Egged

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Egged-Überlandbus
Basisinformationen
Webpräsenz Egged-Website
Beschäftigte 6227
Linien
Bus 945
Anzahl Fahrzeuge
Omnibus 3030

Egged (hebräisch ‏אגד‎, deutsch Verbund), ist der Name der größten Busgesellschaft Israels, einer Genossenschaft im Besitz ihrer Mitglieder. Sie unterhält ein engmaschiges Netz von Überland- und Stadtlinien im gesamten Land und ist der wichtigste Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel in Israel. Eine Ausnahme bildet der Stadtverkehr im Gusch Dan (Großraum Tel Aviv), der von der Busgesellschaft „Dan“ betrieben wird.

Entstanden ist Egged im Jahr 1933 aus einem Zusammenschluss von vier kleineren Busgesellschaften. Heute befördert Egged mit über 6000 Mitarbeitern etwa 1 Million Passagiere täglich. Der Umsatz betrug 2009 rund 2.866 Milliarden Schekel (rund 580 Mio. €). Die Busgesellschaft gilt mit ihrem Fuhrpark von über 3000 Fahrzeugen und ihrem ausgedehnten Liniennetz von 945 Linien als eine der größten der Welt; nach abweichenden Angaben steht Egged an zweiter oder dritter Stelle (nach Greyhound und Transport for London). Für gefährliche Strecken verfügt die Gesellschaft über 71 gepanzerte Busse.

Die zentralen Busbahnhöfe (Tachaná Merkazít תחנה מרכזית), die die Gesellschaft in den Städten betreibt, werden meistens ebenfalls Egged genannt. Die wichtigste dieser Busstationen befindet sich in Tel Aviv; die mehrstöckige Anlage wird täglich von mehreren tausend Bussen angefahren und gilt als größter Busbahnhof der Welt.

Egged setzte, besonders zwischen ultraorthodoxen Ortschaften und Quartieren, auch sogenannte „mehadrin“ Busse ein, bei denen Frauen nur im hinteren Teil des Busses Platz nehmen durften. Die Busse waren in Israel stark umstritten, besonders nachdem Frauen, die im vorderen Teil des Buses saßen, von ultraorthodoxen Männern tätlich angegriffen wurden.[1] Gemäß Befund eines vom Obersten Gericht Israels beauftragten Komitees des Verkehrsministeriums ist die Geschlechtertrennung illegal und darf nur auf freiwilliger Basis erfolgen.[2] In einem Urteil vom 6. Januar 2011 hat das Oberste Gericht dies bestätigt, und hält fest, dass „ein Betreiber eines öffentlichen Transportmittels, wie jede andere Person, nicht das Recht hat, Frauen vorzuschreiben oder nahezulegen, wo sie als Frauen sitzen dürfen.“ Richter Elyakim Rubinstein ergänzte dazu: „Während ich diese Zeilen jetzt lese, bin ich erstaunt, dass es notwendig war, so etwas im Jahr 2010 überhaupt zu schreiben“ und stellt die Frage: „Sind die Zeiten von Rosa Parks zurückgekehrt, die die Rassensegregation 1955 in einem Bus in Alabama zum Einsturz brachte?“[3]

Weblinks

 Commons: Egged – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sabine Brandes: Nur auf den hinteren Plätzen. Mit Gewalt wollen ultraorthodoxe Fanatiker in Jerusalem zusätzliche Buslinien erzwingen – damit Frauen von Männern getrennt sitzen. Jüdische Allgemeine, 5. März 2009
  2. Silke Mertins: Frauen hinten, Männer vorne. In Jerusalem wächst der Protest gegen ultraorthodoxe Juden und ihre Privilegien. NZZ am Sonntag, 21. März 2010
  3. Übersetzung aus dem Englischen, vgl. Yair Ettinger: High Court: Gender segregation legal on Israeli buses - but only with passenger consent. Haaretz, 6. Januar 2011

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