Eismondozean

Eismondozean
Ein Kryobot setzt einen Hydrobot in Europas hypothetischen Ozean aus.

Ein Eismondozean ist ein hypothetisches, gänzlich mit Wassereis bedecktes Meer eines Mondes.

Das bekannteste Beispiel ist der Mond Europa des Planeten Jupiter, bei dem ein globaler Ozean von 100 km Tiefe unter einer 10 bis 15 km dicken Eisdecke angenommen wird. Hinweise auf die Existenz dieses Gewässers lieferte im Jahr 1999 die Raumsonde Galileo. Theoretisch ist in seinem Wasser auch das Vorkommen von Leben möglich – bisher gibt es dafür keine konkreten Hinweise.

Weitere Kandidaten sind die Jupitermonde Ganymed und Kallisto. Magnetische Messungen durch Galileo deuten darauf hin, dass sich bei Kallisto unter einer Wassereiskruste, die auf 200km geschätzt wird, eine etwa 10 km tiefe Salzwasserschicht verbirgt. Bei Ganymed wird ein 50 Kilometer tiefer Ozean vermutet, der sich unter einer 150 Kilometer dicken Eiskruste verbirgt.

Nach Modellrechnungen aus dem Jahr 2005 könnte auch auf dem Saturnmond Titan ein Eismondozean existieren. Der dort im Wasser zu zirka zehn Prozent enthaltene Ammoniak würde als Frostschutzmittel wirken, sodass das Wasser des Ozeans auch bei der zu erwartenden Temperatur von −20 Grad Celsius noch flüssig wäre. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein Ozean unter der Eiskruste existiert, wie die Cassini-Sonde anhand von Radarmessungen ermittelt hat.[1]

Aussichtsreichster Kandidat für einen Eismondozean (bzw. Kammern flüssigen Wassers unter der Oberfläche) ist der Saturnmond Enceladus, da auf diesem Mond aktive Geysire beobachtet werden[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. extrasolar-planets.com: Existiert ein Ozean unter Titans Kruste? – 21. März 2008
  2. Ocean Hidden Inside Saturn's Moon Space.com, June 24, 2009.

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