Eduard Wätjen

Eduard Wätjen

Eduard Waetjen, auch: Eduard Wätjen oder Eddie Waetjen (* 19. August 1907 in Bremen; † 28. Mai 1994 in Ascona) war ein deutscher Jurist und Mitarbeiter der Abwehr (Canaris). Er war Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Mitglied der des Kreisauer Kreises.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leben bis 1945

Eduard Waetjen, ein promovierter Jurist aus Bremen mit US-amerikanischer Mutter, hatte gute Kontakte zum reichsdeutschen Außenministerium und verfügte über weitreichende internationale Kontakte.

Im Zweiten Weltkrieg war er Mitarbeiter von Hans Bernd Gisevius im Amt Ausland/Abwehr (Nachrichtendienst) im Oberkommando der Wehrmacht unter Admiral Wilhelm Canaris, insbesondere in der Türkei und der Schweiz. Er vertrat ab dem 15. Februar 1945 das deutsche Gernalkonsulat in der Schweiz als Wirtschaftsreferent und hatte vorab bereits offizielle Kontakte zu den westlichen Alliierten.

Waetjen war ein Freund von Helmuth James Graf von Moltke und Adam von Trott zu Solz und gehörte zum Kreisauer Kreis. Er warnte den deutschen Industriellen Eduard Schulte, der an der Produktion der V2 beteiligt war, vor einem Zugriff der Gestapo und verhalf ihm am 2. Dezember 1943 zur Flucht in die Schweiz, der die systematische Tötung von Menschen in den Arbeitslagern international bekannt machen wollte.

Parallel hatte Waetjen während des Zweiten Weltkrieges, wie auch Hans Bernd Gisevius, Georg Hansen und Gero von Gävernitz, Kontakte zu Allen Welsh Dulles, dem aus der Schweiz agierenden OSS-Vertreter. Bereits ab dem Januar 1944 informierten Waetjen und Gisevius die OSS über die Pläne des deutschen Widerstandes.

Nach Angaben des US-amerikanischen Geheimdienst-Koordinaters von Präsident Roosevelt, William J. Donovan, hatten diese Kontakte auch bis und mit der „Schwarzen Kapelle“ unter dem Nazi-Abwehrchef Canaris Einfluss auf den Zeitpunkt des Attentats vom 20. Juli 1944 und weiterhin einen engen Zusammenhang zwischen der angloamerikanischen Landung in der Normandie im Juni 1944, dem Warschauer Aufstand vom Juli 1944 und letztendlich dem deutschen 20. Juli 1944 (Quelle: Angabe Valentin Falin).

Obwohl die Gestapo bereits seit 1943 mindestens von seinen Kontakten zum Kreisauer Kreis wusste, blieb er „aufgrund eines seltsamen Zufalls von Himmlers Häschern unberücksichtigt“. (Quelle: Mauch, Schattenkrieg gegen Hitler, Seite 164)

Leben nach 1945

Waetjen war Teilnehmer des 123. Bergedorfer Gesprächskreises Die Zukunft Südosteuropas – auf dem Weg zur europäischen Integration der Koerber-Stiftung 2002 in Belgrad.

Er lebte in Ascona, Schweiz.

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