zerstört. Pfullendorf wurde von den Alemannen während ihrer dritten Besiedlungswelle in zwei Besiedlungen gegründet und ist vermutlich nach einem Sippenoberhaupt namens Pfullo benannt.

Mittelalter

Auf dem Schloßbühl rund 300 Meter südlich von Großstadelhofen befindet sich in Spornlage eine vermutlich frühmittelalterliche Ringwallanlage. Bei der doppelten Ringwallanlage erhaltenen Wällen und Gräben soll es sich der Sage nach um die Burg der Hildegard vom Linzgau, der Frau Kaiser Karls des Großen, handeln.[4]

Ein Dorf Pfullendorf entstand im 12. Jahrhundert im Bereich der heutigen Oberstadt, ein zweites in der Senke am Pfuol (=Weiher), dem heutigen Stadtweiher. Vermutlich entstanden Teile der Stadt aus der Stadtburg der Grafen von Pfullendorf. Diese stand dort wo heute die Kirche St. Jakob steht. Eine weitere Burgstelle der Grafen von Pfullendorf wird auf dem Galgenbühl (Pfullendorf) vermutet.[5]

Über die Entstehung des Klosters der Dominikanerinnen zu Pfullendorf sind sich die Historiker nicht ganz einig. Nach F. Andreas Rogg, dem Chronisten von Pfullendorf, hatte das uralte Rittergeschlecht der Edlen von Ramsberg in der Stadt einen Herrensitz, die „Herrenburg“. Im Jahr 1255 übereigneten die Edlen von Ramsberg diesen Sitz den Dominikanern auf der Insel zu Konstanz als Herberge. Die Predigerbrüder ließen einige fromme Jungfrauen in dieser Herberge wohnen zu Pflege und Betreuung des Hauses. Aus diesem Anfang entstand mit der Zeit die „Sammlung“ der Dominikanerinnen, die nach ihrem Kleid die „Weißen Nonnen“ hießen. Später nannte man das Kloster auch „Gotteshaus Maria der Engelen“ nach dem Titel der Klosterkirche „Maria von den Engeln“.[6]

Die Grafen von Pfullendorf werden erstmals gegen Ende des 11. Jahrhunderts erwähnt. Rudolf II. war wohl der mächtigste von ihnen; er besaß Ländereien von der Donau bis zum Bündner Land. Weil er keine männlichen Erben hatte, setzte er Kaiser Friedrich Barbarossa als Erben ein. Rudolfs Tochter Ita von Pfullendorf-Bregenz (* 1150/52, † vor 1191) heiratete den Grafen Albrecht III. von Habsburg, genannt „der Reiche“. Heinrich der Löwe und Friedrich Barbarossa waren ihre Vettern.

Am 2. Juni 1220 wurde Pfullendorf von Kaiser Friedrich II. zur Stadt erhoben, weil dieser einen militärischen Stützpunkt in der Gegend benötigte. Dadurch wurde die Ansammlung weniger Häuser sofort zur Reichsstadt und entwickelte sich schnell.

Auf dem Konstanzer Konzil (1415) verlieh König Sigismund der Reichsstadt die „Hohe Gerichtsbarkeit“, den Blutbann. Nunmehr war Pfullendorf niemandem mehr hörig und nur noch Gott und dem Kaiser untertan. Durch florierendes Handwerk und zahlreiche Märkte kamen die Bürger zu Wohlstand.

Schon 1383 lebten in Pfullendorf so viele Handwerker, dass eine Zunftverfassung beschlossen wurde. Diese galt von 1383 bis 1803 und übertrug die meiste Macht den Zünften. Pfullendorf regierte sich mit dieser „demokratischen“ Zunftverfassung mit jährlicher Bürgermeisterwahl selbst. Es gab einen 50-köpfigen „Großen Rat“, der jedes Jahr neu gewählt wurde und die ausübende Gewalt besaß; dazu gab es einen „Kleinen Rat“ mit 17 Mitgliedern. Vorsitzender war der Bürgermeister. Diese Verfassung wurde zum Vorbild für andere Städte.

Neuzeit

Die Reichsstadt Pfullendorf auf einem alten Stich

1628 fielen der Pest in Pfullendorf fast 600 Menschen zum Opfer.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurden Pfullendorf wie fast alle anderen Reichsstädte mediatisiert und Teil des Großherzogtums Baden. Es blieb bis 1936 Amtssitz eines badischen Bezirksamtes.

1873 bis 1875 erhielt Pfullendorf den Anschluss an das Eisenbahnnetz. Hier trafen sich die Linie der Badischen Staatsbahn Schwackenreute-Pfullendorf und die der Württembergischen Staatsbahn Altshausen-Pfullendorf.

Pfullendorf war im Zweiten Weltkrieg kein Primärziel. Das Ziel der alliierten Bombenangriffe war damals Friedrichshafen mit seinen Rüstungswerken. Auf dem Rückflug entluden jedoch die Bomber immer wieder ihre explosive Fracht auch über Pfullendorf.[7] Die ersten Bomben fielen am 18. März 1944, an einem Nachmittag, als ein Flieger Brandkanister und Stabbrandbomben abwarf. Menschen wurden bei dem Angriff nicht verletzt, aber vier Wochen später, am Karfreitag, explodierte in der Fuchshalde ein Blindgänger und tötet den 13-jährigen Alois Abberger.[8]

1936 wurde Pfullendorf Teil des Landkreises Überlingen und kam 1973 im Rahmen der Kreisreform zum Landkreis Sigmaringen.

Seit 1983 ist die Altdeponie Pfullendorf komplett verfüllt, geschlossen und renaturiert. Die umzäunte Deponie befindet sich in der sogenannten „Nachsorgephase“, das heißt die Deponie wird begangen und in regelmäßigen Abständen werden Bodenproben entnommen. Sie kann zwischen 30 und 100 Jahre dauern.[9]

Politik

Gemeinderat

Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • CDU - 10 Sitze
  • FW - 10 Sitze
  • Unabhängige Liste - 5 Sitze

Bürgermeister

Am 22. Oktober 2006 wurde Thomas Kugler mit 55,5 % der Stimmen im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt. Er ist Nachfolger von Heiko Schmid, der als Landrat nach Biberach wechselte.

Wappen

Blasonierung: „In Gold ein rot bewehrter schwarzer Adler“ - als Zeichen der freien Reichsstadt.

In dem vielleicht noch der Zeit vor 1250 entstammenden, 1271 im Abdruck bekannten Stadtsiegel erscheint im Dreieckschild der einköpfige Reichsadler, der auch in allen späteren Siegeln und Wappenabbildungen keine Änderung erfuhr. In dem seit dem 17. Jahrhundert benutzten größeren Siegel steht der schon vor 1618 vor allem in päpstlichen Urkunden verwendete lateinische Stadtname Juliomagus außerhalb des Schildes mit dem Adler.[10]

Flagge

Die Stadtflagge ist Rot - Weiß wegen der alten Reichsfarben.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Marktplatz um 1900

Pfullendorf liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße, der Deutschen Fachwerkstraße und der Hohenzollernstraße. Seit 2008 gibt es einen etwa neun Kilometer langen Wanderweg, der entlang der landschaftlichen exponierten Wasserscheide Rhein-Donau von Straß nach Aftholderberg führt.[2]

Museen

  • Heimat- und Handwerksmuseum der Stadt Pfullendorf im Bindhaus (1499 erbaut), mit Sammlung zur Stadtgeschichte, zu historischem Handwerk und zur Pfullendorfer Fasnet
  • Stadtgalerie: wechselnde Ausstellungen verschiedener hauptsächlich einheimischer Künstler
  • Konrad-Kujau-Museum im Alten Haus, Museum mit Werken des Malers und Fälschers Konrad Kujau (Das Museum ist seit Frühjahr 2006 geschlossen)

Bauwerke

Sakralbauten

  • Die Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde 1480/81 als gotische Pfeilerbasilika vom Salemer Baumeister Hans Saphoi vollendet und 1750 barockisiert. Der Kirchturm gilt als der schönste Turm im Kreis. Die Stukkaturen stammen von Johann Jakob Schwarzmann, die Barockaltäre von Joseph Anton Feuchtmayer, das Chorgestühl von Franz Magnus Hops.
  • Das Heilig-Geist-Spital ist sehr alt, wahrscheinlich älter als seine früheste Urkunde von 1257, die einen “magister hospitalis”, einen Spitalpfleger nennt. Das alte Spital ist heute der “Deutsche Kaiser”. Es gehört wohl zu den ältesten Spitälern im Bodenseeraum und wurde - wie das Spital zu Konstanz oder Spital zu Überlingen, wohl am Anfang des 13. Jahrhunderts gestiftet. Das Spital war als Form eines bürgerlichen, selbstständigen Spitals, nur der Aufsicht seines Bistums (Konstanz) unterworfen. Das Spitalgebäude, einst in der Stadtmitte gelegen, brannte 1285 ab, wurde jedoch bald neu errichtet. Das Spital erhielt durch fromme Stiftungen und Erbschaften über die Jahre viele Gebäude, Wälder, Felder, Rechte und Kapitalien, wodurch das Spital seiner Aufgabe nachkommen konnte, aber auch zu Macht und politischem Einfluss kam. Die Spitalkapelle hat einen gotischen Dreikönigsaltar und spätbarocken Marienaltar.
  • Die Wallfahrtskirche Maria Schray ist vor 1480 zu datieren. Maria Schray ist im Stil des Rokoko gehalten. Die Stukkierung ist von Johann Jakob Schwarzmann, die Altäre im Zopfstil sind von Fidelis Mock. Zur Ausstattung gehört weiterhin eine frühbarocke Wallfahrtsmadonna.
  • Die Friedhofskapelle St. Leonhard wurde 1401 erstmals genannt und stammt wohl aus dem 14. Jahrhundert. Der historische Pfullendorfer Friedhof wurde 1551 erbaut. Auf ihm befinden sich unter anderem die Mausoleen der Familie Heilig, sowie Amelie und August Ambros.[11]
  • Die Kirche St. Martin im Ortsteil Aach-Linz hat ein neubarockes Deckengemälde. Zur Ausstattung gehören eine Weinende Madonna und eine Tonbüste des Meisters von Eriskirch.
  • In Straß befindet sich die barocke Georgskapelle.[2]
  • In Großstadelhofen steht die Martinskapelle.[2]
  • Ehemaliges Franziskanerinnen- und Dominikanerinnenkloster.

Keller

Neben dem bekannten „Felsenkeller“ unter dem heutigen Hotel Adler gibt es in Pfullendorf noch weitere. So zum Beispiel auch unter dem „Buchenwasen“ an der heutigen Aftholderberger Straße. Die vier miteinander verbundenen Keller wurde im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker genutzt. Sie hatten Notausstiege, die man über Leitern erreichte. Wann die Keller in den Hang gegraben wurden, ist nicht bekannt. Doch wurden sie schon 1910 nicht mehr benutzt.[7]

Sonstiges

Oberes Tor
  • An vielen Stellen der Stadt sind auch heute noch Teile der einst umlaufenden mittelalterlichen Stadtmauer zu sehen. Natürliche Steilhänge schützen die Altstadt im Osten und Westen. Im Norden war sie am stärksten befestigt, was sich an der Doppeltoranlage des Oberen Tores mit dort erhaltener historischen alten Stadtmauer aus dem 11. Jahrhundert nebst Wachtürmen beim Spital und ehemaligem Königsbronner Pfleghof zeigt. Die immer wieder verstärkte Mauer besaß Schießscharten und einen hölzernen balkonartigen Wehrgang.
  • Das 1524 erbaute Rathaus besitzt im historischen Rathaussaal einen einzigartigen Glasbilderzyklus aus der Frührenaissance.
  • Der historische Marktplatz ist das Herz der ehemals freien Reichsstadt.
  • Das Obere Tor von 1505 ist das Wahrzeichen der Stadt und schönste Doppeltoranlage im Bodenseegebiet.
  • Das Alte Haus wurde im Jahr 1317 in alemannischer Hochständerbauweise erbaut, gilt als ältestes erhaltenes Fachwerkhaus Süddeutschlands.
  • Bindhaus
  • Alte Postgasse
  • Salmannsweiler Hof von 1505
  • Gremlichhaus

Seepark Linzgau

Im Sommer 2001 wurde auf dem Gelände, das zum alten Baggersee gehörte, der Seepark Linzgau eröffnet und lockte mit der kleinen Landesgartenschau Baden-Württemberg („Grünprojekt“) zahlreiche Besucher nach Pfullendorf. Peter Lenk steuerte einen Brunnen mit Graf Bernadotte als Motiv bei. In der Anlage befindet sich ein Kinderspielplatz, ein Strandbad und Ballsportanlagen. Auf dem Planetenweg wird das Sonnensystem im Maßstab 1:1,4 Milliarden dargestellt[12], hier kann man den See entlang zum Bienenschauhaus wandern. Dort steht auch eine Weidenkapelle.

Seit 2005 gibt es im Seepark eine Wasserski- und Wakeboardanlage. Sie war im Jahr 2006 Austragungsort der Deutschen Wakeboard-Meisterschaften.

Im Mai 2007 wurde „Deutschlands verrückteste Abenteuer-Golfanlage“ eröffnet, die aus 18 aufwändigen Adventure-Golfbahnen auf Kunstrasen mit viel Wasser und technischen Überraschungen auf über 6400 m² besteht.

Stadtgarten

Am Stadtteich

In der Stadtmitte hat Pfullendorf einen kleinen, „Stadtgarten“ genannten Stadtpark. Dort befindet sich auch ein Gedenkstein an die vergangenen Weltkriege.

Vereine

Musik

Es gibt Kirchenchöre in Pfullendorf, Aach-Linz, Denkingen, Otterswang und Zell, Musikvereine in Pfullendorf („Stadtmusik“), Aach-Linz, Denkingen und Otterswang, in Pfullendorf einen Posaunenchor und den Männergesangsverein und in Aach-Linz ein Akkordeonorchester.

Sport

SC Pfullendorf

Der auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Sportclub Pfullendorf spielt in der Fußball-Regionalliga Süd. Seinen größten Erfolg feierte der Verein im Jahr 2000 unter dem damaligen Trainer Frank Wormuth, als er sich als Zweitplatzierter der Regionalliga Süd für die Relegationsrunde zur 2. Bundesliga qualifizierte. Der Aufstieg wurde aber nach einem 1:1 zuhause gegen den späteren Aufsteiger LR Ahlen sowie einer 1:3-Niederlage beim 1. FC Union Berlin verpasst. Außerdem schlug der Verein den Bundesligisten Arminia Bielefeld in der 1. Runde des DFB-Pokals 2006/2007 mit 2:1 und zog dadurch in die zweite Runde ein.

Weitere Fußballvereine

In der Teilgemeinde Denkingen gibt es den „SV Denkingen 1969 e.V.“, der seit Jahren in der Landesliga spielt und in Aach-Linz den „TSV Aach-Linz“ mit breitgefächertem Sport- und Freizeitangebot.

Deutscher Alpenverein e.V., Sektion Pfullendorf

Der zweitgrößte Verein in Pfullendorf ist nach dem Turnverein der Deutsche Alpenverein e.V., Sektion Pfullendorf mit fast 1100 Mitgliedern (Stand: 2007). Neben dem umfangreichen Jahresprogramm mit Wandern, Bergsteigen, Skibergsteigen, Langlauf und Klettern wird auch ein Kletterturm im Tiefenthal betrieben.

Wassersport

Schwimmverein

In Pfullendorf gibt es einen aktiven Schwimmverein, der zum einen im Pfullendorfer Hallenbad, aber vor allem im Pfullendorfer Waldbad sehr gute Trainingsmöglichkeiten hat.

Ruderclub

Neu gegründet hat sich in Pfullendorf ein Ruderclub, der im Seepark seine Trainingsmöglichkeit hat.

Bootschen

Jenische aus Pfullendorf gewannen in einer gemischten Mannschaft das weltweit erste Bootsch-Turnier 2005 in Singen.

Narrenfigur „Hänsele“ der Narrenzunft Stegstrecker

Weitere Sportvereine

Des Weiteren gibt es in Pfullendorf noch den Tennisclub TC Pfullendorf, sowie den im Jahr 1860 gegründeten Turnverein TV Pfullendorf, der mit knapp 1600 Mitgliedern der größte Verein der Stadt ist.

Regelmäßige Veranstaltungen

In Pfullendorf wird die schwäbisch-alemannische Fasnet durch die Narrenzunft Stegstrecker e. V. gepflegt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Pfullendorf befindet sich im Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO). Der Bahnhof der Stadt liegt an der Bahnstrecke Altshausen–Schwackenreute, wird aber seit 1971 nicht mehr für den Personenverkehr benutzt. Bis ins Jahr 2004 wurden die Schienen nach Altshausen noch für Transporte der großen Firmen genutzt.

Ansässige Unternehmen

In Pfullendorf hat die ALNO AG ihren Ursprung und Hauptsitz. Ursprünglich die Werkstatt des Möbelschreiners Albert Nothdurft, beschäftigt die ALNO AG heute rund 700 Beschäftigte und fertigt Küchen, die in die ganze Welt exportiert werden.

Geberit entwickelt Systeme und Produkte für Bad und Sanitär. Am Standort Pfullendorf werden vorwiegend Aufputz- und Unterputz-Spülkästen aus Kunststoff hergestellt. Rund 1.400 Mitarbeiter arbeiten in Vertrieb, Produktion und Logistik.

2005 siedelte sich die Firma ESCAD in Pfullendorf an. Die Firma ist Ingenieurdienstleister für die Automotive, Luft- und Raumfahrtbranche, außerdem ist sie in der Automatisierungstechnik, der Medizintechnik und als IT-Systemhaus vertreten. ESCAD beschäftigt international etwa 380 Mitarbeiter.

Ab 2008 wird Kramer Allrad auch in Pfullendorf ansässig sein. Sie stellen Baumaschinen her. Bis 2008 ist Kramer noch in Überlingen ansässig.

Öffentliche Einrichtungen

Kaserne

In der Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne in Pfullendorf sind folgende Einheiten untergebracht:

Insgesamt sind dort rund 1000 Soldaten und Zivilisten stationiert oder angestellt. Am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen (bis 2003: Internationale Fernspähschule) werden Soldaten aus Deutschland – vor allem für die Division Spezielle Operationen (DSO) und das Kommando Spezialkräfte (KSK) - sowie aus acht weiteren Nationen ausgebildet.

Bildung

Das Bildungsangebot in Pfullendorf besteht aus folgenden Einrichtungen

  • Grundschule am Härle
  • Grund- und Hauptschule Sechslinden
  • Realschule zum Eichberg - mit Ganztagsangebot
  • Staufer-Gymnasium
  • Förderschule - mit Ganztagsangebot

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • August Ambros, großherzoglicher Medizinalrat
  • Paul Heilig
  • Elmar Hettler, Stadtpfarrer
  • Sigurd Lange
  • Hermann Löffler (1907−2008), Ehrenbürger seit 2002[13]
  • Albert Nothdurft
  • Walter Ott
  • Hans Ruck, ehemaliger Pfullendorfer Bürgermeister
  • Josef Schreck
  • Johann Schupp, promovierter Pfarrer, erhielt am 18. Mai 1961 aus den Händen von Hans Ruck die Ehjrenbürgerwürde der Stadt Pfullendorf verliehen.[14]
  • Paul Kerle

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten

  • Otto I. (* um 1117, † 1183 in Pfullendorf), Herzog von Bayern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. a b c d Wanderweg entlang der Europäischen Wasserscheide. Am Sonntag startet die Tour durchs Bodensee-Hinterland. In: Schwäbische Zeitung vom 20. November 2008
  3. Christoph Morrissey, Dieter Müller: Wallanlagen im Landkreis Sigmaringen. Theiss Verlag. 2007. ISBN 978-3-8062-2107-7
  4. Max Bingen: Überlinger See und Linzgau. In: Zeitschrift Badische Heimat. Jahresheft 1936
  5. Chronist Merian schreibt von einem Schloss der Grafen von Pfullendorf auf dem Galgenbühl
  6. Gustav Kempf: V. Vom Lehnswesen. Der Nonnenhof. In: Ders.: Das Gögginger Dorfbuch. Gemeinde Göggingen. Göggingen 1971. S. 167-169. hier S. 167
  7. a b Siegfried Volk: Anwohner im „Buchenwasen“ fürchten um Stabilität des Gewölbes. Geheimnisvoller Keller sorgt für Unruhe. In: Südkurier vom 14. November 2008
  8. Vgl. Josef Groner: Pfullendorfer Chronik
  9. Guy-Pascal Dorner: Nachsorgephase. Arbeit ist keineswegs zu Ende. In: Schwäbische Zeitung vom 10. November 2008
  10. Klemens Stadler: Deutsche Wappen. Band VIII: Baden-Württemberg Seite 85. Mit Zeichnungen von Max Reinhart. Angelsachsen-Verlag Bremen, 1971.
  11. Falko Hahn: Friedhofsbesuch: An Allerheiligen und Allerseelen gedenken Angehörige der Verstorbenen. Ein Blick in den Garten der Toten. In: Südkurier vom 31. Oktober 2008
  12. Pfullendorf und Umgebung. S. 27-29. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch
  13. „Ehrenbürger Hermann Löffler ist tot“, Schwäbische Zeitung Online, 2. April 2008
  14. Sandra Häusler: 1961: Pfarrer Schupp wird Ehrenbürger. In: Südkurier vom 24. April 2009

Literatur

  • Josef Groner: Pfullendorf im Linzgau. Dreißig Themen zur Geschichte einer ehemals freien Reichsstadt. Schmidt, Pfullendorf 1988
  • Hermine Reiter (Hrsg.): Pfullendorf. Bilder erzählen aus vergangenen Zeiten. Geiger, Horb am Neckar 2001, ISBN 3-89570-734-1
  • Kasimir Walchner: Geschichte der Stadt Pfullendorf vom Jahre 916 bis 1811. Wallis, Konstanz 1825 (Digitalisat)

Weblinks


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