- Enterprise Risk Management
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Unter Enterprise Risk Management, abgekürzt ERM, versteht man einen unternehmensweiten, ganzheitlichen ("holistischen") Ansatz zur Unternehmenssteuerung. Ziel ist die Steigerung des Unternehmenswertes durch das planmäßige Eingehen erwünschter Risiken und das Absichern der Unternehmensziele gegen störende Ereignisse.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die wesentliche Abgrenzung zum traditionellen Risikomanagement besteht in einer Überwindung des Silo-Denkens, bei dem einzelne Risiko-Kategorien oder auch einzelne Geschäftsbereiche unabhängig voneinander betrachtet und behandelt werden. Während zum Beispiel eine Kapitalanlage-Richtlinie als Risikomanagement-Instrument gelten kann, muss sie für ein gutes ERM auch den Zusammenhang mit den bestehenden Verbindlichkeiten herstellen.
Ziel des ERM ist es, erwünschte Risiken in einem von der Geschäftsführung in der Risikostrategie festgelegten Umfang einzugehen, und unerwünschte Risiken zu reduzieren, um so eine für das Unternehmen optimale Risk-Return-Position einzunehmen.
ERM entspricht einer Aufwertung des klassischen Risikomanagements, die sich auch darin zeigt, dass Unternehmen vermehrt die Position eines "Chief Risk Officer" einrichten.
Rahmenbedingungen
In Deutschland hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Rundschreiben zu den Mindestanforderungen an das Risikomanagement ("MaRisk") für Banken und Mindestanforderungen an das Risikomanagement ("MaRisk") für Versicherungsunternehmen herausgegeben.
International wird das ERM stark von den Vorgaben der Ratingagenturen beeinflusst. Standard & Poor's hat 2005 das ERM explizit als eigenständige Kategorie des Finanzstärke-Ratings eingeführt.
Seit 2004 gibt es auch einen "Integrated Framework" zu ERM vom COSO.
Siehe auch
Weblinks
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