- Entgleisen
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Von Entgleisung spicht man, wenn ein Schienenfahrzeug aus den Gleisen springt. Formal gesehen gilt ein Schienenfahrzeug bereits als entgleist, wenn das Rad die Schiene verlassen hat, also der Spurkranz nicht mehr an der Schiene anliegt.
Ursachen für die Entgleisung eines Schienenfahrzeuges können sein:
- Zu hohe Geschwindigkeit
- Abgenutzte und defekte Schienen oder Spurkränze
- Achsbruch, Defekte an Drehgestellen
- Weiche ist nicht in Endlage
- Eine Weiche wird umgelegt, während ein Schienenfahrzeug darüber fährt
- Fremdkörper im Gleis
- Beabsichtigte Entgleisung durch Anheben des Schienenfahrzeugs mittels Hubvorrichtung oder Krananlage
- Gleisverwerfungen durch zu hohe Temperaturen
- Unterspülungen
- Erdbeben
Nicht zu einer Entgleisung führen sollte jedoch eine stumpf befahrene Weiche, die sich in der falschen Lage befindet. Die Weiche muss für dieses Auffahren („Aufschneiden“ bezeichnet das Befahren der Weiche von der Spitze her bei nicht korrekt anliegender Weichenzunge) konstruiert sein. Um Entgleisungen auf Weichen zu verhindern, wird beim Einstellen einer Fahrstraße im Stellwerk die Endlage überprüft und die Weiche gegen Umstellen gesichert.
An besonders gefährdeten Stellen im Schienennetz werden Führungsschienen als Entgleisungsschutz angebracht.
Durch eine Entgleisung wird ein Schienenfahrzeug sehr schnell abgebremst. Manchmal wird eine Entgleisung absichtlich herbeigeführt, um dadurch größeren Schaden abzuwenden, z. B. wenn ein abgestellter Wagen selbstständig davonrollt und Züge gefährdet. Entgleisungsvorrichtungen (z.B. Sandweiche und Gleissperre) gehören zu den Flankenschutzvorkehrungen.
Ist ein Schienenfahrzeug entgleist, bedarf es vor einem neuerlichen Einsatz im Betrieb einer Lauffähigkeitsuntersuchung.
Zur raschen Erkennung von Entgleisungen können fahrzeugeseitige Detektoren eingesetzt werden. Neu ist die Entwicklung von infrastrukturseitigen Prototypen.
Siehe auch
Katastrophen im Schienenverkehr
Weblinks
- Entgleisung bei Zeno.org. Artikel aus: Viktor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 2. Aufl. 1912–1923, Bd. 4, S. 361 ff.
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