- Eiserne Ration
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Allgemein bezeichnet eine Eiserne Ration einen Notvorrat eines mengenmäßig begrenzten Gutes. Dabei kann es sich sowohl um Nahrungsmittel, Kraftstoffe oder auch Ersatzteile oder ähnliches handeln, deren Vorhandensein extrem wichtig für das Überleben bzw. Bestehen einer Person, eines Unternehmens oder auch einer Handlungsstrategie sind.
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Eiserne Ration der Wehrmacht
Die Überlebensration als Notverpflegung für deutsche Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde offiziell Eiserne Portion genannt. Bei Ausfall der regulären Verpflegung konnte die besonders verpackte Notverpflegung nur auf ausdrücklichen Befehl des kommandierenden Offiziers geöffnet und verzehrt werden. Dieser Befehlsvorbehalt ließ sich im Verlauf des Krieges jedoch nicht aufrechterhalten.
Pro Soldat wurden zwei Eiserne Portionen auf der Feldküche oder einem Trossfahrzeug mitgeführt. Für die Wehrmacht bestand diese „Eiserne Portion“ standardmäßig aus 300 g Brotration (einer Packung Hartkekse, Knäckebrot oder Zwieback), einer 200-g-Fleischkonserve (Dose z. B. Schinkenwurst), 150 g Fertiggericht (z. B. eingedoster Gemüseeintopf oder Erbswurst) und 20-g-Tütchen Kaffeepulver.
Die halbeiserne Portion oder gekürzte Eiserne Portion bestand nur aus der verpackten Brotration und der Fleischkonserve und wurde von jedem Soldat in seinem Tornister mitgeführt. Auch sie durfte nur auf Befehl verzehrt werden.
Die Zusammensetzung der eisernen Portion und der halbeisernen Portion veränderte sich im Laufe des Zweiten Weltkrieges mit der zunehmend schlechteren Versorgungslage. Auch waren die Rationen der einzelnen Truppengattungen verschieden. Die Rationen der SS hatten eine andere Zusammensetzung.
Zuständig für die Versorgung und Verteilung der eisernen Portion war bei der Wehrmacht der Feldverpflegungsoffizier.
Eiserne Portion in der NVA
Die Eiserne Portion (E-Portion) war in der Nationalen Volksarmee in der DDR eine Notverpflegung, die bei Ausfall der Verpflegungsversorgung in besonderen Situationen die Mindestversorgung der Soldaten garantieren sollte. Sie durfte nur auf Befehl der Kommandeure der Truppenteile bei Manövern und Übungen, im Gefecht der Verantwortlichen der Einheit geöffnet und verzehrt werden. Sie bestand aus 2×12 Stück Kekskomprimatriegeln. Je 6 Riegel in Verbundfolie eingeschweißt befanden sich in einer Stülpschachtel aus Weißblech, welche wiederum in einem Polyäthylenbeutel eingeschrumpft wurde. Der Energiewert lag bei 8.400 kJ bei einem Gesamtgewicht von 600 g. Die Mindesthaltbarkeit lag bei 36 Monaten. Die E-Portion wurden von den Soldaten der NVA umgangssprachlich auch Atomkekse genannt, weil man davon ausging, sie im Falle eines Atomschlages als letzte Versorgung übrig zu haben.
Tiere
Als Eiserne Ration wurde beim Militär die auf den Pferdewagen der berittenen Truppenteile mitgeführte Pferdefutterration für den Notfall bezeichnet. Die eiserne Ration bestand aus 5 kg Hafer pro Pferd.
Siehe auch
Literatur
- Heeres-Dienstvorschrift 86/1 - Vorschrift für die Verpflegung der Wehrmacht bei besonderem Einsatz: Einsatz-Wehrmachtverpflegungsvorschrift. Reichsdruckerei, Berlin 20. Juni 1940.
- Höhne: Der Feldverpflegungsbeamte Feldverpflegungslehre. Bernhard & Graefe, Berlin 1942.
- Marlene Hillen (Lektor): Handbuch Militärisches Grundwissen. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1985.
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