- Elisabeth Reichart
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Elisabeth Reichart (* 19. November 1953 in Steyregg/Oberösterreich) ist eine österreichische Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Elisabeth Reichart legte ihre Reifeprüfung an einer höheren Lehranstalt für Fremdenverkehrsberufe in Kleßheim ab. Sie studierte anschließend Geschichte und Germanistik an den Universitäten in Salzburg und Wien. 1983 promovierte sie als Historikerin an der Universität Salzburg mit einer Arbeit über den Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft im Salzkammergut zum Doktor der Philosophie. Seit 1982 lebt sie als freie Schriftstellerin in Wien. 1992 leitete sie dort das neu gegründete AutorInnenlabor in der "Alten Schmiede". 1994 war sie Writer in residence am Allegheny College in Meadville, Pennsylvania, 1995 an der Bowling Green State University, 1999 an der Universität Nagoya in Japan und 2002 am Dickinson College in Carlisle, Pennsylvania.
Elisabeth Reichart verfasst Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Kinderbücher. Ein wichtiges Thema ihrer Werke ist das Fortwirken der nationalsozialistischen Vergangenheit und die Deformationen, zu denen deren Verdrängung durch Verzicht auf Erinnerung bis heute führt. Reichart schreibt aber auch dezidiert feministische Texte, vorwiegend aus einer überaus kritischen Position gegenüber der nach Meinung der Autorin vorherrschenden Männersprache.
Elisabeth Reichart erhielt u. a. folgende Auszeichnungen: 1980 und 1982 den Rauriser Förderungspreis, 1985 den Theodor-Körner-Preis, 1989 den Literaturförderungspreis der Stadt Wien, 1995 und 1996 das Elias-Canetti-Stipendium, 1997 gehörte sie zu den Autoren für den Ingeborg-Bachmann-Preis, 1999 den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur, 2000 den Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft, sowie 2001 den Anton-Wildgans-Preis. 2004 war sie mit "Lauras Plan" unter den zehn besonderen Büchern zum Andersentag.
Werke
- Heute ist morgen, Salzburg 1983
- Februarschatten, Wien 1984
- Komm über den See, Frankfurt am Main 1988
- La Valse, Salzburg 1992
- Fotze, Salzburg [u. a.] 1993
- Sakkorausch, Salzburg [u. a.] 1994
- Nachtmär, Salzburg [u. a.] 1995
- Das vergessene Lächeln der Amaterasu, Berlin 1998
- Danubio im Traumwasser, Schloß Hamborn 2000 (zusammen mit Kiki Ketcham-Neumann)
- Lauras Plan, St. Pölten [u. a.] 2004 (Kinderbuch)
- Das Haus der sterbenden Männer, Salzburg 2005, ISBN 3701311048
- Die unsichtbare Fotografin, Salzburg 2008
- Die Voest-Kinder, Salzburg 2011, Otto Müller Verlag, ISBN 3701311870
Herausgeberschaft
- Österreichische Dichterinnen, Salzburg [u. a.] 1993
Literatur
- Elaine Martin: Gender, patriarchy and fascism in the Third Reich, Detroit 1993
- Bettina Wellacher (Red.): Elisabeth Reichart, Klagenfurt 1999
- Elizabeth Snyder Hook: Family secrets and the contemporary German novel, Rochester, NY 2001
Weblinks
- Literatur von und über Elisabeth Reichart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die Literatur von Elisabeth Reichart - Ein Kommentar von Michael Dobstadt
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