- Elmsfeuer
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Ein Elmsfeuer (Sankt-Elms-Feuer, Eliasfeuer) ist eine seltene, durch elektrische Ladungen hervorgerufene Lichterscheinung (Elektrometeore). Es ist nach dem heiliggesprochenen Bischof Erasmus von Antiochia (ca. 240-303, italienisch Elmo) benannt, den die Seeleute anrufen, wenn sie durch einen Sturm in Not geraten.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Bei einem Elmsfeuer handelt es sich um eine kontinuierliche Koronaentladung in der Atmosphäre, die bei gewittrigen Wetterlagen mit elektrischen Feldstärken von mehr als 100 kV/m auftritt. Das Elmsfeuer kann unter diesen Bedingungen an hohen, spitzen Gegenständen, wie zum Beispiel Schiffsmasten, Kirchtürmen, Bergspitzen und Stacheldrahtzäunen beobachtet werden. Es tritt auch an Frontscheiben von Flugzeugen auf.
Auch im Gebirge bei einer nahenden Gewitterfront wird von diesem Phänomen berichtet. Besonders im Bereich des Gipfelkreuzes, gepaart mit dem charakteristischen Surren (Pickelsausen) einer elektrostatischen Aufladung, kann es zu diesen Erscheinungen kommen. Sehr selten berichten auch Bergsteiger von einem Leuchten in Bodennähe, welches ca. eine Minute andauert. Dies wird oft als eine dem Nordlicht ähnliche Erscheinung beschrieben. Menschen in der Nähe eines Elmsfeuers stehen aufgrund der starken Potentialdifferenz oft "die Haare zu Berge".
Bei einem Elmsfeuer besteht unmittelbare Blitzgefahr. Elmsfeuer stellen eine Gasentladung dar und leuchten aufgrund der Spektrallinien der Gase Sauerstoff und Stickstoff in der Erdatmosphäre blauviolett.
Elmsfeuer in der Populärkultur
- Herman Melville beschrieb ein Elmsfeuer als unheilbringendes Ereignis in seinem Roman Moby-Dick (1851).
- In William Shakespeares Drama Der Sturm kommt das Elmsfeuer in einem Lied des Luftgeistes Ariel vor:[1]
„ Auf dem Verdeck, in jeglicher Kajüte flammt´ ich Entsetzen; bald zerteilt´ ich mich und brannt' an vielen Stellen; auf dem Mast, an Stang' und Bugspriet flammt´ ich abgesondert, floss dann in eins ... “
- 1985 drehte Joel Schumacher den Jugendfilm St. Elmo’s Fire
- In Reinhard Meys Songballade Das Narrenschiff (1998) wird die nahende Katastrophe angekündigt mit:[2]
„ Und Elmsfeuer züngeln vom Ladebaum ... “
- Karl May beschreibt im Roman "Der Geist der Llano Estakata" (später: "Der Geist des Llano Estacado", Erstveröffentlichung in der Zeitschrift "Der Gute Kamerad", 1888) ein Elmsfeuer als Tornado-Vorboten.[3]
Literatur
- Elmsfeuer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 569.
- A. v. (d.i. Albert von) Obermayer: Elmsfeuererscheinungen in den Alpen. In: Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1889, (Band XX), S. 94–101. (Online bei ANNO)
- Kristian Schlegel: Vom Regenbogen zum Polarlicht. Leuchterscheinungen in der Atmosphäre. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, ISBN 3-8274-1174-2.
- Mark Stenhoff: Ball lightning: an unsolved problem in atmospheric physics. Springer, Berlin 1999, ISBN 0306461501
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Aus William Shakespeare: The Tempest um 1623.
- ↑ Songtext Das Narrenschiff von Reinhard Mey
- ↑ Band "Der Sohn des Bärenjägers", Historisch-ktitische Ausgabe für die Karl-May-Stiftung, Karl-May-Verlag, 2009, S. 577 ff., zur Erklärung der Erscheinung S. 588 f.
Weblinks
Commons: Elmsfeuer – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Elmsfeuer auf den Seiten des „Arbeitskreis Meteore e. V.“
- Video auf Youtube Hörbares Elmsfeuer an der Hand eines Bergsteigers.
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