Eduardsthal

Eduardsthal
Forsthaus Eduardsthal

Eduardsthal ist ein einsam gelegenes Forsthaus im Forst der Fürsten von Leiningen. Es liegt im badisch-hessischen Grenzgebiet auf dem Gemeindegebiet von Hesseneck an der Stelle, wo sich zwei Bäche zum Galmbach vereinigen, der wiederum beim Ortsteil Kailbach in den Itterbach fließt.

Geschichte

In einem Seitental des Itterbaches wurde dort, wo aus zwei Bächen der Galmbach wird, 1443 erstmals der Ort „Gollenbach“ genannt. Seinen Namen hatte es von den nassen Talbereichen, die „Gollen“ genannt wurden. Im 18. Jahrhundert hat es in dem abgeschiedenen Tal mindestens 12 Bauerngüter gegeben, die durch die Erbteilung aber stark zersplittert waren. 1806 kam der Ort mit der Grafschaft Erbach zum Großherzogtum Hessen. Nach 1800 brachten Missernten die Bewohner des nun Galmbach genannten Dorfes an den Rand des Existenzminimums. 1828 zählte Galmbach noch 19 Häuser und 149 Einwohner. In dieser Zeit war das fürstliche Haus Leiningen bestrebt durch Aufkaufen der Gemarkung Galmbach den leiningischen Wildpark abzurunden. In der Zeit von 1832 bis 1836 konnte die leiningische Verwaltung das gesamte Land der Bewohner erwerben. Was an Gebäuden geeignet war blieb erhalten. Der Rest wurde auf Abbruch versteigert oder verfiel. Nur ein Haus blieb für die leiningischen Forstbediensteten übrig und ist heute als Wochenendhaus verpachtet. Das Dorf Galmbach wurde aufgelöst und nach dem Sohn des Leininger Fürsten Karl in Eduardsthal umbenannt.

Der zweite Sohn Ernst gab der ebenfalls in dieser Zeit verlassenen Gemeinde Neubrunn, die an der Straße von Kailbach nach Kirchzell liegt, den heute bekannten Namen Ernsttal. Wie auch die nahegelegenen Dörfer Sondernach (heute als Reisenbacher Grund bekannt), Ober- und Unterferdinandsdorf, die alle im Bereich des heute markgräflich Badischen Forsts liegen, Neubrunn oder aber auch Ohrnbach, Michelbuch oder Dürrellenbach konnte der karge Boden seine Bewohner nicht mehr ernähren, sodass diese in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wegzogen oder gar auswanderten und alte Dörfer zu bestehen aufhörten. Das einsam gelegene Tal mit dem Forsthaus Eduardsthal liegt heute am Wanderweg „weißes Quadrat“ (HW 30 des Odenwaldklubs) zwischen Kailbach und Waldauerbach, etwa eine gute Wander-Stunde von Kailbach entfernt.

Weblinks

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