- Edo-jō
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Edo-jō Illustration der Burganlagen aus dem 17. Jh.
Entstehungszeit: 1457 Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: Ruine, Reste der Mauern und Burggraben erhalten Bauweise: Stein, Holz Ort: Tokio Geographische Lage 35° 41′ 18″ N, 139° 45′ 15,8″ O35.688324139.754389Koordinaten: 35° 41′ 18″ N, 139° 45′ 15,8″ O Die Edo-jō (江戸城, dt. „Burg Edo“) war die größte Burg Japans und Sitz des Tokugawa-Shoguns.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Die Burg wurde 1457 von Ota Dokan im heutigen Bezirk Chiyoda von Tokio, das damals Edo hieß, gegründet. Shōgun Tokugawa Ieyasu ließ in Edo seine Residenz errichten. Dadurch wurde es während der Edo-Zeit die militärische und administrative Hauptstadt Japans. Während der Meiji-Restauration fiel die Burg in die Hände der kaiserlichen Truppen und wurde in Tōkyō-jō (東京城, dt. „Burg Tokio“) umbenannt und 1869 als sie Sitz der Kaiserhofes wurde in Kōjō (皇城, dt. „Kaiserliche Burg“). Der westliche Burgkomplex brannte jedoch am 5. Mai 1873 ab.
1888 wurde der neue Kaiserpalast Kyūjō (宮城, dt. „Palast-Burg“) errichtet. Einige Burggräben, Wälle und Mauern stammen noch von der alten Burg. In der Edo-Zeit war die Palastanlage jedoch viel ausgedehnter, heutzutage liegen der Bahnhof Tokio, der Stadtteil Marunouchi sowie der Kita-no-maru-Park und die Nippon Budokan Hall innerhalb des ehemaligen äußeren Befestigungsgrabens.
Tenshu
Zeitweilig hatte die Burg einen Donjon (Haupt- oder Wohnturm) im typischen Stil einer japanischen Burg. Nach regelmäßigen Erdbeben und Feuer, die große Zerstörung anrichteten, wurde der Hauptturm mindestens zweimal wiederhergestellt, einmal mit weißem Verputz und beim zweiten Mal mit einer dunklen Holzverkleidung. Nach der wiederholten Zerstörung verzichtete man jedoch auf ein solches zentrales Bauwerk, vermutlich da sich das Shogunat politisch in Sicherheit wiegte und die Notwendigkeit für solch einen großen und finanziell aufwendigen Verteidigungsturm in der Stadt als keine Notwendigkeit betrachtet wurde.
Japanische historische Filme (jidaigeki), wie etwa Abarembo Shogun, die in Edo spielen, zeigen die Burg oft mit einem Donjon, der allerdings von der Burg Himeji stammt.
Die Vereinigung Edo-jō Saikon o Mezasu Kai (江戸城再建を目指す会, engl. Rebulding “EDO-JO” Association) hat es sich zum Ziel gemacht, zumindest den Hauptturm der Burg wieder historisch getreu zu rekonstruieren.[1]
Paläste
Die Burg Edo wurde nicht nur für die Verteidigung der Stadt und des Shoguns gebaut, sondern diente gleichzeitig als prunkvolle Residenz. Die Anlage wurde von mehreren Wassergräben in verschiedene Bereiche unterteilt. Die äußeren Bereiche hießen Kitanomaru und Nishinomaru, während die inneren Bereiche Ninomaru und Honmaru waren.
Der Honmaru war der innerste Bereich der Burganlage. Dort befand sich der Palast des Shoguns mit Audienzräumen, seinen Privatgemächern und das Ōoku, welches nur für die Frauen der Burg reserviert war. Im Ōoku lebten die Mutter des Shoguns, seine Ehefrau und zahlreiche Konkubinen. Männern war ohne Erlaubnis der Zutritt strengstens verboten.
Matsu no Ōrōka
Der Matsu no Ōrōka (Großer Kiefern-Korridor) war ein Verbindungskorridor zwischen dem Shiroshoin und dem Audienzsaal. Er leitete seinen Namen von den bemalten Schiebetüren mit Kiefernmotiven.
Am 21. April 1701 zog Asano Naganori in der Matsu no Ōrōka (dem Großen Kiefern-Korridor) der Burg Edo sein Wakizashi und versuchte, Kira Yoshihisa für grobe Beleidigungen zu töten. Dies führte zu den Ereignissen, die als die Geschichte der 47 Rōnin bekannt wurden.
Erbe
Viele Orte in Tokio haben ihren Namen von der Burg Edo. Otemachi („die Stadt vor dem großen Tor“), Takebashi („Bambusbrücke“), Toranomon („Tigertor“), Uchibori-dōri („Innere Grabenstraße“), Sotobori-dōri („Äußere Grabenstraße“) und Marunouchi („in der Umschließung“) sind Beispiele.
Bildergalerie
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Gedenkstein am Ort des Matsu no Ōrōka, des „Kiefernkorridors“, wo die Geschichte der 47 Rōnin ihren Anfang nahm
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Sakurada-Tor, vor dem Ii Naosuke 1860 ermordet wurde
Einzelnachweise
Weblinks
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Commons: Burg Edo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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