- Enki und Ninmach
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Enki und Nammu (auch Enki und Ninmach) zählt zu den sumerischen Mythen des dritten Jahrtausends v. Chr. und beinhaltet die Erschaffung der Menschheit. Zeitlich ist Enki und Nammu der Erzählung Inanna und der Huluppu-Baum zuzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
Die Unzufriedenheit der Götter
In der Zeit, in der die Götter des Himmels geboren wurden und sich die Muttergottheiten auf Himmel und Erde verteilten, gab es niemanden, der die Arbeiten der Götter verrichtete. Die Götter waren hauptsächlich damit beschäftigt, mit den Muttergottheiten Nachkommen zu zeugen. Jedoch nahm die Arbeit dadurch immer mehr zu. So kam es, dass alle Götter in verschiedene Bereiche eingeteilt wurden. Es bildeten sich die Götterklassen: Gebärende Göttinnen, dienende Götter und beaufsichtigende Götter.
Die obere Klasse der Aufsichts-Gottheiten trieb die untere Klasse der Götter, die den schweren Tragekorb transportieren mussten, immer weiter an. Niemand hatte mehr Zeit, die Nahrung für alle Götter herzustellen. Es war die Zeit, in welcher die Kanäle der Erde ausgehoben wurden.
Enki aber, der Schöpfer aller Götter, lag schlafend im Engur; einem Ort, aus dem das Wasser des Lebens fließt und den kein anderer Gott kennt. Enki hörte das Klagen aller Götter nicht, sondern schlief unbeeindruckt weiter. Deshalb beauftragten die Götter seine Mutter Nammu, ihm den Bericht der Unzufriedenheit zu überbringen. Zornig machte sich Nammu, die Mutter aller Götter, auf den Weg zu Enki. Sie weckte ihn und sagte:
"Mein Sohn, du liegst nieder und schläfst. Hörst du nicht das Elendsgeschrei der Götter ? Götter, die ich eigenhändig geschaffen habe, finden keine Nahrung mehr. Finde Ersatz für die Götter, die mit Tragekörben ihr Dasein fristen. Du hast doch die Fülle der Weisheit und verstehst dich auf jede Kunst."
Die Entstehung der Menschheit
Enki gehorchte dem Befehl seiner Mutter sofort. Rastlos ging er in seinen heiligen Räumen umher, nichts wollte ihm einfallen. Da schlug er sich aus Wut auf seine Schenkel, von denen durch den heftigen Schlag sich ein Stück Lehm löste. Umsichtig reagierte er sogleich und formte daraus eine unvollständige Figur. Es folgten Arme, Beine und der Kopf. Am Ende lässt Enki seine Weisheit in die Lehmfigur eindringen. Freudig überbrachte Enki die Nachricht seiner Mutter:
"Mutter, die Geschöpfe für die Arbeit habe ich geformt, binde du ihnen nun die Fronarbeit auf, nachdem du das Innere des Lehms über dem Apzu gemischt haben wirst. Möge Ninmach deine Helferin sein und mögen Ninimma, Schuzianna, Ninmada, Ninschara, Ninbara, Ninmug, Dududuch und Ereschguna dich bei deinem Gebären mit ihren Diensten unterstützen. Verbinde mit ihnen das Bild der Götter. Du aber versieh die Glieder mit Leben. Oh, meine Mutter, bestimme ihr Geschick; nachdem du ihr Schicksal bestimmt hast, möge Ninmach sie zur Fronarbeit führen."
Literatur
- Walter Beyerlein Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament - in Zusammenarbeit mit Hellmut Brunner - , Vandenhoeck und Ruprecht 2.Aufl., Göttingen 1985, ISBN 3-525-51659-2
Siehe auch
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