Eine STADT. Ein BUCH.

Eine STADT. Ein BUCH.

Eine STADT. Ein BUCH.“ ist eine Gratisbuchaktion der Stadt Wien, die seit 2002 jedes Jahr stattfindet. Ursprünglich kommt die Idee als One City – One Book aus Chicago; in Deutschland ist eine ähnliche Veranstaltungsreihe inzwischen als Eine Stadt liest ein Buch etabliert. In den 1920er Jahren gab es in Wien schon einmal eine vergleichbare Aktion, damals wurde hochwertige Literatur als „Wiener Groschenbüchel“ handlich und preisgünstig unters Volk gebracht.

Die Aktion, die das Lesen populär und allen zugänglich machen soll, startete am 22. Oktober 2002 mit einem Galaabend im Wiener Rathaus in Anwesenheit des Autors Frederic Morton. Damals wurden 100.000 Exemplare von Frederic Mortons Roman Ewigkeitsgasse zwischen 23. und 25. Oktober 2002 in Wien gratis verteilt. Hauptverteilungsstellen sind die Wiener Städtischen Büchereien und die Volkshochschulen. Seit 2004 gibt es für Kinder das Wien-Detektiv-Spiel, das ebenfalls auf dem Prinzip einer Gratisbuch-Verteilung basiert.

Schon Ende der 1920er Jahre ließ der Wiener Journalist und sozialdemokratische Politiker Max Winter eine Auswahl von Büchern der Weltliteratur in handlicher Form und preisgünstig als so genannte „Wiener Groschenbüchel“ erscheinen, um auch den Armen unter der Wiener Bevölkerung Zugang zu hochwertiger Literatur, etwa von Gottfried Keller, zu ermöglichen.

Der Schwerpunkt der Aktion „Eine Stadt. Ein Buch.“ liegt jedoch auf zeitgenössischer Literatur. Die Autoren der Bücher können nach Wien eingeladen werden und stehen für Interviews und Diskussionen zur Verfügung. Dadurch kann vielfach auch eine Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte stattfinden. Die literarische Beschreibung des als Fritz Mandelbaum in Wien geborenen Frederic Morton, der in seinem Roman „Ewigkeitsgasse“ das Schicksal einer jüdischen Familie im Wien der Zwischenkriegszeit darstellte, war im Jahr 2002 für die Medien und Teile der Bevölkerung ein Anlass, sich mit diesem Kapitel der österreichischen Geschichte zu befassen.

Die Bücher werden vom Verlag „Echomedia“ herausgebracht. Im Jahr 2008 soll die Aktion „Wien-Buch“ heißen.

Liste der Bücher

Bis jetzt wurden folgende Bücher verteilt:

  • 2002 - Frederic Morton: Ewigkeitsgasse
    • Frederic Morton ist ein im Jahre 1924 in Wien geborener Schriftsteller. Er beschrieb in seinem Roman „Ewigkeitsgasse“ das Leben einer jüdischen Familie in einer fiktiven Gegend in Wien
  • 2003 - Imre Kertész: Schritt für Schritt.
  • 2004 - Johannes Mario Simmel: Das geheime Brot
    • Johannes Mario Simmel wurde 1924 in Wien geboren. Schauplatz seines 1950 erschienenen Romans „Das geheime Brot“ ist das Wien der Nachkriegszeit, wo Simmel damals als Kulturredakteur tätig war.
  • 2005 - John Irving: Laßt die Bären los!
    • John Irving studierte in den Jahren 1962 bis 1963 in Wien und begann hier seinen ersten Roman „Laßt die Bären los!“ (Originaltitel: Setting Free the Bears).
  • 2006 - Toni Morrison: Sehr blaue Augen
    • Die afroamerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison schrieb 1970 ihren ersten Roman: „Sehr blaue Augen“ (Originaltitel: The Bluest Eye). Er handelt vom Schicksal eines schwarzen Mädchens in den USA der 1940er Jahre.
  • 2007 – Nick Hornby: Fever Pitch
    • Nick Hornbys Debütroman über einen Fußballfan wurde als Vorbote der in Österreich und der Schweiz stattfindenden Fußball-Europameisterschaft 2008 ausgewählt.
  • 2008 – Ruth Klüger: Weiter leben. Eine Jugend
    • In dem autobiographischen Roman erzählt die gebürtige Wienerin Ruth Klüger von ihrer Jugend während der NS-Diktatur, ihrer Verschleppung in mehrere Konzentrationslager und schließlich ihrer Flucht.

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