- Agarthi
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Agartha (hindustanische Form) oder Agarthi (mongolische Form) ist ein mythologischer Ort - ähnlich wie Atlantis oder Thule - der im Okkultismus als arisches Weltzentrum betrachtet wird, von dem aus unterirdische Gänge in alle Weltgegenden führen sollen.
Der Name wurde 1924 durch das Buch „Tiere, Menschen und Götter“ von Ferdinand Ossendowski bekannt, der während eines Aufenthaltes in Zentralasien mongolische Erzählungen über ein geheimnisvolles unterirdisches Reich namens Agarthi gehört haben will. Dieses Reich soll der Legende zufolge unterhalb des Himalayas liegen und von einem „König der Welt“ regiert werden. Dieser König wiederum stünde mit allen bedeutsamen Menschen (Könige, Priester usw.) in Verbindung und lenkt deren Geschicke abhängig davon, ob sie sich gottgefällig verhalten oder nicht. Im Agartha-Mythos spiegelt sich das theosophische Muster eines allumfassenden Prinzips, der Einheit der Menschen und eines obersten Herrschers wider. Ähnliche Vorstellungen gab es in vielen Kulturen: Erwähnt wurden bereits Atlantis und Thule, vergleichbare Sagen sind das griechische Hyperborea, das buddhistische Shangri-La oder das germanische Asgard.
Ossendowskis Werk wurde scharf angegriffen, so versuchte Sven Hedin nachzuweisen, dass Ossendowski nie in Zentralasien gewesen sei und die Erzählung dem Werk des französischen Okkultisten Alexandre Saint-Yves d'Alveydre entnommen - mithin ein Plagiat - sei. Ossendowskis Adepten, beispielsweise René Guénon, brachten den Agharta-Mythos mit der Gralslegende in Verbindung und konstruierten eine chiliastische Vorstellung, in der der „König der Welt“ die guten gegen die bösen Menschen in den Kampf führen wird.
Literatur
- Ekkehard Hieronimus: Okkultismus und phantastische Wissenschaft in: Peisl/Mohler (Hrsg.): Kursbuch der Weltanschauungen, Ullstein: Berlin, Frankfurt, Wien, 1980
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