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Flughafen Rostock-Laage
Kenndaten IATA-Code RLG ICAO-Code ETNL Flugplatztyp Verkehrsflughafen Koordinaten 53° 55′ 5″ N, 12° 16′ 42″ O53.91816666666712.27833333333342Koordinaten: 53° 55′ 5″ N, 12° 16′ 42″ O 42 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 28 km von Rostock Straße Bundesstraße 103, Bundesautobahn 19 Nahverkehr Busverbindung zu den Linienflügen, Abrufbus zu den Charterflügen Basisdaten Eröffnung 1992 Betreiber Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH Fläche 500 ha Terminals 1 Passagiere 175.392 [1] (2008) Luftfracht 1.139,0 t [1] (2008) Flug-
bewegungen8.841 [1] (2008) Start- und Landebahn 10/28 2.520 m × 45 m Beton Der Flughafen Rostock-Laage ist ein Regionalflughafen in Mecklenburg-Vorpommern. Er liegt im nördlichen Landkreis Güstrow zwischen den Laager Ortsteilen Kronskamp und Weitendorf und wird sowohl militärisch durch die Bundeswehr als auch zivil durch die Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Militärischer Flugbetrieb
Der zivile Flughafen ist Teil des Fliegerhorstes Laage auf dem das Jagdgeschwader 73 Steinhoff der Luftwaffe stationiert ist. Es wurde als erstes Jagdgeschwader in Deutschland mit dem Eurofighter EF 2000 ausgestattet.
Bis zur Einführung des Eurofighters war das Jagdgeschwader 73 als einziges Geschwader der bundesdeutschen Luftwaffe mit Flugzeugen des Sowjetischen Typs MiG-29, die 1990 von der Nationalen Volksarmee der DDR übernommen wurden, ausgestattet.
Ziviler Flugbetrieb
Die zivile Nutzung des Flughafens umfasst sowohl Linien- als auch Charterflüge und die Allgemeine Luftfahrt. Die Hubschrauberstaffel der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommerns ist hier stationiert.
Charterflüge
Im Charterbereich zählt der Flughafen jährlich steigende Passagierzahlen. 2005 waren es etwa 178.000 Passagiere. Der Betreiber rechnet für 2009 allerdings nur noch mit 152.700 Passagieren – 40 000 weniger als 2007. [2] Im Sommer 2009 wird Bulgarian Air Charter den Regionalflughafen mit den bulgarischen Städten Burgas und Warna jeweils wöchentlich verbinden. Darüber hinaus fliegt Air Berlin einmal wöchentlich Rhodos und dreimal wöchentlich Palma de Mallorca an. Wie in den Jahren zuvor fliegen Sky Airlines (zweimal pro Woche) und SunExpress (einmal pro Woche) ins türkische Antalya. SunExpress verbindet ab März 2009 Rostock auch mit Izmir. Nach einjähriger Ruhepause wird Rostock dank Nouvelair Tunisie mit Monastir verbunden sein.
Linienflüge
Nachdem von Januar 2006 an alle Linienflüge von der Lübecker low-cost Airline dauair geflogen wurden, übernahm ab dem 10. August 2006 die Ostfriesische Lufttransport die Linie Rostock - München, da Dauair insolvent ist. Seit Mai 2008 fliegt Germanwings von Rostock nach Köln. Air Berlin bietet Flüge zu wechselnden Zielen, je nach Flugplan. Vom 4. Juni bis zum 30. August 2008 testete außerdem Ryanair die Fluglinie zwischen Rostock und Flughafen Stockholm-Skavsta. Im Sommerflugplan 2009 wird Rostock-Laage durch Germanwings mit Stuttgart verbunden.
Bis 2005 war Rostock Teil des Nachtluftpostsystems der Deutschen Post und wurde mit gecharterten Boeing 737 der Deutschen Lufthansa AG nächtlich zum Zweck des Nachtluftpostumschlages angeflogen [3].
Allgemeine Luftfahrt (General Aviation)
Der Flughafen ist Heimatflughafen einer Reihe von Geschäfts- und Sportflugzeugen. Er wird bei Geschäfts- und Sportfliegern ein immer beliebterer Anflugpunkt.
Geschichte
Die Anfänge der Luftfahrt in Rostock reichen bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück.
Vorgeschichte
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg ließ die Stadt bei Hohe Düne einen kombinierten Land- und Wasserflugplatz anlegen. Im Ersten Weltkrieg militärisch genutzt, begann nach dem Krieg die zivile Nutzung. Auf dem als Zoll-Wasser- und Landflughafen I. Ordnung deklarierten Flughafen spielten der Bäderflugverkehr und die Flugzeugführerausbildung der Deutschen Verkehrsfliegerschule eine wichtige Rolle. Außerdem hatten die Ernst Heinkel Flugzeugwerke ihren ersten Rostocker Firmensitz am Platz. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte wieder eine militärische Nutzung die im Zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurde. Neben diesem Flughafen gab es in Rostock seit ca. 1935 die Werksflugplätze von Arado bei Groß Klein und der Ernst Heinkel Flugzeugwerke in Marienehe.
Vom Flughafen Rostock Hohe-Düne aus führte die Deutsche Lufthansa im April 1945 ihre letzten Linienflüge nach Skandinavien vor Kriegsende durch. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Rostocker Flugplätze wie die Flugzeugwerke demontiert. Die Stadt hatte keinen Flughafen mehr.
Pläne aus den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, einen neuen Flughafen östlich der Stadt zu bauen, wurden nicht verwirklicht.
Militärflieger und ziviler Luftverkehr auf dem Flugplatz Laage
1984 wurde der Militärflugplatz Laage der NVA in Betrieb genommen. Auf diesem Platz waren das Jagdbombergeschwader 77 und das Marinefliegergeschwader 28 stationiert. Mit der Deutschen Einheit wurde die Luftwaffe Hausherrin auf dem Flugplatz.
Der zivile Luftverkehr begann 1992. Möglich machte dies ein Mitbenutzungsvertrag mit der Bundeswehr vom Januar 1992. Dieser besagt, dass der vorher ausschließlich militärisch genutzte Flughafen auch der zivilen Nutzung freigegeben wurde.
Die Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH errichtete ein erstes Terminal und weitere für den zivilen Flugbetrieb notwendige Anlagen. Der Zivilflughafen bekam den Namen Flughafen Rostock-Laage.
Lag der Schwerpunkt des Luftverkehrs zunächst auf innerdeutschen Linienverbindungen, so wurde der Ferienflugverkehr immer mehr zur tragenden Säule des Flughafens. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wurde am 9. September 2005 das neue Passagierterminal Hans Joachim Pabst von Ohain (Kapazität 300.000 Passagiere) inklusive 2 Fluggastbrücken eröffnet.
Im Terminal befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der Luftfahrt in Mecklenburg-Vorpommern, in der auch ein Nachbau der Heinkel He 178, des ersten Strahlflugzeugs der Welt, zu finden ist.
Im Januar 2007 wurde die neue Zufahrt zum Flughafen in Betrieb genommen. Fahrzeuge, die zum Flughafen fahren wollen, müssen nicht mehr durch den Ort Weitendorf fahren.
Nach aktuellen Angaben der Ostsee-Zeitung überlege die Hansestadt Rostock, die Mehrheitseigner des Flughafens ist, diesen zu verkaufen, da er trotz steigender Passagierzahlen für die Stadt einen jährlichen Verlust von 600.000 € bedeute, was aufgrund der Haushaltssituation der Stadt untragbar sei.
Siehe auch
- Liste der Verkehrsflughäfen
- Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland
- Liste der Fliegerhorste in Deutschland
Einzelnachweise
- ↑ a b c Flughafen Rostock
- ↑ Ostsee-Zeitung vom 16. Dezember 2008
- ↑ Ende der Nachtpostflüge nach Rostock-Laage
Weblinks
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