Engenstein

Engenstein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Schleusegrund
Schleusegrund
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schleusegrund hervorgehoben
50.52333333333310.866666666667445Koordinaten: 50° 31′ N, 10° 52′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Hildburghausen
Höhe: 445 m ü. NN
Fläche: 58,87 km²
Einwohner: 3245 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98667
Vorwahl: 036874
Kfz-Kennzeichen: HBN
Gemeindeschlüssel: 16 0 69 042
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Eisfelder Str. 11
98667 Schleusegrund
Webpräsenz:
Bürgermeister: Marco Baumann (CDU)
Lage der Gemeinde Schleusegrund im Landkreis Hildburghausen
Karte

Die Gemeinde Schleusegrund liegt im Landkreis Hildburghausen in Thüringen. Sie wurde 1994 gegründet und hat ihren Sitz in Schönbrunn. Benannt ist sie nach der Schleuse, die Teile der Gemeinde am Südrand des Thüringer Walds durchfließt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Zentrales Dorf der Gemeinde ist Schönbrunn, welches aus den drei Teilen Schönau, Unterneubrunn und Oberneubrunn besteht und sich über etwa 3,5 Kilometer in den Tälern von Schleuse und Neubrunn erstreckt. Oberhalb dieses Dorfs liegt die Talsperre Schönbrunn. Weiterhin gehört das nordöstliche, höher gelegene Gießübel zur Gemeinde. Unweit dieses Dorfes verläuft der Rennsteig. Westlich von Schönbrunn in einem Seitental der Schleuse liegen Steinbach und Langenbach. Südwestlich von Schönbrunn liegt das Tal der Bibers, in dem Lichtenau, Engenstein, Biberau, Biberschlag und Tellerhammer eine dörfliche Einheit von etwa 4,5 Kilometern Länge bilden. Zwischen den Dörfern erheben sich steile Berge, die die Täler um fast 400 Meter überragen und mehrheitlich mit Fichten bestanden sind. Die nordöstliche Gemeindegrenze ist zugleich Kreisgrenze zum Ilm-Kreis und folgt dem Lauf des Rennsteigs bis zum Dreiherrenstein. Nachbargemeinden sind Frauenwald, Neustadt am Rennsteig und Altenfeld nördlich des Rennsteigs, Masserberg und seine Ortsteile im Osten und Süden sowie die Gemeinde Nahetal-Waldau im Westen.

Höhere Berge im Gemeindegebiet sind der Schmiedswiesenkopf (784 m), der Schwefelkopf (774 m) und der Schmalegrundskopf (770 m).

Gemeindegliederung

Ortsteile der Gemeinde sind:

  • Schönbrunn (mit Schönau, Unterneubrunn, Oberneubrunn, Gabel und Ernstthal)
  • Gießübel
  • Steinbach
  • Langenbach
  • Biberau (mit Lichtenau, Engenstein, Biberschlag und Tellerhammer)

Die Wappen der Ortsteile:

Ortsteil Biberau
Ortsteil Gießübel
Ortsteil Langenbach
Ortsteil Schönbrunn
Ortsteil Steinbach

Geschichte

Kirche in Gießübel „Heilige Dreifaltigkeit“ (erbaut 1722 bis 1723)

Die unwirtlichen Waldtäler der Gemeinde wurden erst im ausgehenden Mittelalter besiedelt. Lebensgrundlage war die Holz- bzw. Forstwirtschaft. Bei Biberau begann die Sächsische Landwehr, ein mittelalterliches Grenzschutzsystem. Darüber hinaus besitzt der Ort Langenbach geschichtliche Bedeutung, da hier 1525 mit der ersten Glashütte die Glasindustrie des Thüringer Waldes begründet wurde. Die Glasindustrie bildete für die folgenden Jahrhunderte bis in die jüngste Zeit die Lebensgrundlage der Einwohner.

Bis 1946 war die Gemeinde entlang der Schleuse geteilt. Die Orte östlich des Flusses gehörten zu Sachsen-Meiningen bzw. ab 1920 zum Land Thüringen, während die westlich gelegenen Dörfer Teil des preußischen Landkreis Schleusingen waren.

Eingemeindungen

1903 wurde Ernstthal ein Ortsteil von Unterneubrunn und 1922 Engenstein ein Ortsteil von Lichtenau. 1952 wurden Lichtenau, Biberschlag und Tellerhammer zu Biberau und Schönau, Unterneubrunn sowie Oberneubrunn zu Schönbrunn vereinigt, dem sich 1969 auch Gabel anschloss. Außerdem schlossen sich die Orte Steinbach und Langenbach zu Steinbach-Langenbach zusammen. Diese drei Gemeinden fusionierten am 14. April 1994 mit Gießübel zur heutigen Gemeinde Schleusegrund.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen der Orte im Thüringer Wald sind meist bereits seit den 1950er-Jahren rückläufig, so auch in der Gemeinde Schleusegrund.

In der Tabelle wird die Entwicklung der Einwohnerzahlen der einzelnen Ortsteile dargestellt. Dabei steht ein (P) für ehemals preußische und ein (T) für sachsen-meiningische bzw. thüringische Dörfer.

Ortsteil 1910 1939 1975
Schönau (P) 521 593 2174
Oberneubrunn (T) 736 763
Unterneubrunn (T) 773 811
Gabel (T) 81 47
Gießübel (T) 1210 1267 1051
Biberschlag (T) 517 490 912
Lichtenau (T) 204 357
Engenstein (T) 98
Tellerhammer (T) 65 80
Steinbach (P) 260 325 315
Langenbach (P) 215 281 200
Gesamt 4680 5014 4652
  • 1994: 3823 Einwohner
  • 2000: 3665 Einwohner
  • 2006: 3314 Einwohner

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Schleusegrund besteht aus 16 Mitgliedern:

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Talsperre Schönbrunn
Nadelöhr in der Gießübeler Schweiz
Ehemaliges Bahnhofsgebäude Schönbrunn

Theater

Bauwerke

Geschichtsdenkmale

An der Masserberger Straße erinnert ein 1981 aufgestellter Findling an vier Opfer des Todesmarsches aus dem "Arbeitserziehungslager" Römhild.[2]

Natur

  • Gießübler Schweiz (Felsformationen)

Wirtschaft und Verkehr

Die Wirtschaft der Gemeinde wird heute vor allem vom Kleingewerbe und dem Tourismus bestimmt. Von Bedeutung ist seit jeher die Glasindustrie. Der mit Abstand größte Arbeitgeber der Region ist das in Schönbrunn ansässige Gewürzwerk, das mit mehr als 800[3] Beschäftigten eines der größten Gewürzwerke Europas darstellt. Im Jahr 2006 arbeiteten 751 Menschen in Betrieben mit über 20 Mitarbeitern in der Gemeinde. Sie erhielten durchschnittlich 21.743 Euro Bruttolohn pro Jahr. Die Verschuldung betrug 300.000 Euro oder 90 Euro pro Einwohner und die Steuereinnahmen lagen bei 2,2 Millionen Euro oder 640 Euro pro Kopf. Im Jahr 2005 besuchten 947 Feriengäste die Gemeinde (1975: 12.700 Feriengäste).[4]

Die Gemeinde liegt abseits der großen Verkehrswege und ist durch die Landesstraße von Schleusingen nach Katzhütte erreichbar. In Schleusingen besteht Anschluss an die Bundesautobahn 73 (ErfurtNürnberg). Kreisstraßen führen vom Schleusetal über Steinbach nach Frauenwald und durchs Bibertal nach Masserberg und Eisfeld.

Von 1890 bis 1967 fuhren auf der Bahnstrecke Eisfeld–Schönbrunn Schmalspur-Personenzüge (1000 mm) durchs Schleusetal.

Persönlichkeiten

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 130f., ISBN 3-88864-343-0
  3. Neue Thüringer Illustrierte. Mai/Juni 2007, Nr. 5, S. 71
  4. TLS

Weblinks


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