- Einwohnerentwicklung von Mönchengladbach
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Mönchengladbach tabellarisch und graphisch wieder.
Am 31. Dezember 2007 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Mönchengladbach nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 260.018 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatte Gladbach nur einige hundert Einwohner. Die Bevölkerungszahl stieg nur langsam und ging bedingt durch Kriege, Seuchen oder Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit der beginnenden Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. 1857 kam es zur Eingliederung des Ortes Oberniedergeburth und einem Teil von Obergeburth nach Gladbach. Lebten 1855 erst 3142 Menschen in der Stadt, so waren es 1890 bereits 50.000.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts hieß der Ort „Gladbach“ beziehungsweise früher Gleidebach (zahlreiche andere Schreibweisen sind überliefert). Als die Stadt am 1. Januar 1888 kreisfrei wurde, erhielt sie zur besseren Unterscheidung von Bergisch Gladbach den Namen München-Gladbach.
Am 1. August 1921 schlossen sich die Stadt München-Gladbach (64.031 Einwohner 1919), die Landgemeinden München-Gladbach (22.614 Einwohner 1919) und Neuwerk (11.836 Einwohner 1919) sowie die Stadt Rheindalen (8308 Einwohner 1919) zur neuen Großstadt München-Gladbach mit etwa 112.000 Einwohnern zusammen. Am 1. August 1929 stieg durch die Eingemeindung von Rheydt (45.095 Einwohner 1925), Odenkirchen (20.023 Einwohner 1925) und weiterer Orte die Einwohnerzahl der neuen kreisfreien Stadt Gladbach-Rheydt auf rund 200.000. Die Stadt wurde zu Beginn des Nationalsozialismus bereits am 1. August 1933 wieder in zwei Städte aufgeteilt: „München-Gladbach“ (mit Hardt) und „Rheydt“ (mit Odenkirchen, Giesenkirchen und Schelsen).
Bei der Volkszählung vom 17. Mai 1939 wurden 128.418 Personen ermittelt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt durch die alliierten Luftangriffe zu 60 Prozent zerstört. Als die amerikanische Armee München-Gladbach am 1. März 1945 besetzte, lebten noch 75.000 Menschen in der Stadt. Bedingt durch die Rückkehr der Zwangsevakuierten und den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten stieg die Bevölkerungszahl nach Kriegsende rasch an. Schon 1951 lebten wieder so viele Menschen in der Stadt, wie vor dem Krieg. Am 11. Oktober 1960 erfolgte die Umbenennung in Mönchengladbach. 1968 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Rheydt die Grenze von 100.000, wodurch sie wieder zur Großstadt wurde.
Die Eingemeindung von Rheydt (99.963 Einwohner) und Wickrath (13.961 Einwohner) am 1. Januar 1975 brachte einen Zuwachs von 114.000 Personen auf insgesamt 263.000 Einwohner. 1996 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit 266.873 ihren historischen Höchststand. Im Jahre 2006 stand die Stadt mit 260.951 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 26., innerhalb Nordrhein-Westfalens an zwölfter Stelle.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1809 handelt es sich um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1840 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1840 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1767 bis 1870
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr/Datum Einwohner 1767 1167 1809 1200 1. Dezember 1816 ¹ 1524 1. Dezember 1831 ¹ 2039 3. Dezember 1840 ¹ 2775 3. Dezember 1843 ¹ 3150 3. Dezember 1846 ¹ 3577 Datum Einwohner 3. Dezember 1849 ¹ 3752 3. Dezember 1852 ¹ 4083 3. Dezember 1855 ¹ 4398 3. Dezember 1858 ¹ 13.965 3. Dezember 1861 ¹ 17.069 3. Dezember 1864 ¹ 18.675 3. Dezember 1867 ¹ 22.149 ¹ Volkszählungsergebnis
Von 1871 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 1. Dezember 1871 ¹ 26.354 1. Dezember 1875 ¹ 31.962 1. Dezember 1880 ¹ 37.387 1. Dezember 1885 ¹ 44.230 1. Dezember 1890 ¹ 49.628 2. Dezember 1895 ¹ 53.662 1. Dezember 1900 ¹ 58.023 1. Dezember 1905 ¹ 60.709 1. Dezember 1910 ¹ 66.414 1. Dezember 1916 ¹ 60.352 5. Dezember 1917 ¹ 58.185 8. Oktober 1919 ¹ 64.031 31. Dezember 1919 65.129 Datum Einwohner 31. Dezember 1920 65.706 31. Dezember 1921 112.153 31. Dezember 1922 113.796 31. Dezember 1923 114.241 31. Dezember 1924 115.940 16. Juni 1925 ¹ 115.066 31. Dezember 1925 115.545 31. Dezember 1926 115.028 31. Dezember 1927 116.745 31. Dezember 1928 118.337 31. Dezember 1929 199.914 31. Dezember 1930 200.561 31. Dezember 1931 201.118 Datum Einwohner 31. Dezember 1932 201.725 16. Juni 1933 ¹ 203.892 31. Dezember 1933 ¹ 126.652 31. Dezember 1934 127.132 31. Dezember 1935 127.574 31. Dezember 1936 128.344 31. Dezember 1937 127.964 31. Dezember 1938 127.700 17. Mai 1939 ¹ 128.418 31. Dezember 1939 128.000 31. Dezember 1940 127.200 ¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadt Mönchengladbach
Von 1945 bis 1989
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 1. März 1945 75.000 31. Dezember 1945 106.005 29. Oktober 1946 ¹ 110.444 31. Dezember 1947 114.934 13. September 1950 ¹ 124.879 31. Dezember 1951 129.912 31. Dezember 1952 132.206 31. Dezember 1953 136.168 25. September 1956 ¹ 146.490 6. Juni 1961 ¹ 152.185 31. Dezember 1961 152.840 31. Dezember 1962 153.752 31. Dezember 1963 154.500 31. Dezember 1964 154.707 Datum Einwohner 31. Dezember 1965 155.449 31. Dezember 1966 155.004 31. Dezember 1967 153.492 31. Dezember 1968 153.599 31. Dezember 1969 154.168 27. Mai 1970 ¹ 151.090 31. Dezember 1970 151.111 31. Dezember 1971 151.232 31. Dezember 1972 151.562 31. Dezember 1973 150.271 31. Dezember 1974 149.432 31. Dezember 1975 261.367 31. Dezember 1976 260.076 31. Dezember 1977 258.854 Datum Einwohner 31. Dezember 1978 258.037 31. Dezember 1979 258.001 31. Dezember 1980 258.424 31. Dezember 1981 258.611 31. Dezember 1982 258.552 31. Dezember 1983 257.636 31. Dezember 1984 255.085 31. Dezember 1985 254.495 31. Dezember 1986 255.087 25. Mai 1987 ¹ 249.587 31. Dezember 1987 250.425 31. Dezember 1988 252.910 31. Dezember 1989 255.905 ¹ Volkszählungsergebnis
Quellen: Stadt Mönchengladbach (bis 1970), Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (ab 1971)
Ab 1990
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 31. Dezember 1990 259.436 31. Dezember 1991 262.581 31. Dezember 1992 265.069 31. Dezember 1993 265.312 31. Dezember 1994 266.073 31. Dezember 1995 266.702 31. Dezember 1996 266.873 31. Dezember 1997 266.505 31. Dezember 1998 264.662 Datum Einwohner 31. Dezember 1999 263.697 31. Dezember 2000 263.014 31. Dezember 2001 262.963 31. Dezember 2002 263.104 31. Dezember 2003 262.391 31. Dezember 2004 261.966 31. Dezember 2005 261.444 31. Dezember 2006 260.951 31. Dezember 2007 260.018 Datum Einwohner 31. Dezember 2008 258.848 31. Dezember 2009 258.251 Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Bevölkerungsprognose
In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Mönchengladbach ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 3,4 Prozent (8849 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Mönchengladbach (Hauptwohnsitze):[2]
Datum Einwohner 31. Dezember 2003 262.391 31. Dezember 2005 261.875 31. Dezember 2010 259.820 31. Dezember 2015 257.273 31. Dezember 2020 253.542 Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Bevölkerungsstruktur
Die größten Gruppen der melderechtlich in Mönchengladbach registrierten Ausländer kamen am 31. März 2008 aus der Türkei (7954), Polen (1851), Serbien (1646), Griechenland (1313), Italien (1239), Niederlande (1091), Portugal (927), Ukraine (827), Spanien (762), Großbritannien (673), Russland (666), Marokko (629), Irak (549), Sri Lanka (435), Kroatien (392), Mazedonien (375), Bosnien und Herzegowina (359) und Österreich (333).[3] Von der amtlichen Statistik als Ausländer nicht erfasst werden eingebürgerte Personen und als Deutsche in Deutschland geborene Kinder ausländischer Abstammung.
Bevölkerung Stand 31. Dezember 2006 Einwohner mit Hauptwohnsitz 260.951 davon männlich 126.282 weiblich 134.669 Deutsche 232.953 davon männlich 111.750 weiblich 121.203 Ausländer 27.998 davon männlich 14.532 weiblich 13.466 Ausländeranteil in Prozent 10,7 Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).
Alter von/bis Einwohnerzahl Anteil (in Prozent) 0–5 11.398 4,4 6–14 26.657 10,2 15–17 9.374 3,6 18–24 21.343 8,2 25–29 14.906 5,7 30–39 34.213 13,1 40–49 42.711 16,4 50–59 34.586 13,3 60–64 13.758 5,3 über 65 52.005 19,9 Gesamt 260.951 100,0 Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Stadtbezirke
Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. März 2008 (Hauptwohnsitze).[4]
Nr. Stadtbezirk Einwohnerzahl Männlich Weiblich Ausländer in % 01 Rheindahlen 27.026 13.066 13.960 6,2 02 Hardt 16.788 8.191 8.597 4,9 03 Stadtmitte 57.584 27.695 29.889 13,9 04 Volksgarten 23.299 11.459 11.840 14,4 05 Neuwerk 20.932 10.158 10.774 4,9 06 Rheydt-West 24.208 11.509 12.699 10,5 07 Rheydt-Mitte 41.077 19.864 21.213 15,8 08 Odenkirchen 19.956 9.696 10.260 8,4 09 Giesenkirchen 15.791 7.588 8.203 4,0 10 Wickrath 17.905 8.656 9.249 5,4 Mönchengladbach 264.566 127.882 136.684 10,3 Quelle: Stadt Mönchengladbach
Literatur
- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin. 1848-1861.
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 1880-1918.
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 1919-1941/42.
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden. 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung im Regierungsbezirk Düsseldorf. Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW). Abgerufen am 13. Februar 2009.
- ↑ Wegweiser Kommune, Bevölkerungsvorausberechnung 2003-2020. Bertelsmann-Stiftung. Abgerufen am 13. Februar 2009.
- ↑ Bevölkerung der Stadt Mönchengladbach am Ort der Hauptwohnung am 30.09.2008. Stadt Mönchengladbach. Abgerufen am 13. Februar 2009.
- ↑ Die Bevölkerung der Stadt Mönchengladbach am Ort der Hauptwohnung nach Stadtbezirken und Stadtteilen am 30.09.2008. Stadt Mönchengladbach. Abgerufen am 13. Februar 2009.
Weblinks
- Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW). Abgerufen am 13. Februar 2009.
- Statistik. Stadt Mönchengladbach. Abgerufen am 13. Februar 2009.
- Wegweiser Kommune. Bertelsmann Stiftung. Abgerufen am 13. Februar 2009.
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