- Flughafen Rostock-Laage
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Flughafen Rostock-Laage
Kenndaten IATA-Code RLG ICAO-Code ETNL Koordinaten 53° 55′ 5″ N, 12° 16′ 42″ O53.91816666666712.27833333333343Koordinaten: 53° 55′ 5″ N, 12° 16′ 42″ O 43 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 28 km südlich von Rostock Straße Bundesstraße 103, Bundesautobahn 19 Nahverkehr Busverbindung zu den Linienflügen, Shuttlebusse in die Urlaubsregionen Rügen, Seenplatte, Ostseeküste, Westmecklenburg, Fischland-Darß-Zingst Basisdaten Eröffnung 1992 Betreiber Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH Fläche 500 ha Terminals 1 Passagiere 219.489 [1] (2010) Luftfracht 1.034,0 t [1] (2010) Flug-
bewegungen19.342 [1] (2010) Kapazität
(PAX pro Jahr)1 Mio. Beschäftigte 50 Festangestellte 25 geringfügig Beschäftigte 4 Auszubildende
Start- und Landebahn 10/28 2520 m × 45 m Beton Der Flughafen Rostock-Laage ist ein Regionalflughafen in Mecklenburg-Vorpommern. Er liegt im Landkreis Rostock zwischen den Laager Ortsteilen Kronskamp und Weitendorf und wird sowohl militärisch durch die Bundeswehr als auch zivil durch die Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Militärischer Flugbetrieb
Die Anlagen des Fliegerhorstes Laage und die zugehörige Kasernenanlage befinden sich größtenteils nördlich der Start- und Landebahn und des Rollwegs Nord.
Auf dem Fliegerhorst ist das Jagdgeschwader 73 Steinhoff der Luftwaffe stationiert. Es wurde als erstes Jagdgeschwader in Deutschland mit dem Eurofighter Typhoon ausgestattet.
Bis zur Einführung des Eurofighters war das Jagdgeschwader 73 als einziges Geschwader der bundesdeutschen Luftwaffe mit Flugzeugen des sowjetischen Typs MiG-29 ausgestattet, die 1990 von der Nationalen Volksarmee der DDR übernommen wurden.
Ziviler Flugbetrieb
Die zivile Nutzung des Flughafens umfasst sowohl Linien- als auch Charterflüge und die Allgemeine Luftfahrt. Bis heute ist diese militärisch-zivile Zusammenarbeit im Flugverkehr in Deutschland einmalig.
Das zivile Terminal und weitere Einrichtungen (Cargo-Halle, Verwaltung, Standort der Hubschrauberstaffel der Polizei Mecklenburg-Vorpommerns) befinden sich südlich der Start- und Landebahn.
Fluggesellschaften und Ziele
Der Linienflugbereich ist der primäre Wachstumsbereich des Flughafens Rostock-Laage. Ein Großteil der ankommenden Linienflug-Passagiere sind Touristen: Sie nutzen Rostock-Laage als Zielflughafen für Urlaubsregionen Mecklenburg-Vorpommerns. Derzeit wird Rostock-Laage von Germanwings an Köln und Stuttgart angebunden. Lufthansa verkehrt nach München und saisonal zum Sommerflugplan nach Frankfurt. Helvetic Airways bedient ebenfalls im Sommer die Strecke Zürich - Rostock.
Saisonal werden ab Rostock-Laage Ziele wie Antalya, Hurghada und Palma de Mallorca angeboten. Diese Charter- oder Teilcharter-Verbindungen werden von Air Arabia Egypt[2], Air Berlin, Pegasus Airlines, Sky Airlines und SunExpress bedient.
Der Flughafen ist Heimatflughafen einer Reihe von Geschäfts- und Sportflugzeugen. Er wird bei Geschäfts- und Sportfliegern ein immer beliebterer Anflugpunkt.
Terminal
Das Passagierterminal Hans Joachim Pabst von Ohain mit einer Kapazität von 1 Mio. Passagieren pro Jahr wurde am 9. September 2005 feierlich in Betrieb genommen. Es hat eine Fläche von 90x60 Metern und verfügt über zwei Fluggastbrücken, acht Check-In-Counter und zwei Gepäckausgabebänder. Für die Sicherheitskontrolle stehen zwei Kontrolllinien mit Röntgenprüfgerät und Metalldetektor zur Verfügung. Schalter für die Grenz- und Passkontrolle sind vorhanden. Im Fluggastbereich gibt es einen Duty-Free Shop, eine Mokkabar, einen Raucherbereich und einen Kinderspielplatz. Für alle vom Flughafen operierenden Fluggesellschaften gibt es Ticketschalter. Mietwagen- und Reiseagenturen sind im Terminal vorhanden. Das Vorfeld des Terminals bietet fünf Abstellpostionen z.B. für die kleineren Maschinen von Lufthansa Regional der Linienverbindung Rostock - München. Maschinen auf der Vorfeldposition werden von den Passagieren zu Fuß erreicht (Walkboarding).[3] Die Linienbusse von und nach Rostock halten direkt vor dem Terminal. Für PKW stehen 1000 Stellplätze zur Verfügung.
Zubringerflüge werden zu den Passagierwechseln der Kreuzfahrtschiffe im Warnemünder Hafen angeboten.
Geschichte
Die Anfänge der Luftfahrt in Rostock reichen bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück.
Vorgeschichte
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg ließ die Stadt bei Hohe Düne einen kombinierten Land- und Wasserflugplatz anlegen.
Im Ersten Weltkrieg militärisch genutzt, begann nach dem Krieg die zivile Nutzung. Auf dem als Zoll-Wasser- und Landflughafen I. Ordnung deklarierten Flughafen spielten der Bäderflugverkehr und die Flugzeugführerausbildung der Deutschen Verkehrsfliegerschule eine wichtige Rolle. Außerdem hatten die Ernst Heinkel Flugzeugwerke ihren ersten Rostocker Firmensitz am Platz. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte wieder eine militärische Nutzung, die im Zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurde. Neben diesem Flughafen gab es in Rostock seit ca. 1935 die Werksflugplätze der Arado Flugzeugwerke bei Groß Klein und der Ernst Heinkel Flugzeugwerke in Marienehe.
Vom Flughafen Rostock Hohe Düne aus führte die Deutsche Lufthansa im April 1945 ihre letzten Linienflüge nach Skandinavien vor Kriegsende durch. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Rostocker Flugplätze wie die Flugzeugwerke demontiert. Die Stadt hatte keinen Flughafen mehr.
Pläne aus den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts, einen neuen Flughafen östlich der Stadt zu bauen, wurden nicht verwirklicht.
Militärflieger und ziviler Luftverkehr auf dem Flugplatz Laage
1984 wurde der Militärflugplatz Laage von der NVA in Betrieb genommen. Auf diesem Platz waren das Jagdbombenfliegergeschwader 77 und das Marinefliegergeschwader 28 stationiert.
Mit der Deutschen Einheit wurde die Luftwaffe Hausherrin auf dem Flugplatz.
Der zivile Luftverkehr begann 1992. Möglich machte dies ein Mitbenutzungsvertrag mit der Bundeswehr vom Januar 1992. Dieser besagt, dass der vorher ausschließlich militärisch genutzte Flughafen auch der zivilen Nutzung freigegeben wurde.
Die Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH errichtete ein erstes Terminal und weitere für den zivilen Flugbetrieb notwendige Anlagen. Der Zivilflughafen bekam den Namen Flughafen Rostock-Laage.
Lag der Schwerpunkt des Luftverkehrs zunächst auf innerdeutschen Linienverbindungen, so wurde der Ferienflugverkehr immer mehr zur tragenden Säule des Flughafens. Dort lag der Schwerpunkt zunächst auf Verbindungen in südliche Feriengebiete, inzwischen sind die Verbindungen für ankommende Touristen mit dem Urlaubsziel Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls wichtig geworden. Von 1994 bis 2005 war Rostock Teil des Nachtluftpostsystems der Deutschen Post und wurde mit gecharterten Boeing 737 der Deutschen Lufthansa AG nächtlich zum Zweck des Nachtluftpostumschlages angeflogen.[4] Bis 2009 wurde die München-Strecke noch von der OLT im Rahmen einer Fluglinienförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern bedient.
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wurde am 9. September 2005 das neue Passagierterminal Hans Joachim Pabst von Ohain (Kapazität: 1 Mio. Passagiere pro Jahr) inklusive 2 Fluggastbrücken eröffnet.
Im Terminal befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der Luftfahrt in Mecklenburg-Vorpommern, in der auch ein Nachbau der Heinkel He 178, des ersten Strahlflugzeugs der Welt, zu finden ist.
Im Januar 2007 wurde die neue Zufahrt zum Flughafen in Betrieb genommen. Fahrzeuge, die zum Flughafen fahren wollen, müssen nicht mehr durch den Ort Weitendorf fahren.
Siehe auch
- Liste der Verkehrsflughäfen
- Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland
- Liste der Fliegerhorste in Deutschland
Einzelnachweise
Weblinks
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