- Eisenbahnbrücke Hamm
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51.2083333333336.7308333333333Koordinaten: 51° 12′ 30″ N, 6° 43′ 51″ O
Hammer Eisenbahnbrücke Nutzung Eisenbahnbrücke Querung von Rhein Ort Düsseldorf Konstruktion Stabbogenbrücke mit
FachwerkversteifungsträgerGesamtlänge 813,5 m Breite 26,5 m Längste Stützweite 250 m Konstruktionshöhe 47,5 m Freigabe 1987 Der Ursprungsbau der Hammer Eisenbahnbrücke (benannt nach dem Stadtteil Düsseldorf-Hamm) war eine zweigleisige Brücke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft bei Stromkilometer 738, erbaut ab April 1868 und als erste feste Rheinbrücke in Düsseldorf am 24. Juli 1870 eingeweiht. Sie war nach dem preußischen König Wilhelm I. König-Wilhelm-Brücke (bzw. König-Wilhelm-Eisenbahn-Rheinbrücke) benannt. Ihre Halbparabelträger aus Schweißeisen mit dreiteiligem Ständerfachwerk wurden nach Plänen des Ingenieurs Pichier durch die Brückenbaugesellschaft Harkort in Duisburg gebaut. Die Brückentürme an beiden Seiten entsprachen nicht nur einem Bedürfnis nach architektonischer Ausschmückung, sondern auch dem Wunsch nach einer militärischen Absicherung der Brücke für den Fall eines Krieges.
Der stark angewachsene Zugverkehr machte eine Verstärkung und Ergänzung der Brücke notwendig. Zwischen 1909 und 1911 entstand eine zweite, parallele, ebenfalls zweigleisige Brücke in nur 32 m Abstand stromaufwärts. Bei gleichem Pfeilerabstand besaß sie modernere und stärkere Überbauten in Eisenfachwerkbogen-Konstruktion. Wie bei der älteren Brücke gab es Brückentürme, die aber größer und robuster wirkten.
Unmittelbar nach Inbetriebnahme der neuen Brücke begann die Modernisierung der alten, deren Halbparabelträger durch neue Überbauten ersetzt wurden, die baugleich zu denen der zweiten Brücke waren. Nach der Fertigstellung im November 1912 standen hier zwei quasi gleiche Brücken nebeneinander, nur die Brückentürme unterschieden sich deutlich.
Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs gelang es der US-Armee am 1. März 1945, die Nachbarstadt Neuss zu erobern. Um den vorrückenden Truppen die Rheinquerung zumindest zu erschweren, wurden daraufhin von der deutschen Wehrmacht alle Düsseldorfer Rheinbrücken, also auch die Hammer Eisenbahnbrücken, am 3. März 1945 gesprengt. Schon Ende 1945 begann eine provisorische Instandsetzung der weniger beschädigten nördlichen Brücke, bei der die zerstörten beiden mittleren Bögen durch eine Behelfsbrücke aus standardisierten Teilen der Bauart „Schaper-Krupp-Reichsbahn“ ersetzt wurden. Trotz vieler Schwierigkeiten konnte die Brücke bereits am 31. Juli 1946 in Betrieb genommen werden. Für den endgültigen Wiederaufbau reparierte man die am wenigsten beschädigten Bögen der baugleichen südlichen Brücke und fügte sie anstelle der Behelfskonstruktion in die nördliche Brücke ein; dieser Austausch konnte im November 1947 vorgenommen werden, Geschwindigkeits- oder Gewichtsbeschränkungen gehörten damit der Vergangenheit an. Die Ruine der südlichen Brücke wurde nicht wieder aufgebaut, die Eisenteile wurden verschrottet, Pfeiler und Brückentürme blieben zunächst in ruinösem Zustand stehen.
Der Bau der Ost-West-S-Bahn S 8 machte 1984 einen Neubau der Hammer Eisenbahnbrücke mit einer Erweiterung auf nun wieder vier Gleise erforderlich. Die Kosten für diese beliefen sich auf umgerechnet 61,4 Millionen Euro. Dabei wurde auch die Öffnung für die Schifffahrt erheblich erweitert. Die neue Brücke wurde in der Lage der zweiten, südlichen Brücke errichtet.
Die zweifeldrige Strombrücke ist im Hauptfeld eine 250 m lange Stabbogenbrücke mit einem Fachwerkversteifungsträger, im Randfeld besitzt die Fachwerkkonstruktion eine Stützweite von 135 m. Das Bauwerk soll in dieser Formgebung an die historische Konstruktion erinnern. Die Brücke ist so konstruiert, dass sich zwei Gleise innerhalb der Fachwerkkonstruktion befinden und jeweils ein Gleis beidseitig außerhalb des Fachwerks. Die 9.000 t schwere Konstruktion ist komplett geschweißt. Die Brücke wurde aus ihren bis zu 100 t schweren Einzelteilen auf einem Montageplatz auf Düsseldorfer Seite montiert und mit dem Einschubverfahren fertiggestellt. Die neue Brücke wurde 1987 eröffnet und ist bis zur Eröffnung der Grümpentalbrücke mit 250 m Stützweite die weitestgespannte Eisenbahnbrücke Deutschlands. Die alte nördliche Brücke wurde daraufhin abgerissen, übrig blieben die Brückentürme als Relikt der ersten Brücke von 1870. In den Türmen hat heute der Verein Bergische Lehnsritter e. V. seinen Sitz.
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