EPDM-Dichtungsbahn

EPDM-Dichtungsbahn
EPDM-Dichtungsbahn

EPDM-Dichtungsbahnen werden vorwiegend zur Abdichtung von Flachdächern, hinterlüfteten Fassaden und Teichen eingesetzt. Die Abkürzung bedeutet: Ethylene-Propylene-Diene-Monomer, eigentlich Ethylen-Propylen-Dien-(Monomer)-Kautschuk, ein gummielastischer Werkstoff nach EN 13956. Sie werden seit Anfang der 1960er Jahre verwendet.

EPDM-Dichtungsbahnen sind bis zu 500 % dehnbar, dauerhaft elastisch (auch bei Temperaturen zwischen −40 °C und +120 °C) und verfügen über eine jahrzehntelange Lebenserwartung (lt. dem Süddeutschen Kunststoffzentrum (SKZ) Würzburg mehr als 50 Jahre). EPDM-Dichtungsbahnen sind alterungs- und ozonbeständig ohne zusätzlichen Oberflächenschutz. Weiterhin sind EPDM-Dichtungsbahnen UV- und IR-stabil und widerstandsfähig gegen eine Vielzahl von chemischen Medien. Zudem ist EPDM mit EPS verträglich und kann somit auf Dachdämmungen dieser Art ohne Vlies-Zwischenlage aufgebracht werden. Offenes Feuer wird bei der Aufbringung auf dem Dach nicht angewendet.

Verlegearten sind:

  • lose verlegt, mit einer Auflast aus Kies ca. 4–6 cm teilweise bis 18 cm oder Substraten für eine Begrünung
  • vollflächig verklebt mittels Kontaktkleber
  • mechanisch befestigt, mit Durchdringung der Dachhaut in der Naht oder ohne Durchdringung mittels eines Haftbandes, das vorher mechanisch mit der Unterkonstruktion verschraubt wird

Es gibt drei verschiedene Methoden der Nahtfügung:

1. Verbindung mit einem Nahtband: Seit knapp 50 Jahren wird diese Nahtfügetechnik erfolgreich eingesetzt. Die Naht wird im Überlappungsbereich mit einem unvulkanisiertem Nahtband hergestellt. Mittels Primer als Aktivator wird die EPDM-Oberfläche im Nahtbereich für die Verbindung vorbereitet und sorgt beim Verbinden für eine molekulare Vollvernetzung. Diese Art der Verlegung beinhaltet die Wertschöpfung beim Dachdecker. Aufmaßfehler wie beim vorkonfektionieren werden zudem auch ausgeschlossen. Die Planen als Rollenware werden bis zu einer Größe von 15,25 x 61 m angeboten. Eine Spezialausführung mit einem einseitig vorinstalliertem Nahtband, FAT steht für Factory Applied Tape (dt. „in der Fabrik aufgebrachtes Nahtband“), wird auch angewendet.

2. Vulkanisation: Hierbei werden die einzelnen vulkanisierten Bahnen überlappt und dazwischen ein unvulkanisiertes Hot-Bonding-Band gelegt. Durch Druck, Temperatur und Zeit wird die Naht zusammengepresst und materialhomogen vulkanisiert. Diese Art der Nahtfügung wird vorzugsweise zur Herstellung von vorkonfektionierten Planen verwandt. Diese werkseitig hergestellten Planen können bis zu einer unbegrenzten Größe in einem Stück produziert werden. Eine Einschränkung auf ca. 1500 m² gibt es jedoch durch die Handhabbarkeit für die Verleger und die durchschnittlichen Kranlasten für Lkw-Kräne. Das Flächengewicht beträgt 1,96 kg/m² bei einer Materialstärke von 1,52 mm.

3. Heißluftverschweißung: Seit über 30 Jahren hat sich diese Nahtfügungstechnik auf der Baustelle bewährt. Die EPDM-Dichtungsbahnen sind beidseitig am Bahnenrand mit einem PE-Fügerand ausgestattet. Mit einem Heißluft-Automaten bzw. Heißluft-Fön werden die Überlappungen homogen verschweißt. Formteile für jegliche Durchdringungen sind ebenfalls mit einem Schweißrand ausgerüstet und können dadurch auf die Abdichtung geschweißt werden.


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