- Elchesheim
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rastatt Höhe: 110 m ü. NN Fläche: 10,14 km² Einwohner: 3276 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 323 Einwohner je km² Postleitzahl: 76477 Vorwahl: 07245 Kfz-Kennzeichen: RA Gemeindeschlüssel: 08 2 16 012 Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausplatz 8
76477 Elchesheim-IllingenWebpräsenz: Bürgermeister: Joachim Ertl Elchesheim-Illingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, zwischen Karlsruhe und Rastatt gelegen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbarorte
In unmittelbarer Nachbarschaft liegen folgende Orte: Au am Rhein, Würmersheim (zu Durmersheim), Bietigheim, Steinmauern und Mothern (Frankreich).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Elchesheim-Illingen besteht aus den früheren Gemeinden Elchesheim und Illingen zu denen jeweils nur die gleichnamigen Dörfer gehören.[2]
Geschichte
Illingen wurde erstmals urkundlich im Jahre 960 erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung von Elchesheim erfolgte im Jahre 1102. Im Laufe der Zeit wuchsen beide Orte zusammen, was dann im Zuge der baden-württembergischen Gemeindegebietsreform am 1. Juli 1971 zum Zusammenschluss beider Gemeinden zur Gemeinde Elchesheim-Illingen führte.
Ortsteil Elchesheim
Die Gemeinde Elchesheim wird erstmals im Jahr 1102 urkundlich erwähnt. In dieser Zeit war Elchesheim ein Gut, das aus einem Herrenhof und einer Burg bestand. Diese Burg war Eigentum des Kaisers Heinrich IV.. Sie diente ihm und seinem Gefolge bei den ausgedehnten Jagden zum vorübergehenden Aufenthalt. Ein Jahr vor dem Mainzer Landfrieden (1103) schenkte Kaiser Heinrich IV. das ganze Gebiet von Elchesheim dem Bistum Speyer. Die Burg ist längst verschwunden und vergessen. Erste zahlenmäßige Unterlagen über die Einwohner von Elchesheim sind dem Speyerischen Visitationsprotokoll aus dem 1683 zu entnehmen. 35 Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges werden in dieser Niederschrift 18 katholische Familien (rund 100 Seelen) aufgeführt. Gemessen an den großen Verlusten dieses Krieges wird die Einwohnerzahl um das Jahr 1600 auf rund 200 geschätzt.
Kaum hatte man die Wirren des Dreißigjährigen Krieges hinter sich gebracht, waren es 1689 französische Truppen, die unter General Mélac viele Dörfer und Städte zerstörten, wovon auch Elchesheim und die Nachbarorte betroffen waren. Die etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erneut aufkommenden Unruhen in der unmittelbaren Umgebung, die wirtschaftliche Not und vor allem die Unsicherheit über die Zukunft müssen es wohl gewesen sein, die viele Einwohner bewogen, ihre Heimat zu verlassen, um nach Südosteuropa, Russland oder Amerika auszuwandern. Trotz der Kriege 1870–1871 sowie der beiden Weltkriege konnte fortan ein kontinuierliches Wachstum der Bevölkerungszahl beobachtet werden.
Ortsteil Illingen
Nach Auffassung der Heimatforscher geht die Gründung von Illingen bereits in das 10. oder gar 9. Jahrhundert zurück. Im Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe von Speyer findet der Ort schon im Jahre 960 erstmals Erwähnung. Noch vorhandene alte Akten lassen darauf schließen, dass Illingen eines jener Dörfer war, welche seit frühesten Zeiten sehr unter den Tücken des Rheines zu leiden hatten. Aus den Akten ist ebenso zu ersehen, dass Illingen früher Filialkirche der linksrheinischen Gemeinde Mothern war. Hieraus lässt sich auch mit Sicherheit schließen, dass ein Rheinarm, wie dies im Übrigen auch alte Lagepläne zeigen, noch im 15. Jahrhundert östlich von Illingen vorbei floss. Dies bedeutete, dass Illingen vor der Rheinbegradigung durch Tulla früher zeitweise linksrheinisch war.
Bedingt durch die immer wieder veränderten Flusswindungen des Rheins mussten die Bewohner von Illingen ihren Ort mehrfach umsiedeln. Auf der Rheinbefahrungskarte aus dem Jahre 1590 ist auch ersichtlich, dass das Dorf zu diesem Zeitpunkt an der Murgmündung lag. Illingen gehörte zum Bistum Speyer und war dem Oberamt Lauterburg unterstellt. Ab 1773 wurde Illingen von der Pfarrei Elchesheim versorgt, ehe man ab 1803–1948 und 1952–1967 offiziell Filialort der Pfarrei Elchesheim war. Illingen entwickelte sich in den 1950er Jahren zu einer Wohngemeinde, Fischerei und Landwirtschaft nahmen in der Bedeutung ab.
Politik
Bürgermeister
- 1971–1987: Klemens Wittmann
- 1987–2003: Kurt Hertweck
- 2003–2009: Joachim Ertl
Gemeinderat
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Landes- und Kreisstraßen führen nach Au am Rhein, Würmersheim, Bietigheim und Steinmauern. Als Nahverkehr gibt es nur Busse, keine Bahn. Die nächstgelegene Bundesstraße ist die B36, die um Bietigheim und Durmersheim führt, der nächste Flughafen ist der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden. Die nächste Großstadt ist Karlsruhe, 16 km nordöstlich und in 20 Autominuten erreichbar.
Bildung
Mit der Rheinwaldschule verfügt Elchesheim-Illingen über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Zudem gibt es einen römisch-katholischen Kindergarten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Ortsteil Illingen ist in der ehemaligen Kirche das Museum Arbeit am Rhein untergebracht, das sich mit den typischerweise am Oberrhein ausgeübten Berufen beschäftigt. Außerdem ist dort die Medaillensammlung des Leichtathleten Heinz Fütterer ausgestellt.
Gewässer und Natur
Der Goldkanal und der Rhein gehören zu den wichtigsten Gewässern in Elchesheim-Illingen, beide auf dem Gebiet des Teilortes Illingen gelegen. Beide Gewässer und die darum liegenden Wälder stehen unter Naturschutz. Ein Hochwasserdamm schützt das Dorf vor den Überschwemmungen des Rheins. Am Goldkanal sind zahlreiche Wasser- und Angelsportvereine ansässig. Bademöglichkeiten sind allerdings wegen der intensiven Nutzung durch Kieswerke nur beschränkt vorhanden. Auch ziemlich bekannt ist der Kieswerksee, ein Baggersee eines dort ansässigen Kieswerkes. Der See soll bis zu 60 Meter tief sein. Das Dorfgebiet wird von einem ehemaligen Altrheinarm durchflossen, welcher die Grenze zwischen den Teilorten Elchesheim und Illingen bildet.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1987: Klemens Wittmann, Altbürgermeister
- 1996: Bernhard Bitterwolf, langjähriger Gemeinderat der CDU
- 2004: Heinz Fütterer, deutscher Leichtathlet
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 160–161
Weblinks
Städte und Gemeinden im Landkreis RastattAu am Rhein | Bietigheim | Bischweier | Bühl | Bühlertal | Durmersheim | Elchesheim-Illingen | Forbach | Gaggenau | Gernsbach | Hügelsheim | Iffezheim | Kuppenheim | Lichtenau | Loffenau | Muggensturm | Ötigheim | Ottersweier | Rastatt | Rheinmünster | Sinzheim | Steinmauern | Weisenbach
Wikimedia Foundation.