Endomitose

Endomitose

Unter dem Begriff Endomitose versteht man die Vermehrung der Chromosomenzahl ohne Kernteilung. Es kommt dabei weder zur Auflösung der Kernmembran noch zur Bildung einer Mitosespindel, während der Prometaphase jedoch werden die Tochterchromatiden voneinander getrennt[1]. Im Gegensatz zu der im Ergebnis ähnlichen Endoreduplikation werden bei der Endomitose die einzelnen Phasen der Mitose mit Kondensation und Dekondensation der Chromosomen durchlaufen. Das Ergebnis einer Endomitose sind daher Zellen mit mehrfachem (polyploidem) Chromosomensatz.

Verglichen mit Endoreduplikation ist Endomitose selten. Sie wurde erstmals 1939 beim Wasserläufer beschrieben. Beim Menschen wurde sie in Trophoblastenzellen und in Krebszellen beobachtet.

Endomitose bei Pilzen

Bei vielen Pilzen findet die Kernteilung ebenfalls ohne Auflösung der Kernmembran statt. Sie führt jedoch letztlich nicht zur Polyploidie, vielmehr bilden sich nach der Mitose wieder 2 haploide Kerne heraus (Es ist zu beachten, das die echten Pilze Haplonten sind, also den größten Zeitraum ihres Daseins als haploide Organismen existieren). Das Ergebnis ist also das Gleiche wie bei der 'herkömmlichen' Mitose ohne Änderung der Kernphase. Die Endomitose ist innerhalb der Pilze weit verbreitet, jedoch nicht einer bestimmten Gruppe zuzuordnen. Beispielsweise gibt es Agaricus - Arten (Champignon), welche Endomitose betreiben sowie solche, bei denen die Mitose unter Kernmembranauflösung stattfindet. Als (nicht universell geprüfter) Leitsatz kann aber gelten: Pilze mit Endomitose machen auch Endomeiose.

Literatur

Eeva Therman: Chromosome behavior in cell differentiation: A field ripe for exploration? 1995. Genetics 141:799-804. [1]

Einzelnachweise

  1. In: Benninghoff/Drenckhahn Anatomie Band I, ISBN 978-3-437-42342-0, 17. Auflage, S. 85

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