- Ektoplasma (Parapsychologie)
-
Der Begriff Ektoplasma wurde von Charles R. Richet in die Parapsychologie übernommen und soll einen Stoff bezeichnen, der angeblich bei einem Medium aus den Körperöffnungen tritt. Ektoplasma soll grau-weiß oder rosa, schaumig oder leichte Fäden ziehend sein. Laut Berichten von Charles Robert Richet und anderen Wissenschaftlern der damaligen Zeit könne es aber auch bei vollständigeren Materialisationen fester werden. Ektoplasma (später auch Teleplasma genannt) sei sehr lichtempfindlich und somit unter normalen Bedingungen kaum sichtbar, nur in dunklen oder mit Rotlicht beleuchteten Räumen. Skeptiker betrachten Ektoplasma eher als „lichtscheu“ – sie meinen, es handle sich um Gaze, die nur im Dunklen als Ektoplasma verwendet werden könne, weil sie bei Licht als Gaze erkennbar sei.
Allgemein bekannt wurde der Begriff durch die Verwendung in der Filmkomödie Ghostbusters – Die Geisterjäger.
Verwendung in Kunst und Kultur
Der Begriff wird in Filmen und Serien verarbeitet:
- Im Film Das Haus der Dämonen - Das Medium Jonah praktiziert mithilfe von Ektoplasma geisterbeschwörende Zeremonien.
- In dem Film „Ghostbusters – Die Geisterjäger“ bestehen die Geister aus Ektoplasma.
- Im Film Scoop sagt der Charakter Sid in einer Szene, er lasse sich nichts vorschreiben von „einem Haufen Ektoplasma“ und bezieht sich dabei auf eine Geistererscheinung.
- In der Mystery-Serie Supernatural wird Ektoplasma als schwarze Masse dargestellt, die von äußerst wütenden Geistern ausgeschieden wird.
- In der Comic-Verfilmung Hellboy 2 besteht Johann Krauss, einer der Hauptcharaktere, aus Ektoplasma. Dank Spezialanzug verfügt er über eine menschenähnliche Erscheinung.
- Bei der Zeichentrickserie „Danny Phantom“ bezeichnet das Ektoplasma den Schleim der erzeugt wird, wenn Geister in die Menschenwelt eintauchen.
- In dem Roman „Die Mächte des Feuers“ von Markus Heitz wird der Stoff bei der Weissagung eines Mediums verwendet.
- In einer Folge der britischen Komik-Fernsehserie At Last the 1948 Show wird ein Herr namens „B. J. Ectoplasm“ erwähnt.
- In der 2003 Teenage Mutant Ninja Turtles-Cartoonserie setzen Karai und der Foot Clan spezielle Mystiktech-Waffen gegen den Tengu Shredder ein, die gleichfalls mit Ektoplasma betrieben werden.
Auch in Computerspielen kommt er zum Einsatz:
- Im Computerspiel Guild Wars stellt es in Form einer Ektoplasmakugel ein seltenes Handwerksmaterial dar.
- In den Teilen der Spielereihe The Elder Scrolls wird es als Item von „getöteten“ Geistern fallen gelassen.
- Im Addon der Wirtschaftssimulation Die Gilde als Zwischenprodukt der Betriebe des „Friedhofwächters“.
- Im Harry-Potter-Spiel „Die Kammer des Schreckens“ stellt es ein nur mit Magie bekämpfbares Hindernis dar.
Sonstiges:
- „Refried Ectoplasm”, eine Langspielplatte der englisch-französischen Band Stereolab, erschienen 1995.
- Im Sammelkartenspiel Yu-Gi-Oh! gibt es eine Karte, deren japanischer Name „Ektoplasma“ lautet. Um Kritik von Okkultismus-Gegnern zu vermeiden, wurde sie für den westlichen Markt in „Ektoplasmer“ umbenannt.
Literatur
- Albert Freiherr von Schrenck-Notzing: Materialisationsphänomene, Erstausgabe 1913 (2. Auflage 1924)
- William S. Burroughs: „Naked Lunch”, Roman
Weblinks
Eintrag in der Encyclopedia of Claims, Frauds, and Hoaxes of the Occult and Supernatural (engl.)
Wikimedia Foundation.