Alabama

Alabama
Alabama
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(Details) (Details)
Karte der USA, Alabama hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Montgomery
Staatsmotto: Audemus jura nostra defendere
Fläche: 135.765 km²
Einwohner: 4.779.736 (Zensus 2010) (35 E./km²)
Mitglied seit: 14. Dezember 1819
Zeitzone: Central: UTC-6/-5
Höchster Punkt: 734 m (Cheaha Peak)
Durchsch. Höhe: 152 m
Tiefster Punkt: 0 m Golf von Mexiko
Gouverneur: Robert J. Bentley (R)
Post / Amt / ISO AL / Ala. / US-AL
Karte von Alabama
Karte von Alabama

Alabama (englisch Alabama?/i [æləˈbæmə]) ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten, der zu den Südstaaten zählt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name „Alabama“ geht auf die französische Bezeichnung des heute unter dem Namen Alabama bekannten Indianerstamms aus der Muskogee-Sprachfamilie zurück. Sie nannten sie, im Versuch ein in ihren Ohren ähnlich klingendes Wort aus der Sprache der Choctaw wiederzugeben, „Alibamons“. Dieses Wort bezeichnete wiederum die Tätigkeit des Schneidens und Sammelns von Kräutern oder Gräsern.[1]

Erstmals wird der Stamm der Alabama 1540 von Teilnehmern der Expedition Hernando de Sotos erwähnt. Garcilasso de la Vega bezeichnete sie als Alibamo, andere nannten sie Alibamu oder Limamu[2] Franzosen nannten sie 1702 Alibamons, dementsprechend hieß der Fluss auf französischen Karten Rivière des Alibamons.[3]

Alabama hat die inoffiziellen Beinamen Cotton State (dt.: Baumwollstaat), dann Yellowhammer State (dt.: Goldspechtstaat), schließlich bezeichnet man ihn gern als Heart of Dixie (dt.: Herz des Südens).

Geographie

Lage und Ausdehnung

Alabama liegt mit einer Fläche von 135.765 km² an 30. Stelle der Bundesstaaten der USA. Es grenzt im Norden an Tennessee, im Osten an Georgia, im Westen an Mississippi und im Südosten an Florida. Im Nordosten befinden sich die steinigen Appalachen, und zwischen Coosa River und Auburn die Piedmont-Hochebene mit rotem, eisenhaltigem Lehmboden; im Süden und Westen liegt die überwiegend sandige Küstenebene des Golfs von Mexiko. Der Bereich um Montgomery und Selma hat einen besonders fruchtbaren, dunklen Schwemmlandboden. Ein Großteil der Fläche des Staats ist von Wald bedeckt. Im Süden liegt der Golf von Mexiko, in den der Hauptfluss Alabama River mündet. Alabama ist in 67 Landkreise (Countys) unterteilt.

In Alabama liegt ein National Monument: Russell Cave National Monument

Gliederung

Klima

Hurrikane

Datum Name Betroffenes Gebiet Windgeschwindigkeit Schaden in $ Opfer
13. September 1975 Hurrikan Eloise 193 km/h 2,1 Mrd. $ 80 Tote
12. September 1979 Hurrikan Fredric Küstenregion 215 km/h 4-8 Mrd. $ 14 Tote
4. Oktober 1995 Hurrikan Opal Küstenregion 240 km/h 5 Mrd. $ 59 Tote
18. Juli 1997 Hurrikan Danny Küstenregion 130 km/h 100 Mio. $ 10 Tote
28. September 1998 Hurrikan Georges Küstenregion 250 km/h 6 Mrd. $ 603 Tote
16. September 2004 Hurrikan Ivan Küstenregion 270 km/h 20 Mrd. $ 124 Tote
29. August 2005 Hurrikan Katrina Küstenregion 280 km/h > 80 Mrd. $ 1834 Tote

Bevölkerung

Alabama hat 4.599.030 Einwohner (Stand: Census 2006), davon sind 70,4% Weiße, 26,3% Schwarze oder Afroamerikaner, 2,3% Hispanics oder Latinos, 1,0% Asiatische Amerikaner und 0,4% Indianer.[4]

Religionen

Die wichtigsten Religionsgemeinschaften im Jahr 2000:[5]

1.380.121 Southern Baptist Convention, 327.734 United Methodist Church, 150.647 Katholische Kirche

Es gibt viele andere, vor allem protestantisch geprägte, Konfessionen.

Alters- und Geschlechterstruktur

Die Altersstruktur von Alabama setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • bis 18 Jahre: 1.115.668 (24,2%)
  • 18 - 64 Jahre: 2.872.991 (62,5%)
  • ab 65 Jahre: 610.371 (13,3%)

Das Medianalter beträgt 37,2 Jahre. 48,5% der Bevölkerung sind männlich und 51,5% weiblich.

Abstammung

14,6% der Einwohner sind amerikanischer Abstammung (Briten, die vor 1776 einwanderten) und stellen damit die größte Gruppe. Es folgen die Gruppen der Irisch- (10,8%), Englisch- (10,5%) und Deutschstämmigen (7,9%). [6]

Einwohnerentwicklung

Historische Einwohnerzahlen
Census Einwohner ± in %
1800 1250
1810 9046 600 %
1820 127.901 1.000 %
1830 309.527 100 %
1840 590.756 90 %
1850 771.623 30 %
1860 964.201 20 %
1870 996.992 3 %
1880 1.262.505 30 %
1890 1.513.401 20 %
1900 1.828.697 20 %
1910 2.138.093 20 %
1920 2.348.174 10 %
1930 2.646.248 10 %
1940 2.832.961 7 %
1950 3.061.743 8 %
1960 3.266.740 7 %
1970 3.444.165 5 %
1980 3.893.888 10 %
1990 4.040.587 4 %
2000 4.447.100 10 %
2010 4.779.736 7 %
Vor 1900[7]

1900–1990[8] 2000[9]

Folgende Zahlen sind dem Datenbestand des U.S. Census entnommen; auf eine Zählung der Urbewohner des Territoriums, die insbesondere in den Jahren vor dem Vertrag von Cusseta, der eine Umsetzung des Indian Removal Act vorsah, einen beträchtlichen Anteil der Gesamtbevölkerung ausgemacht haben dürfte, hat der Census verzichtet.

Bildung

Zu den größten staatlichen Hochschulen gehören die 3 Standorte des University of Alabama System, sowie die Auburn University, die University of North Alabama, die University of South Alabama, die University of West Alabama und die Jacksonville State University. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in Alabama verzeichnet.

Größte Städte

Geschichte

Frühgeschichte

Paläoindianer

Die Ankunft der ersten Menschen wird für die Zeit um 9500 v. Chr. angenommen.[10] Dabei war der Meeresspiegel noch erheblich tiefer als heute, so dass die Küstenlinie weiter südlich verlief. Nördlich des Montevallo-Tals verwandelte sich der dichte Nadelwald in einen Eichen-Hickory-Wald, südlich davon bestand dieser Waldtyp schon länger. Die Menschen jagten die mitunter riesigen Vertreter der Megafauna, die jedoch bald ausstarben, aber auch Kaninchen und andere Säugetiere, sowie Vögel. Der Norden Alabamas scheint größere Bedeutung für längere Aufenthalte bei den weiträumigen Wanderungen der kleinen, vielleicht 25 bis 50 Menschen umfassenden Gruppen gehabt zu haben. Neben Clovis-Klingen fanden sich solche der Perioden Redstone, Quad (nach einem Fundort am Tennessee River, wo sich mehr als 200 Klingen fanden) und Beaver Lake. Wichtigster Fundort ist die Dust Cave (ca. 8500 v. Chr.), eine Höhle bei Florence.[11]

Archaische Periode

Von etwa 8500 bis 3000 v. Chr. lassen sich in Alabama Überreste der Archaischen Periode fassen. Um 8500 v. Chr. änderte sich das zuvor kühle Klima in ein wesentlich wärmeres. Wahrscheinlich lebten die Jäger- und Sammlergruppen in kleinen Familienverbänden. Die nomadischen Gruppen sammelten die Früchte von Hickory, dann Eicheln und Kastanien, hinzu kamen Brombeeren, Muscadinia rotundifolia (eine Weinrebenart) und Persimmons, eine gelbe Frucht, die die Powhatan pessamin nannten, und die der Gattung Diospyros angehören, sowie pokeweed oder Kermesbeeren. Gejagt wurden Hirsche, Truthahn, Hörnchen, Waschbär, Kaninchen, Schildkröten, Schlangen, kleine Vögel, dazu zahlreiche Fischarten. Ihre Nahrungsreste häuften sich zu sogenannten middens, die bis zu 5 m hoch wurden, und die sich meist an den Flussläufen befanden. Auch bei frühen Gruppen lässt sich Arthritis nachweisen, dazu verheilte Knochenbrüche, die den Angehörigen Pflege abverlangten; nur wenige wurden erheblich älter als 40 Jahre.

Anhand der Projektilspitzen unterteilt man die Archaische Periode in eine frühe (etwa 8500 bis 6000 v. Chr.), mittlere (bis 4000 v. Chr.) und spätere Phase (bis 1000 v. Chr.). Die günstigeren Lebensbedingungen ließen die Zahl der Bewohner erheblich steigen, die in Gruppen von 50 bis 150 Menschen zusammenlebten. Die Temperatur in der mittleren archaischen Phase lag erheblich über der heutigen, das Gebiet war zudem trockener. In dieser Zeit entstanden Fernhandelsrouten, etwa um an Flint aus dem Nordosten Alabamas zu gelangen; erstmals lassen sich Kriege nachweisen, denn es fanden sich Skelette, in denen noch Projektilspitzen steckten. Zugleich wurden die Siedlungen größer.

Ab etwa 4000 v. Chr. sank die Temperatur etwa auf das heutige Niveau. Die Zahl der Siedlungen vor allem im Südosten stieg deutlich an. Auch in den Tälern von Tennessee, Tombigbee und Alabama River siedelten sich nun mehr Menschen an. Erstmals entstanden Tonwaren um 1500 v. Chr., eine Technik, die wahrscheinlich aus Georgia und South Carolina übernommen wurde; zudem experimentierte man mit Gartenbau. So wurden Kürbis, Sonnenblume und Mais angebaut. Die Zahl der Fernhandelsgüter stieg, darunter Speckstein, Greenstone und Glimmer aus dem Osten Alabamas.

Waldlandperiode

Die Veränderungen der nunmehr stärker sesshaften Bevölkerung stellte einen so drastischen Wandel dar, dass damit für die Archäologie die Waldlandperiode beginnt. Einer der größten Fundorte neben Moundville[12] (20 km südlich von Tuscaloosa), das um 1120 entstand, mehr als 1000 Einwohner hatte und 29 Mounds barg, die bis 20 m aufragten, ist die seit 1995 zur National Historic Landmark erhobene die Bottle Creek site[13], an der sich mindestens 18 Mounds fanden. Dieser Ort war ab etwa 1250 der Mittelpunkt der Pensacola-Kultur, deren Spuren von der Choctawhatchee Bay im westlichen Florida bis zum Ostufer des Mississippidealtas in Louisiana reicht. Sie stand in engem Zusammenhang mit der um 900 einsetzenden Mississippi-Kultur und den Moundville-Leuten vom Black Warrior River, und erreichte die größte Dichte in der Mobile Bay im Mobile-Tensaw-Delta und in den südlichen Teilen der Täler von Tombigbee und Alabama River.

Choctaw, Creek, Chickasaw, Cherokee

Vier indianische Gruppen waren für Alabama von Bedeutung: die Chickasaw, die Choctaw, die Muskogee und die Cherokee.

Um 1800 waren die Choctaw mit etwa 15.000 Angehörigen eine der größten indianischen Gruppen im Süden.[14] Sie lebten in etwa 50 Dörfern im Westen von Alabama und in Mississippi. Von den drei Großgruppen lebte nur die östliche zum Teil in Alabama, vor allem am oberen Chickasawhay River und am unteren Tombigbee. Erst zwischen 1540 und 1699 zogen die drei Gruppen in das gemeinsame Gebiet, wobei die Alabama-Gruppe wohl mit Moundville in Zusammenhang steht. Schon früh lieferte der Sklavenbedarf der europäischen Zuckerrohrplantagen den Anlass zu Kriegen, wie etwa der Creek und Chickasaw, die mittels europäischer Waffen einmal 2000 Choctaw einfingen und als Sklaven nach Britisch-Westindien verkauften. Als die Franzosen sich in Biloxi festsetzten, erwarben die Choctaw Gewehre von ihnen, mit denen sie sich zur Wehr setzten. Als die Franzosen 1763 Nordamerika aufgeben mussten, intensivierten die Choctaw ihre Handelskontakte mit den Briten, die jedoch gleichfalls unterlagen. 1784 schlossen sie einen Friedensvertrag mit Spanien, 1786 mit den USA. In den Verträgen von Fort Confederation von 1802 und Mount Dexter von 1805 mussten sie große Landstriche abtreten. 1826 gaben sich die Choctaw eine Verfassung. Trotz wirtschaftlicher und politischer Bemühungen wurden sie 1830 gezwungen, ihr Land östlich des Mississippi aufzugeben (Vertrag von Dancing Rabbit Creek).

Auch die Muscogee (Creek), der zweite mächtige Stammesbund, mussten 1830 das Land aufgeben und westwärts ziehen, auch sie gehen auf die Mississippi-Kultur zurück.[15] Im 16. Jahrhundert hatten spanische Gewalt und vor allem Epidemien die dortigen Gruppen zerstreut, die sich erst im 17. Jahrhundert wieder stabil organisieren konnten. Dabei siedelten einige Gruppen am Chattahoochee River, am unteren Tallapoosa River, sowie am mittleren Coosa River in der östlichen Mitte Alabamas. Um 1680 schätzt man ihre Zahl auf 9000, hundert Jahre später waren es rund 20.000, 1830 mehr als 21.000. Um 1690–1715 lebten sie in Georgia, wo sie begannen, für die Plantagen Sklaven zu beschaffen. Zugleich attackierten sie die Spanier in Florida, die 1706 beinahe aufgaben. Ende des 18. Jahrhunderts begannen zunehmend Siedler in ihr Gebiet vorzudringen, 1811 suchte sie Tecumseh auf, um Unterstützung für seinen pan-indianischen Aufstand zu gewinnen. 1813 bis 1814 erhoben sie sich gegen die Amerikaner im Creek War, unterlagen jedoch. In den Verträgen von Fort Jackson (1814) und Indian Springs (1825) mussten die Creek ihr gesamtes Gebiet in Georgia aufgeben und nach Alabama ziehen. Dagegen wehrten sich die meisten Creek, doch mussten auch sie 1830 westwärts ziehen (Pfad der Tränen).

Erst Ende des 18. Jahrhunderts zogen einige Cherokee in den Norden Alabamas.[16] Eine ihrer Gruppen, die Chickamauga, stand auf britischer Seite und zog vom Little Tennessee Hiwassee River im Osten Tennessees nach Alabama. Sie gründeten zwei Dörfer nahe Bridgeport. Doch unterlagen sie 1794 gegen US-Truppen. 1806 wurde ihr Land verkleinert. 1813 kämpften sie dennoch auf Seiten der US-Truppen im Creek-Krieg. Bis 1817 terrorisierten Truppen aus Tennessee die Cherokee in den Tälern von Sequatchie und Wills River, wofür die USA den Geschädigten 25.500 Dollar zahlten.

Epidemien, spanische Expeditionen, Kolonialmächte

Auslöser des Massensterbens waren spanische Invasionen, die die Pocken ins Land brachten. 1519 landete Alonso Álvarez de Pineda in der Mobile Bay. 1541 erreichte der Spanier Hernando de Soto von den Appalachen her Alabama. 1699 kamen die Franzosen aus dem Süden und gründeten die erste Kolonie und 1702 die Stadt Fort Louis, die bis zum Jahr 1722 Hauptstadt der französischen Kolonie Louisiana war. 1711 wurde die Stadt Mobile gegründet.

1763 eroberten die Engländer Alabama und 1779 die Spanier den südlichen Teil Alabamas. Im Jahr 1798 bildete Alabama (mit Ausnahme der Küste mit der Stadt Mobile, die noch zum spanischen Florida gehörte) einen Teil des Mississippi-Territoriums. 1813 wurde auch Mobile Teil des Territoriums.

Territorium, Bundesstaat, Bürgerkrieg

Vier Jahre später, im Jahre 1817, trat Mississippi als 20. Bundesstaat in den heutigen Grenzen der Union bei, und das verbliebene Gebiet wurde als Alabama-Territorium organisiert. Am 14. Dezember 1819 wurde Alabama schließlich 22. Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Am 11. Januar 1861 schied es als vierter Staat aus der Union aus und gehörte am 4. Februar zu den Gründungsmitgliedern der Konföderierten Staaten von Amerika.

Flagge Alabamas nach dem Austritt aus den Vereinigten Staaten von Amerika

Bis zum Sezessionskrieg, bei dem Alabama auf der Seite der Südstaaten teilnahm, war die Politik des Staates von den Spannungen zwischen den ärmeren Bauern der Mittelgebirge im Nordosten und den reichen Plantagenbesitzern in der Küstenebene, insbesondere in dem so genannten Black Belt um Selma und Montgomery, mit seinem besonders fruchtbaren schwarzen Böden und guten Transportwegen an den Flüssen, geprägt. Während der Sezession diente Montgomery im Frühjahr des Jahres 1861 als Hauptstadt der Konföderierten Staaten von Amerika. Nach dem Bürgerkrieg kam die Ära der Reconstruction, die Militärbesetzung des Südens durch den Norden. Die Animositäten gegenüber dem Norden hielten sich bis ins späte 20. Jahrhundert.

Weltwirtschaftskrise

Während der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre war Alabama eine Hochburg der Unterstützung für die Politik von Franklin D. Roosevelt. Die traditionelle Loyalität gegenüber der Demokraten, die aus der Reconstruction-Ära andauerte, mischte sich mit der Armut von breiten Teilen des Landes, um den New Deal besonders populär zu machen. Der Staat profitierte auch sehr von öffentlichen Investitionen, z. B. durch die Tennessee Valley Authority, da sowohl Konstruktion als auch Betrieb der Staudämme am Tennessee River im Norden des Staates Arbeitsplätze schaffte und die Rural Electrification Act (REA) war für einen ländlichen Staat wie Alabama ebenfalls besonders wichtig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fing eine Zeit der Transformation der Politik und Gesellschaft Alabamas an. Hier wurden erbitterte Kämpfe um die Segregation ausgefochten, und der zunehmende Einfluss von Bürgerrechtlern auf die Demokratische Partei einerseits sowie der von christlichem Fundamentalismus auf die Republikanische Partei andererseits führten zwischen 1955 und 1985 zu einem Wandel von einer Hochburg der einen Partei zu einer Bastion der anderen. Martin Luther King und Rosa Parks wohnten beide in Montgomery. Der Gouverneur George Wallace war als Integrationsgegner ebenfalls weit über die Grenzen Alabamas bekannt. Wirtschaftlich begann eine Modernisierung, und es begann ein Bevölkerungszuzug aus den Nordstaaten.

Politik

Ursprünglich war Alabama als Bestandteil des Solid South eine Bastion der Demokraten. Zwischen 1828 und 1960 konnte nur Ulysses S. Grant 1868 und 1872 als Republikaner in Alabama bei Präsidentschaftswahlen siegen. Die politischen Inhalte der Demokraten in dieser Zeit waren sehr klar auf die Bedürfnisse der vom WASP-Diktus geprägten Agrargesellschaften des Südens zugeschnitten. Erst mit Beginn der Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren begannen die Demokraten sich auf Bundesebene zu liberalisieren und die Rassentrennung zu beseitigen. Dies machte sie im Süden nahezu unhaltbar für die bisherige Wählerschaft. Wie in den anderen Staaten dieser Region verloren die Demokraten seit 1964 hier die Wahlen. Nur Jimmy Carter, der als Gouverneur von Georgia ursprünglich auch für die Segregation eingetreten war, konnte als Demokrat 1976 in Alabama noch siegen. Seither dominieren die Republikaner den konservativen Staat mit sehr großem Vorsprung vor den Demokraten. Inzwischen hat sich Alabama in der Struktur seiner Gesellschaft vom Baumwoll- und Plantagenstaat hin zur modernen, von Zukunftsindustrien geprägten Region gewandelt. Gleichwohl ist die konservative Dominanz dort erhalten geblieben. Die einzigen Countys, die den Demokraten näherstehen, sind die Gebiete in und um die Stadt Birmingham, die von Stahl- und Minenindustrie geprägt sind, und die zum großen Teil eine Mehrheit von schwarzen Wählern aufweisen (der so genannte Black Belt). Seit der Wahl von 2008 sind beide Senatoren sowie fünf von sieben Repräsentanten Republikaner. Im Electoral College erhält Alabama seit 1972 neun Wahlmänner. 1968 waren es noch zehn.[17]

Gouverneure und Vizegouverneure

Kongress

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Birmingham Museum of Art in Birmingham mit einer rund 17.000 Objekte umfassenden Sammlung ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen im Südosten der Vereinigten Staaten. Einzelne Sammlungsabteilungen gehören zu den bedeutendsten ihrer Art in den USA. Weitere Kunstmuseen sind das Huntsville Museum of Art in Huntsville, das 2300 Kunstwerke vor allem von amerikanischen Künstlern zeigt, und das Montgomery Museum of Fine Arts in Montgomery.

State Parks

Wirtschaft und Infrastruktur

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2006 bei USD 29.697 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 44).[18]

Vor allem an der Flussebene des Alabama River wird Ackerbau betrieben, vor allem Baumwolle, Mais, Zuckerrohr, Tabak, Kartoffeln und Futterpflanzen. Im Bereich der Tierzucht werden überwiegend Rinder und Schweine gehalten.

Alabama besteht zu 50 Prozent aus Kiefer- und Laubwäldern, weshalb es auch eine große Forst- und Holzwirtschaft besitzt. Der industrielle Anteil der Wirtschaft des Staates war im 19. und 20. Jahrhundert vornehmlich auf der Textilindustrie (überwiegend Baumwolle), sowie Zement aufgebaut, und in der Gegend um Birmingham (mit Vororten Bessemer und Irondale), wo Eisenerz verstärkt vorkommt, auch eine Eisen- und Stahlindustrie. Inzwischen spielen Autobau (Daimler-Werk Mercedes-Benz U.S. International in Vance/Tuscaloosa County, Honda-Werk in Lincoln und Hyundai in Montgomery) und Technologie (NASA in Huntsville) eine zunehmende Rolle.

Verkehr

Straßen

Eisenbahn

In Alabama wurde 2007 ein Schienennetz von 5302 Kilometer durch 25 Bahngesellschaften betrieben. Es wurden 2.941.478 Wagenladungen mit insgesamt 161.500.000 Tonnen befördert. Wichtigstes Exportgut war Kohle mit 12,1 Mio Tonnen. Wichtigstes Importgut war ebenfalls Kohle mit 29,5 Mio Tonnen. Steine, Sand und Kiese wurden 6,5 Mio Tonnen exportiert. Mit 4,7 Mio Tonnen Papier- und Faserstoffprodukten ist Alabama der größte Exporteur solcher Erzeugnisse.

Amtrak bedient durch zwei Zugverbindungen „The Crescent“ (New York-New Orleans) und „The Sunset Limited“ (Orlando-Los Angeles) die Städte Anniston, Birmingham und Tuscaloosa. Insgesamt stiegen 2008 47.944 Passagiere in Alabama ein- und aus.

Bahngesellschaften
Class 1
Regional Railroads
Local Railroads
  • Alabama and Tennessee River Railway
  • Alabama Southern Railroad
  • Bay Line Railroad
  • Chattahoochee Bay Railroad
  • Conecuh Valley Railroad
  • Eastern Alabama Railway
  • Georgia Southwestern Railroad
  • Huntsville and Madison County Railroay Authority
  • Luxapalila Valley Railroad
  • Meridian and Bigbee Railroad
  • Redmont Railway
  • Sequatchie Valley Railroad
  • Tennessee Southern Railroad
  • Three Notch Railroad
  • Wiregrass Central Railroad
Switching & Terminal Railroads
  • Alabama and Florida Railway
  • Alabama Railroad
  • Birmingham Southern Railroad
  • Jefferson Warrior Railroad
  • Terminal Railway Alabama State Docks

Quellen

  1. Alabama, in: Encyclopedia of Alabama
  2. The State's Name, Alabama Department of Archives and History.
  3. William A. Read: Indian Place Names in Alabama, University of Alabama Press 1984, S.
  4. Alabama - Fact Sheet. factfinder.census.gov. Abgerufen am 12. September 2010.
  5. The Association of Religion Data Archives. Thearda.com. Abgerufen am 5. Februar 2011.
  6. American FactFinder, United States Census Bureau: Alabama - Selected Social Characteristics in the United States: 2006. Factfinder.census.gov. Abgerufen am 5. Februar 2011.
  7. U.S. Census Bureau _ Census of Population and Housing. Abgerufen am 28. Februar 2011
  8. Auszug aus Census.gov. Abgerufen am 28. Februar 2011
  9. Auszug aus factfinder.census.gov Abgerufen am 28. Februar 2011
  10. Zur frühesten Geschichte des Südostens der USA vgl. David G. Anderson, Kenneth E. Sassaman: The Paleoindian and Early Archaic Southeast, Tuscaloosa: University of Alabama Press 1996.
  11. Renee B. Walker, Kandace R. Detwiler, Scott C. Meeks, Boyce N. Driskell: Berries, bones, and blades: Reconstructing late Paleoindian subsistence economy at Dust Cave, Alabama, in: Midcontinental Journal of Archaeology 26,2 (2001) 169–197 und Renee B. Walker: Hunting in the Late Paleoindian Period. Faunal Remains from Dust Cave, Alabama, in: Renee Beauchamp Walker, Boyce N. Driskell (Hrsg.): Foragers of the Terminal Pleistocene in North America, University of Nebraska Press, 2007, S. 99-115. Einer der führenden Archäologen dieser frühesten Phase ist Eugene Futato, der die zahlreichen Funde in einer Datenbank (Alabama Paleoindian Point Survey) führt.
  12. Moundville, in: Encyclopedia of Alabama
  13. Bottle Creek Site, in: Encyclopedia of Alabama
  14. Choctaws in Alabama, in: Encyclopedia of Alabama.
  15. Creeks in Alabama, in: Encyclopedia of Alabama.
  16. Cherokees in Alabama, in: Encyclopedia of Alabama
  17. 2012 Presidential Election Interactive Map and History of the Electoral College. www.270towin.com. Abgerufen am 5. Februar 2011.
  18. News Release: GDP by State. bea.gov. Abgerufen am 5. Februar 2011.

Weblinks

 Commons: Alabama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Alabama – geographische und historische Karten
Wiktionary Wiktionary: Alabama – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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