Mönchengladbach-Neuwerk

Mönchengladbach-Neuwerk
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Neuwerk ist ein Stadtbezirk der Stadt Mönchengladbach. Zu diesem Bezirk gehören die Stadtteile Bettrath-Hoven, Flughafen, Neuwerk-Mitte und Uedding.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Neuwerk grenzt im Osten an die Stadt Korschenbroich und an die Niers, im Süden an Eicken, im Westen an die Stadt Viersen und im Norden an die Stadt Willich.

Gliederung

Der Stadtbezirk Neuwerk besteht aus den Honschaften Damm, Donk, Dünn, Engelbleck, Neersbroich, Lockhütte, Bettrath, Hoven, Eicken (teilweise), Uedding (seit 1836), Lürrip (teilweise, seit 1836).

Geschichte

Um 1135 entstand hier ein Kloster der Benediktinerinnen, dessen Kirche ursprünglich der Mutter Gottes geweiht war (im 12. Jahrhundert). Das aus verstreut liegenden Hofanlagen bestehende Siedlungsgebiet gehörte zu Niedergeburth, einem im Nordosten des Unteramtes Gladbach gelegenen Steuerbezirk. Seit dem Mittelalter gehörte Neuwerk zum Amt Grevenbroich im Herzogtum Jülich. 1794 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort. Erste politische Selbständigkeit erlangte der heutige Stadtteil 1798 als Munizipalagentur, später Mairie Unterniedergeburth, als das Unteramt Gladbach von der französischen Besatzung zerschlagen wurde und an seine Stelle eine Verwaltung nach französischem Muster entstand. So gehörte die Mairie Unterniedergeburt zum Kanton Neersen im Arrondissement Krefeld im Département de la Roer. Die Benennung Unterniedergeburth blieb zunächst auch unter der preußischen Herrschaft ab 1815 bestehen. 1836 wurde die Bürgermeisterei Unterniedergeburth bei einer kommunalen Neuordnung des Gladbacher Gebietes räumlich um einen Teil des benachbarten Oberniedergeburth erweitert und trug von da an den Namen Bürgermeisterei Neuwerk. Den Namen Neuwerk trug das 1000 jährige Kloster schon immer, er leitet sich ab aus dem lateinischem novum opus-neues Werk.¹ Seit 1921 gehört Neuwerk zur Stadt Mönchengladbach. Eine Einwohnerzählung am 1. Januar 2000 ergab eine Bevölkerungszahl von 20.962 Einwohnern.

Religion

Die katholische Gemeinde Unterniedergeburth gehörte zur Pfarre St. Mariä Himmelfahrt in Gladbach. In der seit 1135 nachgewiesenen Klosterkirche in Neuwerk selber wurde anfangs nur für die Nonnen des Benediktinerinnenstifts die Messe gehalten, seit 1466 konnten auch die Bewohner der umliegenden Höfe dort dem Gottesdienst beiwohnen. Zur eigentlichen Pfarrgründung kam es allerdings erst mit der Pfarrerhebung am 17. Mai 1804. 1802 war das Benediktinerinnenkloster aufgelöst worden und die Kirche dem ehemaligen Karmelitermönch Michael Giesen überlassen worden, um dort die Messe zu halten. Die Kirche wurde unter das Patronat St. Mariä Himmelfahrt gestellt, zweite Pfarrpatronin ist die Hl. Barbara. Der Pfarrbezirk umfasste neben dem politischen Gemeindebezirk Unterniedergeburth auch die Honschaft Uedding, was bei der kommunalen Neuordnung 1836 eine Angleichung von Pfarr- und Gemeindegrenzen zur Folge hatte. 1890–1891 wurde aus durch das Kapital der Stiftung des verstorbenen Johann Matthias Dohr in der Honschaft Bettrath eine zweite Kirche errichtet, die anfangs als Rektorat, seit 1899 als selbständige Pfarre unter dem Patronat des Hl. Herzen Jesu die Honschaften Bettrath und Uedding betreut. 1956 kam es schließlich zur Gründung der Pfarrvikarie in der südlichen Honschaft Uedding, die unter das Patronat des Hl. Pius X. gestellt wurde. Seit 2004 werden diese drei selbständigen Pfarrgemeinden in der Gemeinschaft der Gemeinden Neuwerk von einem Pastoralteam betreut.

Sehenswürdigkeiten und Freizeit

Schloss Krahnendonk

Der Neuwerker Sagenschatz berichtet von einem Schloss Krahnendonk, das in alter Zeit in der Nähe der Klosterkirche gestanden haben soll. Man berichtet von seinem Besitzer, dass er dem Volke gegenüber hart und ungerecht gewesen sein soll. Nach einem frühsommerlichen Ausritt, wo er einen Bauer sehr gepeinigt haben soll, soll das Schloss nach seiner Rückkehr mit großem Getöse in sich zusammengefallen sein. Davon berichtet auch die dritte Strophe des Neuwerker Heimatlieds. In der Veröffentlichung Unsere Heimat des Kommissionsverlags Fritz Kerle (M.Gladbach, 1926) heißt es dazu: „Von allen Seiten drangen Wasserfluten hinein und bedeckten die versunkene Herrlichkeit mit einem tiefen, dunklen See. Alte Leute, besonders die in der St.-Barbara-Nacht geboren wurden, wollen in stillen Frühlingsnächten aus der Tiefe des Wassers das Klagen der unglücklichen Schlossbewohner und das Brüllen der Tiere gehört haben.“

Der historische Kern dieser Sage kann in der belegten Brandschatzung eines abteilichen Gutshofs gesehen werden, im Zuge dessen Wiederaufbau auch das Hofkapellchen gebaut oder erneuert wurde, aus dem später das Kloster Neuwerk entstand.

Bruderschaften

Es gibt insgesamt vier Bruderschaften in Neuwerk, die sich aufteilen in Neuwerk-Kloster und Hoven-Bettrath-Lockhütte. Als erstes sei die St.-Barbara-Bruderschaft Neuwerk e.V. genannt. Sie ist über 500 Jahre alt ( erste bekannte Erwähnung 1497 ) und sie ist die Wurzel für die drei anderen Bruderschaften. Als zweite große Bruderschaft in Neuwerk (Kloster) gibt es die [St.-Maria-Junggesellen-Bruderschaft Neuwerk-Kloster e.V.], die im Jahre 1755 nachweislich gegründet wurde, aber auch wohl vorher schon bestand. Schon früh gab es die Überlegung, in Bettrath ein eigenes Bruderschaftsleben aufblühen zu lassen, worauf sich schon vor über 200 Jahren die St.-Johannes-Junggesellenbruderschaft Hoven-Bettrath-Lockhütte und die St.-Maria-Männerbruderschaft gründeten. Die Frühkirmes (Schützenfest) feiern diese 4 Bruderschaften immer an dem Wochenenden nach Christi Himmelfahrt. Ein ganz besonderer Höhepunkt sind die Paraden und Prunkumzüge aller vier Bruderschaften zusammen am jeweiligen Sonntag. Alle vier Bruderschaften haben ihren Sitz in der jeweiligen Pfarrgemeinde. Als weitere Bruderschaft, die in ganz Neuwerk ihren Sitz hat, sei die St.-Matthias-Bruderschaft genannt. Sie ist eine Gebetsbruderschaft, die zwei Mal im Jahr eine Wallfahrt nach Trier zum Apostel Grab des Apostel Matthias unternimmt.

Verkehr

Straßenverkehr

Neuwerk ist über drei Autobahnanschlussstellen an das Autobahnnetz angebunden: Die Anschlussstelle Mönchengladbach-Nord an der A 52 liegt am Stadtteil Bettrath-Hoven, über die ebenfalls an der A 52 gelegene Anschlussstelle Mönchengladbach-Neuwerk erreicht man Neuwerk-Mitte, die Anschlussstelle Mönchengladbach-Ost an der A 44 sorgt für die Anbindung der Stadtteile Neuwerk-Mitte, Flughafen und Uedding.

Luftverkehr

Der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach (auch als Flughafen Mönchengladbach oder Flughafen Düsseldorf Mönchengladbach bezeichnet) liegt im Nordosten des Stadtbezirks. In der Vergangenheit gab es mehrfach Versuche, den Flughafen im Linienverkehr zu etablieren, jedoch finden dort derzeit keine Linienflüge statt.

Schienenverkehr

Der Bahnhof Mönchengladbach-Neuwerk befand sich zentral im Stadtbezirk gelegen an der Bahnstrecke Krefeld–Rheydt, welche die Trennlinie zwischen Bettrath-Hoven und Neuwerk-Mitte bildet. Von dort fuhren Personenzüge nach Krefeld Hauptbahnhof und Mönchengladbach Hauptbahnhof. Die Verbindung von Neuwerk zum Hauptbahnhof Mönchengladbach wurde im Krieg zerstört. Seit dem fuhr ein Triebwagen von Neuwerk nach Krefeld HBF. Das Empfangsgebäude des Neuwerker Bahnhofs ist heute noch gut erhalten und dient als Wohnhaus.

Ebenfalls auf Neuwerker Gebiet lag der ehemalige Bahnhof Neersen. Dieser befand sich an der Kreuzung der Bahnstrecke Krefeld–Rheydt mit der Bahnstrecke Neuss–Viersen, welche heute bis auf das Teilstück NeussKaarst stillgelegt und demontiert ist.

Quellen

¹ Nolden, Hans/Dünte, Bernhard/Richartz, Eduard/Neumann, Peter/Wiebringhaus, Franz: Unsere Heimat - Eine Heimatkunde des M.Gladbach - Rheydter Industriebezirks und dessen nächster Umgebung; Mönchengladbach 1926

Literatur

  • Nolden, Hans/Dünte, Bernhard/Richartz, Eduard/Neumann, Peter/Wiebringhaus, Franz: Unsere Heimat - Eine Heimatkunde des M.Gladbach - Rheydter Industriebezirks und dessen nächster Umgebung; Mönchengladbach 1926
  • Bilder aus dem alten Neuwerk, 1. Auflage 1997, Neuwerker Heimatfreunde
  • Bilder aus dem alten Neuwerk, 1. Auflage 2002, Neuwerker Heimatfreunde
  • Gegen die Gladbacherischen Einwendungen, Geschichte der Pfarre St. Mariä Himmelfahrt, Neuwerk,1.Auflage 2004, Neuwerker Heimatfreunde

Weblinks


51.2244444444446.47277777777787Koordinaten: 51° 13′ N, 6° 28′ O


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