- Ediger-Eller
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Wappen Deutschlandkarte 50.0980555555567.150833333333399Koordinaten: 50° 6′ N, 7° 9′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Cochem-Zell Verbandsgemeinde: Cochem Höhe: 99 m ü. NN Fläche: 19,13 km² Einwohner: 1.054 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km² Postleitzahl: 56814 Vorwahl: 02675 Kfz-Kennzeichen: COC Gemeindeschlüssel: 07 1 35 024 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Ravenéstraße 61
56812 CochemWebpräsenz: Ortsbürgermeisterin: Heidi Hennen-Servaty Lage der Ortsgemeinde Ediger-Eller im Landkreis Cochem-Zell Ediger-Eller ist eine rheinland-pfälzische Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell. Sie gehört der Verbandsgemeinde Cochem an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Ediger-Eller liegt an der Mosel. Der Ortsteil Eller befindet sich am Fuße des Calmont.
Geschichte
Die Geschichte der beiden Orte reicht gemäß einer urkundlichen Erwähnung mindestens ins Jahr 639 zurück. Gefundene Tonscherben aus einer römischen Manufaktur bei Trier lassen eine Existenz bereits im 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. vermuten.
Noch ältere Besiedelungsspuren – Überreste des Steinwalls einer Fliehburg aus keltischer Zeit – finden sich auf dem auf der gegenüberliegenden Seite der Mosel befindlichen Berg Hochkessel. Auf der dem Hunsrück zugewandten Seite der Mosel befindet sich ein römisch-gallisches Gräberfeld in der Nähe der Neefer Peters-Kapelle. Die spärlichen Überreste eines Garnisonsaußenpostens einer römischen Legion findet man auf dem Höhenzug des Calmont.
Der Ortsteil Eller war schon im 5. Jahrhundert in merowingischer Zeit Sitz eines Klosters, das dem Heiligen Fridolin geweiht war. Am spätromanischem Turm steht ein barockes Schiff mit guter Ausstattung, u.a. einer Stumm-Orgel. In der gegenüberliegenden St.-Arnulfs-Kapelle hängt das Wandbild Verspottung Christi aus dem 15. Jahrhundert, entstanden nach einer Zeichnung Martin Schongauers. Die Hofhäuser von Pyrmont und Kurtrier aus dem 16. Jahrhundert, heute Stammhaus der Freiherrn von Landenberg-Trimborn, unterstreichen die ehemalige Bedeutung von Eller.
Hinter der Eisenbahnbrücke steigt mit 65% Hangneigung der Calmont in reiner Südlage als steilster Weinberg der Welt bis auf 378 m. Eine Wanderung über den Klettersteig auf den Bergkamm gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen an der Mosel. Gegenüber auf der ehemaligen Insula Sankt Nicolai, steht die Ruine einer Klosterkirche des Augustinerinnenstifts Stuben, das 1137 gegründet wurde. Es beherbergte von 1208 bis 1788 die berühmte Staurothek, ein kunsthistorisch wertvolles Behältnis mit angeblichen Holzpartikeln vom Kreuz Jesu, die heute zum Domschatz Limburg gehört.
Im Jahr 1794 erfolgte die Besetzung durch die französische Revolutionsarmee, beide Orte bildeten eine Gemeinde. 1815 wurde die beiden Orte auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet und wurden wieder selbstständig. Seit 1877 endet in der Nähe von Eller der Kaiser-Wilhelm-Tunnel (seit seiner Fertigstellung bis 1987 mit einer Länge von 4.205 m der längste Eisenbahntunnel Deutschlands), der in Cochem beginnt und nach Kaiser Wilhelm I. benannt ist. Dieser Tunnel ist ein Teilstück der Moselbahn. Unweit des Tunnelportals, noch vor der Moselbrücke, befindet sich der Bahnhof Ediger-Eller.
Seit 1946 sind die beiden eigenständigen Gemeinden Eller (Mosel) und Ediger Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 7. Juni 1969 wurde im Rahmen der rheinland-pfälzischen Gebietsreform aus diesen die Gemeinde Ediger-Eller neu gebildet.[2]
Am 10. September 2010 wurde Ediger-Eller als schönster Ort in Rheinland-Pfalz gekürt im Bundesentscheid im Wettbewerb von Unser Dorf hat Zukunft und mit einer von acht Goldmedaillen ausgezeichnet.[3]
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Kaiser-Wilhelm-Tunnel bei Eller, Bau der zweiten Tunnelröhre 06-2010
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ediger-Eller besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[4]
CDU FWG Gesamt 2009 9 7 16 Sitze 2004 5 11 16 Sitze Bauwerke
- im Ortsteil Ediger
- Katholische Pfarrkirche St. Martin: zweischiffige, spätgotische Kirche mit romanischem Taufstein und Altar aus dem Barock.
- Stadtmauer
- Kreuzkapelle (oberhalb der Weinberge) mit Relief „Christus in der Kelter“
- Wohnturm Hofgut Lehmen südöstlich der Ortslage nahe der Nachbargemeinde Nehren am Moselufer gelegen
- im Ortsteil Eller
- Kirche mit spätromanischem Turm
- St.-Arnulfs-Kapelle mit Wandbild „Verspottung Christi“
- Rochus-Kapelle gegenüber der Kirche
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ediger-Eller
Wirtschaft und Infrastruktur
Bedeutendste Wirtschaftszweige sind Weinbau und Tourismus. In den Weinbergen wird schwerpunktmäßig Riesling angebaut. Eine der örtlichen Einzellagen ist das Ediger Osterlämmchen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Eduard David, * 11. Juni 1863 in Ediger, † 24. Dezember 1930 in Berlin, deutscher Politiker (SPD), MdR, MdL (Hessen), Reichsinnenminister
Literatur
- Alfons Friderichs, Karl Josef Gilles, Wolfgang Wolpert: Ediger-Eller an der Mosel. In: Rheinische Kunststätten, Heft 212, 1978.
Weblinks
Commons: Ediger-Eller – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 175 (PDF)
- ↑ Rhein Zeitung 10. September 2010
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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