Einwohnerentwicklung von Schwerin

Einwohnerentwicklung von Schwerin

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Schwerin tabellarisch und graphisch wieder.

Inhaltsverzeichnis

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerentwicklung von Schwerin lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Bis zum Beginn der Neuzeit hatte die Stadt nur wenige tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Einwohnerverluste erlebte die Stadt, als sie zwischen 1531 und 1697 durch mehrere große Brände zerstört wurde. Einen Rückgang der Bevölkerung brachte auch der Dreißigjährige Krieg (1618-1648).

Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1819 erst 5.854 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits über 38.000. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch die Flüchtlinge und Vertriebenen innerhalb weniger Monate bis Dezember 1945 um rund 20.000 Personen auf 87.000 Einwohner. 1972 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Schwerin die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

1988 erreichte die Bevölkerungszahl mit über 130.000 ihren historischen Höchststand. 2001 ist die Einwohnerzahl jedoch wieder unter 100.000 gesunken. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit, des Geburtenrückgangs und der Abwanderung in das Umland bis 2005 etwa 34.000 Einwohner verloren. Vom Einwohnerverlust waren die Plattenbaugebiete in besonderem Maße betroffen. Durch den starken Wohnungs- und Eigenheimbau im Schweriner Umland wuchs dort die Einwohnerzahl um etwa 20.000. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Städten Ostdeutschlands (beispielsweise Cottbus, Gera, Jena und Zwickau) konnte der Einwohnerverlust Schwerins nicht durch Eingemeindungen gemildert werden. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Schwerin nach Fortschreibung des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern 96.280 Menschen (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1790 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1944), der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (1945 bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1160 bis 1944

Jahr/Datum Einwohner
1160 500
1500 2.500
1553 2.700
1590 956
1694 1.500
1764 3.288
1790 3.512
10. September 1819 ¹ 5.854
27. November 1830 ¹ 12.915
29. November 1840 ¹ 16.648
Datum Einwohner
30. November 1850 ¹ 16.731
1. Dezember 1860 ¹ 23.517
1. Dezember 1871 ¹ 26.833
1. Dezember 1875 ¹ 27.643
1. Dezember 1880 ¹ 30.146
1. Dezember 1885 ¹ 31.528
1. Dezember 1890 ¹ 33.643
2. Dezember 1895 ¹ 36.388
1. Dezember 1900 ¹ 38.667
1. Dezember 1905 ¹ 41.638
Datum Einwohner
1. Dezember 1910 ¹ 42.519
1. Dezember 1916 ¹ 38.828
5. Dezember 1917 ¹ 40.165
8. Oktober 1919 ¹ 45.455
16. Juni 1925 ¹ 48.157
31. Dezember 1930 52.800
16. Juni 1933 ¹ 53.621
31. Dezember 1935 55.700
17. Mai 1939 ¹ 64.614
31. Dezember 1940 67.200

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1945 bis 1989

Datum Einwohner
1. Dezember 1945 ¹ 87.214
29. Oktober 1946 ¹ 88.164
31. August 1950 ¹ 93.576
31. Dezember 1955 94.171
31. Dezember 1956 93.305
31. Dezember 1957 92.481
31. Dezember 1958 92.011
31. Dezember 1959 92.195
31. Dezember 1960 92.508
31. Dezember 1961 92.902
31. Dezember 1962 93.830
31. Dezember 1963 94.786
31. Dezember 1964 ¹ 91.164
Datum Einwohner
31. Dezember 1965 92.356
31. Dezember 1966 92.674
31. Dezember 1967 93.091
31. Dezember 1968 93.775
31. Dezember 1969 95.277
31. Dezember 1970 ¹ 97.389
31. Dezember 1971 98.857
31. Dezember 1972 100.888
31. Dezember 1973 102.897
31. Dezember 1974 104.984
31. Dezember 1975 107.374
31. Dezember 1976 110.051
31. Dezember 1977 113.038
Datum Einwohner
31. Dezember 1978 115.950
31. Dezember 1979 118.868
31. Dezember 1980 121.175
31. Dezember 1981 ¹ 122.264
31. Dezember 1982 123.425
31. Dezember 1983 124.975
31. Dezember 1984 126.390
31. Dezember 1985 127.538
31. Dezember 1986 128.328
31. Dezember 1987 129.475
31. Dezember 1988 130.685
31. Dezember 1989 129.227

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik

Ab 1990

Datum Einwohner
31. Dezember 1990 127.447
31. Dezember 1991 125.959
31. Dezember 1992 124.084
31. Dezember 1993 122.189
31. Dezember 1994 118.291
31. Dezember 1995 114.688
31. Dezember 1996 111.029
31. Dezember 1997 107.667
31. Dezember 1998 105.213
Datum Einwohner
31. Dezember 1999 102.878
31. Dezember 2000 101.267
31. Dezember 2001 99.978
31. Dezember 2002 98.742
31. Dezember 2003 97.694
31. Dezember 2004 97.110
31. Dezember 2005 96.656
31. Dezember 2006 96.280
31. Dezember 2007 95.855
Datum Einwohner
31. Dezember 2008 95.551
31. Dezember 2009 95.041
31. Dezember 2010 95.220

Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Bevölkerungsprognose

Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel, liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Januar 2006). Für Schwerin wird ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 12,2 Prozent (11.900 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Schwerin (Hauptwohnsitze):

Datum Einwohner
31. Dezember 2003 97.694
31. Dezember 2005 95.249
31. Dezember 2010 90.961
31. Dezember 2015 88.204
31. Dezember 2020 85.794

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2005
Einwohner mit Hauptwohnsitz 96.656
davon männlich 46.418
weiblich 50.238
Deutsche 92.325
davon männlich 44.318
weiblich 48.007
Ausländer 4.331
davon männlich 2.100
weiblich 2.231
Ausländeranteil in Prozent 4,5

Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur von Schwerin mit Stand vom 31. Dezember 2006 (Haupt- und Zweitwohnsitze).[1]

Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 - 9 6.934 7,1
10 - 19 8.945 9,2
20 - 29 14.364 14,8
30 - 39 11.302 11,6
40 - 49 15.229 15,6
50 - 59 14.085 14,5
60 - 69 12.814 13,1
70 - 79 9.268 9,5
80 - 89 3.814 3,9
über 90 574 0,6
Gesamt 97.329

Stadtteile

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2008 (Haupt- und Zweitwohnsitze).[1]

Name Einwohnerzahl
Altstadt 3.198
Feldstadt 4.141
Friedrichsthal 3.713
Göhrener Tannen 150
Görries 1.021
Großer Dreesch 8.142
Haselholz 2.215
Krebsförden 5.972
Lankow 10.841
Lewenberg 2.064
Medewege 220
Mueß 988
Name Einwohnerzahl
Mueßer Holz 10.745
Neumühle 2.530
Neu Zippendorf 5.905
Ostorf 2.434
Paulsstadt 8.095
Schelfstadt 4.251
Warnitz 1.323
Werdervorstadt 3.953
Weststadt 12.181
Wickendorf 652
Wüstmark 647
Zippendorf 1.005

Einzelnachweise

  1. a b Bürgeramt/Abteilung Meldeangelegenheiten der Stadt Schwerin: Bevölkerung

Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955-1989

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