Ediger

Ediger
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Ediger-Eller
Ediger-Eller
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Ediger-Eller hervorgehoben
50.0980555555567.150833333333399Koordinaten: 50° 6′ N, 7° 9′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Cochem-Land
Höhe: 99 m ü. NN
Fläche: 19,13 km²
Einwohner: 1056 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km²
Postleitzahl: 56814
Vorwahl: 02675
Kfz-Kennzeichen: COC
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 024
Adresse der Verbandsverwaltung: Ravenéstraße 61
56812 Cochem
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Norbert Krötz
Ortsteil Ediger

Ediger-Eller ist eine rheinland-pfälzische Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ediger-Eller liegt an der Mosel. Der Ortsteil Eller befindet sich am Fuße des Calmont.

Geschichte

Die Geschichte der beiden Orte reicht gemäß einer urkundlichen Erwähnung mindestens ins Jahr 639 zurück. Gefundene Tonscherben aus einer römischen Manufaktur bei Trier lassen eine Existenz bereits im 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. vermuten.

Noch ältere Besiedelungsspuren – Überreste des Steinwalls einer Fliehburg aus keltischer Zeit – finden sich auf dem auf der gegenüberliegenden Seite der Mosel befindlichen Berg Hochkessel. Auf der dem Hunsrück zugewandten Seite der Mosel befindet sich ein römisch-gallisches Gräberfeld in der Nähe der Neefer Peters-Kapelle. Die spärlichen Überreste eines Garnisonsaußenpostens einer römischen Legion findet man auf dem Höhenzug des Calmont.

Der Ortsteil Eller war schon im 5. Jahrhundert in merowingischer Zeit Sitz eines Klosters, das dem Heiligen Fridolin geweiht war. Am spätromanischem Turm steht ein barockes Schiff mit guter Ausstattung, u.a. einer Stumm-Orgel. In der gegenüberliegenden St.-Arnulfs-Kapelle hängt das Wandbild Verspottung Christi aus dem 15. Jahrhundert, entstanden nach einer Zeichnung Martin Schongauers. Die Hofhäuser von Pyrmont und Kurtrier aus dem 16. Jahrhundert, heute Stammhaus der Freiherrn von Landenberg-Trimborn, unterstreichen die ehemalige Bedeutung von Eller.

Hinter der Eisenbahnbrücke steigt mit 65% Hangneigung der Calmont in reiner Südlage als steilster Weinberg der Welt bis auf 378 m. Eine Wanderung über den Klettersteig auf den Bergkamm gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen an der Mosel. Gegenüber auf der ehemaligen Insula Sankt Nicolai, steht die Ruine einer Klosterkirche des Augustinerinnenstifts Stuben, das 1137 gegründet wurde. Es beherbergte von 1208 bis 1788 die berühmte Staurothek, ein kunsthistorisch wertvolles Behältnis mit angeblichen Holzpartikeln vom Kreuz Jesu, die heute zum Domschatz Limburg gehört.

Im Jahr 1794 erfolgte die Besetzung durch die französische Revolutionsarmee, beide Orte bildeten eine Gemeinde. 1814 wurde die beiden Orte auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet und wurden wieder selbstständig. Seit 1877 endet in der Nähe von Eller der Kaiser-Wilhelm-Tunnel (seit seiner Fertigstellung bis 1987 mit einer Länge von 4.205 m der längste Eisenbahntunnel Deutschlands), der in Cochem beginnt und nach Kaiser Wilhelm I. benannt ist. Dieser Tunnel ist ein Teilstück der Moselbahn. Unweit des Tunnelportals, noch vor der Moselbrücke, befindet sich der Bahnhof Ediger-Eller.

Seit 1947 sind die beiden Gemeinden Eller (Mosel) und Ediger Teil des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 7. Juni 1969 wurden sie als Ediger-Eller zu einer Gemeinde zusammengeschlossen.

Kirche St. Martin in Ediger

Bauwerke

  • im Ortsteil Ediger
    • Katholische Pfarrkirche St. Martin: zweischiffige, spätgotische Kirche mit romanischem Taufstein und Altar aus dem Barock.
    • Stadtmauer
    • Kreuzkapelle (oberhalb der Weinberge) mit Relief „Christus in der Kelter“
  • im Ortsteil Eller

Wirtschaft und Infrastruktur

Bedeutendste Wirtschaftszweige sind Weinbau und Tourismus. In den Weinbergen wird schwerpunktmäßig Riesling angebaut. Eine der örtlichen Einzellagen ist das Ediger Osterlämmchen.

Persönlichkeiten

Panoramaaufnahme Ortsteil Ediger

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Alfons Friderichs, Karl Josef Gilles, Wolfgang Wolpert: Ediger-Eller an der Mosel. In: Rheinische Kunststätten, Heft 212, 1978.

Weblinks


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