Endothelin-Rezeptorantagonist

Endothelin-Rezeptorantagonist
Endothelin-1

Endothelin-1

Kugelmodell nach PDB 1EDN
Vorhandene Strukturdaten: 1edn, 1edp, 1t7h, 1v6r
Größe 21 Aminosäuren
Bezeichner
Gen-Name EDN1
Externe IDs OMIM131240 UniProtP05305
Endothelin-2

Größe 21 Aminosäuren
Bezeichner
Gen-Name EDN2
Externe IDs OMIM131241 UniProtP20800
Endothelin-3

Größe 21 Aminosäuren
Isoformen Long, Short
Bezeichner
Gen-Name EDN3
Externe IDs OMIM131242 UniProtP14138

Endothelin ist ein aus 21 Aminosäuren bestehendes Peptidhormon, das seine Wirkung u. a. an den glatten Muskelzellen der Gefäße sowie des Gastrointestinaltraktes entfaltet.

Als blutgefäßverändernde (vasoaktive) Substanz ist es ein Bestandteil des körpereigenen Systems zur Regulierung des Blutdruckes und hochwirksamer Vasokonstriktor. Seine gefäßverengende und damit blutdrucksteigendernde Wirkung ist einhundertmal mal so hoch wie die des Noradrenalin. Es wurde zunächst angenommen, dass es nur im Endothel, einer die Innenwand der Blutgefäße des gesamten Körpers auskleidenden Zellschicht, gebildet werde. Tatsächlich sind aber viele Zellen zur Bildung und Freisetzung von Endothelin in der Lage.

Insbesondere bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Herzinsuffizienz und Arteriosklerose wird häufig ein erhöhter Endothelinspiegel beobachtet. Er beeinträchtigt auch die Kontraktionsfähigkeit des Herzens, den Herzrhythmus sowie die Durchblutung der Nieren. Seit einiger Zeit wird auch die Bedeutung von Endothelin bei verschiedenen Krebsarten, vor allem Prostata- und Brustkrebs, diskutiert.

Inhaltsverzeichnis

Paraloge

Es gibt mindestens 3 bekannte paraloge Varianten des Endothelins, die alle dieselbe Anzahl an Aminosäuren besitzen. Von ihnen zeichnet sich Endothelin-1 (ET-1) durch eine besonders potente Wirkung im Herz-Kreislauf-System aus. Im menschlichen Körper werden darüber hinaus die Paralogen Endothelin-2 (ET-2) und Endothelin-3 (ET-3) gebildet. Während über die Funktion des bevorzugt in der Niere gebildeten Endothelin-2 wenig bekannt ist, konnte für Endothelin-3 zusätzlich eine Bedeutung im Zentralnervensystem (ZNS) nachgewiesen werden. Von ET-3 gibt es zwei Isoformen.

Darüber hinaus sind auch zahlreiche strukturell ähnliche Inhaltsstoffe aus Schlangengiften bekannt (sogenannte Sarafotoxine), die eine Endothelinwirkung besitzen.

Rezeptoren

Endothelin vermittelt seine Effekte über G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die Endothelinrezeptoren. Derzeit sind 2 Rezeptorsubtypen des Endothelinrezeptors bekannt, die als ETA und ETB bezeichnet werden. ETA-Rezeptoren können unter anderem in glatten Muskelzellen der Blutgefäße gefunden werden, wo sie für die durch Endothelin-1 verursachte Vasokonstriktion verantwortlich sind. ETB-Rezeptoren hingegen sind auf Endothel, Epithelzellen (ET-B1)und glatten Muskelzellen (ET-B2) nachweisbar. Eine Aktivierung endothelialer ETB-Rezeptoren durch Endothelin-1 oder Endothelin-3 kann sowohl eine Vasodilatation (ET-B1:über eine Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO)) als auch eine Vasokonstriktion (ET-B2) zur Folge haben.

Endothelinantagonisten

Antagonisten des Endothelins (z. B. Bosentan, Sitaxentan, Atrasentan) werden derzeit als Orphan Drugs erfolgreich in der Therapie der Pulmonalen Hypertonie eingesetzt. Ein weiteres Einsatzgebiet könnte in Zukunft die Therapie der Herzinsuffizienz sein. Jedoch enttäuschten die Substanzen hier bisher trotz vielversprechender Ergebnisse im Tierversuch in der klinischen Anwendung. Die letzte Studie, der so genannte „EARTH Trial“, wurde 2004 beendet, da keine Verbesserung der Symptome bei den behandelten Patienten eingetreten war.

Quellen


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