Eis-Dur

Eis-Dur

Eine Tonart ist in der tonalen Musik eine Stufenfolge von Tönen (Tonleiter), die auf einem gegebenen Grundton (Tonika) aufgebaut ist. Die Tonart bestimmt somit eine Untermenge von Tönen aus der Obermenge der chromatischen Tonleiter.

Beispiele für Tonarten:

  • c-Moll: aufbauend auf dem Grundton c (reine Tonleiter umfasst die Töne c, d, es, f, g, as, b, c)
  • Fis-Dur: aufbauend auf dem Grundton fis (Tonleiter umfasst die Töne fis, gis, ais, h, cis, dis, eis, fis)

Dieser Artikel behandelt das Konzept der Tonart in der abendländischen Musik, basierend auf den Tonleitern Dur, Moll und den Kirchentonarten. Jedoch auch in nicht-abendländischen Tonsystemen, die andere Tonleitern verwenden, zum Beispiel der klassischen arabischen oder indischen Musik, gibt es Tonarten. Siehe Mugam, Maqam oder Raga.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Zur Benennung einer Tonart gehört die Angabe einer Tonleiter und eines Grundtons, auf dem diese Leiter aufbaut [1]. Beispiele für Tonarten sind A-Dur oder cis-Moll. In der abendländischen Musik ist es üblich, nur das Tongeschlecht anzugeben, da nur zwei Tonleitern, Dur und Moll, verwendet werden. Jedoch gibt es in der Musik außer Dur und Moll durchaus einige weitere Tonleitern, so dass die Begriffe Tongeschlecht und Tonleiter nicht gleichgesetzt werden dürfen (daneben verwechseln viele Menschen auch "Tonleiter" mit "Tonart"). Zum Beispiel verwendet die Tonart „F-Lydisch“ die Lydische Kirchentonleiter. Diese Skala ist vom Tongeschlecht her "Dur" (sie enthält eine große Terz), aber sie ist nicht identisch mit der "Dur-Tonleiter" (= entspricht dem ionischen Modus).

Die meisten Musikstücke stehen in einer bestimmten Tonart, d. h. die wichtigsten Abschnitte (vor allem Anfang und Schluss) lassen sich dieser Tonart zuordnen. Mit Techniken wie Modulation und Rückung werden innerhalb eines Stücks die Tonarten gewechselt.

Die Versetzung von Musik in eine andere Tonart (gleiche Tonleiter, aber anderer Grundton), zum Beispiel zu konkreten Aufführungszwecken, heißt Transposition. Da die Tonleiter bei der Transposition dieselbe bleibt (Dur bleibt Dur, Moll bleibt Moll usw.), ändert sich der wesentliche Charakter des Stückes nicht; Menschen ohne absolutes Gehör können wohl die Stimmung, aber nicht kleinere Variationen in der absoluten Tonhöhe wahrnehmen. Im Gegensatz zur Volks- und Unterhaltungsmusik werden in der Klassischen Musik häufig nicht-gleichstufige Stimmungen verwendet, weshalb die Tonart bei klassischen Stücken wesentlich ist und oft auch im Namen des Stücks genannt wird (z. B. Beethovens Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53).

Notation

In der üblichen musikalischen Notation wird die Tonart durch Vorzeichen angegeben. Die Art und Anzahl der Vorzeichen folgt aus dem Quintenzirkel. Hierbei gilt, dass Tonarten, die dieselben Vorzeichen verwenden, gleich notiert werden (z. B. C-Dur und a-Moll). Welche der in Frage kommenden Tonarten (Dur oder die entsprechende Mollparallele) das Musikstück tatsächlich hat, lässt sich nach einer Faustregel am Schlusston ablesen, der fast immer der Grundton ist.

Die Notation der Tonart durch Vorzeichen ist nur für die Modi, sowie für die aus ihnen hervorgegangenen Tongeschlechter Dur und reines Moll, üblich. Bei der Verwendung anderer Tonleitern (z. B. Harmonisch-Moll oder Skalen aus der osteuropäischen, jüdischen oder arabischen Musik) wird stattdessen ein Versetzungszeichen oder Auflösungszeichen für diejenigen Noten geschrieben, die von der zuvor (eigentlich falsch) notierten Tonart abweichen. Hierin spiegelt sich die Fixierung der neuzeitlichen abendländischen Musik auf die Dur- und die reine Moll-Tonleiter wider.

Ohne Vorzeichen

-(Kreuz)-Tonarten

-Tonarten

Die Tonarten Cis-Dur, ais-Moll, Ces-Dur und as-Moll mit jeweils sieben Vorzeichen wurden nur selten verwendet. Die Tonarten Gis-Dur, Dis-Dur, Ais-Dur, des-Moll, ges-Moll und ces-Moll werden normalerweise nicht verwendet, weil ihre Notation mehr als sieben Kreuze oder bs erfordern würde. Stattdessen verwendet man die zu ihnen enharmonisch verwechselten Tonarten.

Abgrenzung von Tonarten

Obwohl der Begriff Tonart meist im oben beschriebenen strikten Sinne verwendet wird, ist er darüber hinaus auch ein viel umfassenderer Begriff für den harmonischen Bedeutungszusammenhang, in dem sich ein Stück bewegt.

Tonarten haben keine scharfen Begrenzungen. Man könnte also nicht exakt sagen, welche Töne zu einer Tonart gehören und welche nicht. Es ist der harmonische und besonders der melodische Zusammenhang, welcher den Ausschlag gibt. Dies gilt besonders dann, wenn keine Festlegung durch eine Notenschrift vorliegt und man nach dem Gehör entscheiden muss.

Obwohl sich Tonarten durch den Gebrauch ihrer Tonleitern deutlich hervorheben, tauchen in jedem anspruchsvolleren Stück auch gehäuft Töne außerhalb der Tonleitern auf, ohne dass man bereits von einem Tonartwechsel sprechen würde.

Eine Tonart wird zu einem erheblichen Teil durch das Vorkommen charakteristischer Wendungen in Form von Progressionen, Melodien und Kadenzen bestimmt, die gemeinsam auf ein Tonales Zentrum hinweisen.

Siehe auch

Quellen

  1. Ganter, Claus: Die dur-moll-tonale Harmonik. 2. Auflage, Zürich 1978, S. 45

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