Elisabeth Angélique de Montmorency

Elisabeth Angélique de Montmorency
Isabelle Angélique de Montmorency, Herzogin von Mecklenburg

Isabelle Angélique de Montmorency (* 1627 in Paris; † 24. Januar 1695 in Paris) war eine Tochter des François’ III. de Montmorency-Boutteville, Grafen von Luxe und der Elisabeth Angélique de Vienne.

Im Jahr 1645 heiratete sie den Hugenotten Gaspard IV. de Coligny, der nach dem Tode seines Vaters, des Marschalls Gaspard III. de Coligny, 1646 Herzog von Châtillon wurde. Von beiden Familien missbilligt, wurde die Ehe zunächst vom Parlament nicht anerkannt und verlief äußerst stürmisch. Ihr Mann Gaspard kam schließlich 1649 in einem Duell ums Leben. Isabelle Angèlique kam postum mit einem Sohn nieder, der ebenfalls Gaspard getauft wurde, aber schon 1657 starb.

In den Kämpfen der Fronde, die seit 1650 Frankreich erschütterten, stand sie auf der Seite der Condé, der Gegner des Kardinal Mazarin, die schließlich unterlag. Damit war der Eigenwille des hohen Adels gebrochen. Ludwig XIV., damals noch ein Kind, streichelte ihr die Hände, als sie an seinem Bett saß und ihr war somit vergeben.

Die Herzogin lebte recht oberflächlich, das betraf nicht nur ihre Rechtschreibung, sondern auch was den Umgang mit Männern anging. Als Christian Ludwig I., Herzog von Mecklenburg-Schwerin um sie warb, wurde er in Paris verspottet. Er galt als Schwachkopf, der seine erste Frau und Cousine misshandelt, aber den Vorzug hatte, immerhin ein regierender Herzog zu sein. Christian Ludwig wurde katholisch und 1664 fand in Paris die Hochzeit statt.

Wegen ihrer Liebe zu Frankreich und dem Proteststurm der deutschen Schwiegerfamilie, blieb sie zunächst in Paris. Hier opponierte sie gegen Madame de Montespan und war in Ränkespiele verstrickt. Als Henriette, die erste Frau des Herzog Gaston von Orleans auf dem Sterbebett lag und vergiftet zu sein glaubte, probierte sie selbst vom letzten Getränk der Herzogin, um nicht in Verdacht zu geraten.

Als 1672 der Krieg mit Holland ausbrach, indem ihr Bruder eine so bedeutsame Rolle spielte, ging sie doch nach Schwerin um erfolgreich für die Sache Frankreichs zu werben. Christian Ludwig unterstützte den Schwager mit Truppen und übernahm selbst das Kommando, seine Frau setzte er 1673 für die Dauer seiner Abwesenheit als Regentin ein. Hier fiel sie durch profranzösische Politik und dem Verhältnis mit dem Kammerjunker Bernstorff auf. Der Herzog von Mecklenburg schäumte und schickte sie zurück nach Frankreich, wo sie in Châtillon-sur-Loing lebte.

1678 wurde sie von Ludwig XIV., als „Spezialistin“ in deutschen Angelegenheiten, auf diplomatische Mission nach Braunschweig geschickt, um Hannover als französischen Bündnispartner zu gewinnen. Isabelle war erfolgreich.

Im Jahr 1681 wurde Isabelles Bruder, der Herzog von Luxemburg, Marschall von Frankreich. Im selben Jahr bekam sie die Pocken, die sie sehr entstellten. Nach der Jagd auf Ruhm, kam nun die Jagd nach Geld, ihre Nichten verheiratete sie an die Meistbietenden, darunter der Sohn eines reichen Schuhmachers. Sie starb 1695, nur wenige Tage nach ihrem Bruder.

Literatur

  • Otto Flake: Große Damen des Barock. Fischer, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-22273-7.

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