- Einkreisempfänger
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Als Einkreiser wird eine einfache Bauart eines Funk- und Rundfunk-Empfängers bezeichnet, der Einkreis-Geradeausempfänger [1]. Er enthält nur einen einzigen Schwingkreis. Der Schwingkreis dient zur Senderselektion.
Neben dieser technischen Begriffsklärung gibt es noch einen historisch begründeten Sprachgebrauch, der sich wesentlich auf Veröffentlichungen aus der Nachkriegszeit stützt. Danach ist ein Einkreiser immer ein Audion, meist ein Rückkopplungsaudion, mit mindestens einer Elektronenröhre als aktivem Element. Die Bezeichnung Einkreiser wurde oft als Abgrenzung gegenüber den aufwendigeren Mehrkreisempfängern und den aufgekommenen Überlagerungsempfängern verwendet und war typischer Sprachgebrauch vom Ende des zweiten Weltkrieges bis zu Beginn der 1960er Jahre, als die Röhren durch die Transistoren verdrängt wurden.[2][3]
Technisch gesehen sind zum Beispiel auch der Detektorempfänger sowie erste Transistorschaltungen, die mit Entwicklung des Spitzentransistors nach 1948 in Gebrauch kamen, Einkreiser.
Ein Einkreiser gehört als einfachstes Mitglied zur Familie der Geradeausempfänger.
Vor- und Nachteile
Der wesentliche Vorteil des Einkreisempfängers gegenüber anderen Empfängertypen ist dessen einfacher Aufbau mit wenigen, dazu damals noch oft selbst hergestellten Bauelementen. Im Vergleich zu Überlagerungsempfängern (Superheterodyn) sind Einkreiser ein nachbausicheres Objekt in Elektronik-Experimentierkästen und Elektronikbastler. Bis etwa 1960 wurden sie aber auch oft noch von Funkamateuren verwendet.
Nachteilig am Einkreiser ist die geringe Trennschärfe, da nur ein frequenzbestimmender Schwingkreis existiert. Dieser Effekt wird beim Detektorempfänger und beim Aufbau mit Bipolartransistoren noch dadurch verstärkt, dass der Demodulator relativ niederohmig belastet wird und damit dem Schwingkreis Energie entzieht. Durch diese Bedämpfung wird die Bandbreite weiter erhöht, was die Trennschärfe verschlechtert. Der eingestellte Sender ist daher im Extremfall nur etwas lauter als andere Sender zu hören.
Ein Einkreiser mit Elektronenröhre hat zumindest das letztere Problem nicht. Mit dem Audion vermied man die Dämpfung durch Rückkopplung und erreichte eine Verstärkung und Steigerung der Selektivität. Die Bedienbarkeit war jedoch unbefriedigend kompliziert, da sowohl die Empfangsfrequenz als auch die Stärke der Rückkopplung eingestellt werden mussten. Überdies erzeugten diese Geräte bei Fehlbedienung selbst Funkwellen.
Eine Schaltung, die diesen Nachteil nicht besitzt und trotzdem gute Trennschärfe besitzt, ist im Artikel Detektorempfänger beschrieben.
Einkreiser-Bastelanleitungen gab es auch zum UKW-Rundfunk-Empfang. Da anfangs nur ein oder wenige Sender existierten, gelang mit dem Prinzip der Flankendemodulation auch der Empfang dieser frequenzmodulierten Sender. Bei der Flankendemodulation liegt die Resonanzfrequenz des Schwingkreises etwas neben der Empfangsfrequenz, danach folgt eine Amplitudendemodulation (zum Beispiel mit einer Germanium-Spitzendiode) und ein Niederfrequenzverstärker. Auf diese Weise konnte UKW empfangen werden, ohne für UKW-Frequenzen geeignete (damals teure) Transistoren verwenden zu müssen.
Quellen
- ↑ Conrad: Einführung in die Funktechnik, Fachbuchverlag Leipzig, 1956, Abschnitt "Geradeausempfänger", S. 126 ff.
- ↑ Der Begriff Einkreiser hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch erst durchsetzen können, als bereits Audionschaltungen als Massenproduktion auf dem Markt waren. Damit waren im engeren Sinn fast immer Rückkopplungs-Audionempfänger mit einem zusätzlichen Verstärker, der Lautsprecherempfang ermöglichte, gemeint.
- ↑ Meyers Lexikon Technik und exakte Naturwissenschaften 1969; Stichwort "Einkreisempfänger (Einkreiser)": Empfangsgerät (meist Audionempfänger) mit einem einzigen, auf die zu empfangende Frequenz abstimmbaren Hochfrequenz-(HF)-Schwingungskreis; die zugehörige Röhre dient meistens gleichzeitig zur Verstärkung und zur Demodulation; E. sind heute kaum noch üblich.
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