- Einsperrung einer Figur
-
Die Einsperrung einer Figur gehört zu den strategischen Motiven im Schach, die der Hemmung zuzuordnen sind. Ein weiteres Motiv der Hemmung ist die Blockade. Die Einsperrung einer Figur kann auch freiwillig geschehen, um eine Pattstellung zu erreichen (vgl. Studie von Nadareischwili). Häufig ist es dann der König, der sich einsperren lässt oder selbst einsperrt.
a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h Weiß am Zug gewinnt, obwohl Schwarz einen Turm mehr hat.
a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h 1.e5-e6! Mit diesem Zug blockiert Weiß die schwarze Stellung.
Der Bauernzug 1.e5-e6 blockiert den e7 Bauern. Als Folge dieser Blockade bleibt dem schwarzen Läufer die Diagonale a3-e7 unzugänglich. Da auch der Bauer auf g7 unbeweglich ist, bleibt der Läufer eingesperrt und kann nicht mehr aktiv werden. Der eingesperrte Läufer hat in dieser Position eine zusätzliche negative Wirkung. Er verhindert das Eingreifen seines Turmes, der damit ebenfalls eingesperrt ist. Diese Blockade durch die weißen Bauern kompensiert einen Turm, ein instruktives Beispiel, wie materieller Nachteil durch positionelles Spiel aufgehoben werden kann.
Freiwillige Einsperrung einer Figur:
Die einzige Möglichkeit, die Partie zu halten, ist eine Selbsteinsperrung. Der König wird nach h5 gebracht und mit h2-h4 freiwillig eingesperrt. Ohne diese Idee stände Weiß klar auf Verlust. 1.Kg3 und nun ist es gleich, ob Schwarz den a-Bauern umwandelt (1. ... a4 2.Kh4 a3 3.Kh5 a2 4.h4 a1/~ und Weiß ist Patt) oder versucht, den f4 Bauern zu schlagen, um Weiß wieder Bewegungsraum zu geben (1. ... Kc5 2.Kh4 Kd4 3.Kh5 Ke4 4.h4 Kxf4 Weiß ist patt), denn in beiden Varianten ist Schwarz zu langsam. Georg Bernhard komponierte eine Studie mit diesem Patt.Kategorie:- Schachmotiv
Wikimedia Foundation.