Eliasburg

Eliasburg
Eliasburg: Haupteingang und Lorenz-Grab
Eliasburg mit hinterem Gebäudeteil und Wirtschaftsweg
Rückseite mit Apsis

Die Eliasburg ist das zentrale Heiligtum der Gemeinschaft in Christo Jesu oder „Lorenzianer“.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte und Architektur

Nachdem die Gemeinschaft in Christo Jesu die Abendmahlsgemeinschaft mit der Sächsischen Landeskirche aufgehoben hatte, wuchs das Bedürfnis nach einem zentralen Versammlungsort. Als sich der 1923 zu einem Tempel ausgebaute Saal im erzgebirgischen Marterbüschel, das damals zu Lengefeld gehörte und 1948 nach Pockau umgegliedert wurde, als zu klein erwies, errichtete man 1927/1928 mit Spendengeldern der Gemeindeglieder einen neuen, wesentlich größeren Tempel auf einem Grundstück Hermann Lorenz' in Marterbüschel.

Die Fassade des einfachen Baus ist wird von einem mächtigen, mit Dreieckzinnen bewehrten Mittelrisalit geprägt, der mit einem mannshohen weißen Kreuz bekrönt wird. Das obere Geschoss ist nach allen Seiten mit jeweils einem geklinkerten Kreuz versehen. Über dem Hauptportal auf der Nordwestseite des Gebäudes befinden sich der goldfarbene Schriftzug "Elias-Burg" und ein großes Fenster in Anlehnung an die Form eines Hexagramms, die sich an der gegenüberliegenden Seite wiederholt. Die beiden hinteren Drittel des Gebäudes, die den Saal umfassen, sind mit großen, nach oben spitz zulaufenden Fenstern versehen.

Innenraum

Der bis zu 1000 Sitzplätze umfassende Saal im Innenraum ist von mehreren kleineren Kammern umgeben und folgt architektonisch dem israelitischen Tempelbau. An der Südostseite schließt sich eine von einer Halbkuppel überdeckte Apsis an, über der sich der Schriftzug "Die mit Tränen säen werden mit Freuden ernten" (Psalm 126,5) befindet. Der Hauptaltar zeigt das Bild von Jesus und dem sinkenden Petrus sowie das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich auf einer Empore eine Orgel mit einem an die gewölbeartige Kassettendecke angepassten Prospekt.

Sonstiges

In einem kleinen Park vor dem Haupteingang befindet sich das Grab von Hermann Lorenz, an dem sich auf einem Sockel eine lebensgroße Jesusfigur mit Kreuz befindet. Lorenz' „Pergamente“, jene „Offenbarungen“, die er als Prophet der Glaubensgemeinschaft empfangen haben will, befinden sich in einfacher Ausführung in der Eliasburg. Sie haben für die Mitglieder den gleichen Rang wie die Bibel. Einmal wöchentlich finden in der Eliasburg gottesdienstliche Versammlungen statt. Nichtmitglieder der Gemeinschaft haben generell keinen Zutritt.

Literatur

  • Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Vandenhoeck und Ruprecht Verlag: Göttingen, 2000, S. 455ff.

Weblinks

 Commons: Eliasburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
50.70603613.211369

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lorenzianer — Eliasburg in Pockau: Geistliches Zentrum der Lorenzianer Die Gemeinschaft in Christo Jesu (ugs. Lorenzianer) ist eine christlich chiliastische Glaubensgemeinschaft, die sich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im Erzgebirge bildete und am 13 …   Deutsch Wikipedia

  • Gemeinschaft in Christo Jesu — Eliasburg in Pockau: Geistliches Zentrum der Lorenzianer Die Gemeinschaft in Christo Jesu (ugs. Lorenzianer) ist eine christlich chiliastische Glaubensgemeinschaft, die sich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im Erzgebirge bildete und am 13 …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Lorenz (Gemeinschaft in Christo Jesu) — Emil Hermann Lorenz (* 11. Juni 1864 in Oberlochmühle bei Deutschneudorf; † 17. Juli 1929 in Marterbüschel bei Lengefeld) war Begründer der auf Sachsen begrenzten chiliastischen Bewegung Gemeinschaft in Christo Jesu, nach ihm auch Lorenzianer… …   Deutsch Wikipedia

  • Krušné hory — f1p4 Erzgebirge physische Karte des Erzgebirges Höchster Gipfel Klínovec (1.244 m …   Deutsch Wikipedia

  • Pockau — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Römische Tempel — Buddhistische Tempel und Klosterlage Samye in Tibet Tempel (von lateinisch templum) ist die deutsche Bezeichnung von Gebäuden, die seit dem Neolithikum in vielen Religionen als Heiligtum dienten. Zuvor wurden Naturhöhlen und Abris als …   Deutsch Wikipedia

  • Römischer Tempel — Buddhistische Tempel und Klosterlage Samye in Tibet Tempel (von lateinisch templum) ist die deutsche Bezeichnung von Gebäuden, die seit dem Neolithikum in vielen Religionen als Heiligtum dienten. Zuvor wurden Naturhöhlen und Abris als …   Deutsch Wikipedia

  • Templum — Buddhistische Tempel und Klosterlage Samye in Tibet Tempel (von lateinisch templum) ist die deutsche Bezeichnung von Gebäuden, die seit dem Neolithikum in vielen Religionen als Heiligtum dienten. Zuvor wurden Naturhöhlen und Abris als …   Deutsch Wikipedia

  • Erzgebirge — f1p4 Erzgebirge physische Karte des Erzgebirges Höchster Gipfel Klínovec ( …   Deutsch Wikipedia

  • Erzgebirgskreis — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”