- Einwohnerentwicklung von Göttingen
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Die Einwohnerentwicklung von Göttingen wies im Mittelalter und am Anfang der Neuzeit nur ein leichtes Wachstum auf und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So musste die Stadt 1597, 1611 und zuletzt 1626 mehrere Pestausbrüche verkraften. Die Einwohnerzahl, die im Jahre 1400 noch 6000 Personen betrug, sank um 1680 auf unter 3000. Seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum stark.
Lebten 1812 erst 9.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1895 bereits 25.000. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Am 3. Juli 1964, dem Tag der Eingemeindung der Orte Geismar, Grone, Nikolausberg und Weende, überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Göttingen die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 24. Mai 1987 erreichte die Bevölkerungszahl nach amtlicher Fortschreibung mit 134.217 ihren historischen Höchststand.
Der Rückgang der Einwohnerzahl um knapp 20.000 Personen auf 114.698 bei der Volkszählung am 25. Mai 1987 resultiert einerseits aus einer fehlerhaften Fortschreibung auf Grund des langen Zeitraumes seit der letzten Volkszählung 1970 und andererseits auf die Einführung des Begriffes der „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Da Studenten oftmals nur einen Zweitwohnsitz in der Universitätsstadt haben, werden diese somit von den Statistischen Ämtern im Gegensatz zur Definition „Wohnbevölkerung“ nicht zu den Einwohnern des maßgebenden Ortes gerechnet. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Göttingen nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 121.581 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die „Wohnbevölkerung“ und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Jahr Einwohner 1393 6.000 1503 5.000 1600 4.000 1700 3.100 1737 5.200 1812 8.957 1833 10.396 3. Dezember 1855 ¹ 11.228 3. Dezember 1861 ¹ 12.500 3. Dezember 1864 ¹ 12.700 3. Dezember 1867 ¹ 14.500 1. Dezember 1875 ¹ 17.038 1. Dezember 1880 ¹ 20.100 1. Dezember 1885 ¹ 21.598 Jahr Einwohner 1. Dezember 1890 ¹ 23.689 2. Dezember 1895 ¹ 25.506 1. Dezember 1900 ¹ 30.234 1. Dezember 1905 ¹ 34.081 1. Dezember 1910 ¹ 37.594 1. Dezember 1916 ¹ 31.547 5. Dezember 1917 ¹ 31.128 8. Oktober 1919 ¹ 41.246 16. Juni 1925 ¹ 41.228 16. Juni 1933 ¹ 47.149 17. Mai 1939 ¹ 51.214 31. Dezember 1945 68.079 29. Oktober 1946 ¹ 68.577 13. September 1950 ¹ 78.680 Jahr Einwohner 25. September 1956 ¹ 78.448 6. Juni 1961 ¹ 80.377 31. Dezember 1965 111.288 27. Mai 1970 ¹ 108.991 31. Dezember 1975 123.797 31. Dezember 1980 129.656 31. Dezember 1985 133.394 25. Mai 1987 ¹ 114.698 31. Dezember 1990 121.831 31. Dezember 1995 126.253 31. Dezember 2000 124.132 31. Dezember 2005 121.884 31. Dezember 2006 121.581 31. Dezember 2007 121.513 ¹ Volkszählungsergebnis
Literatur
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
Kategorien:- Einwohnerentwicklung nach Gemeinde (Deutschland)
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