Enzymeinheit

Enzymeinheit

Die Enzymeinheit (U) ist eine alte Einheit zur Angabe der Enzymaktivität. Sie wurde teilweise durch das Katal ersetzt; bei Verwendung des Katal ändern sich jedoch die Zahlenwerte. Deshalb wird U in Medizin und klinischer Chemie weiter genutzt.

\mathrm{1\, kat = 1\, \frac{mol}{s} = 60 \cdot 10^6 \, U}

Eine Enzymeinheit U entspricht der Menge Enzym, die die Umwandlung von einem μmol Substrat pro Minute unter definierten Bedingungen katalysiert[1]. Die Bedingungen (Temperatur, Substratkonzentration, pH-Wert etc.) sollten so gewählt werden, dass eine maximale Reaktionsgeschwindigkeit erreicht wird. Dies macht entsprechende Zusatzangaben nötig und erschwert die Vergleichbarkeit von Angaben. Häufig wird daher zumindest eine einheitliche Temperatur von 30°C zugrunde gelegt.

Kommerziell erhältliche Enzyme für die Molekulargenetik werden oft gestaffelt nach Enzymeinheiten verkauft. Für Restriktionsendonukleasen sind diese jedoch in der Regel durch den vollständigen Verdau von 1 µg genomischer DNA des λ-Phagen in einer Stunde unter bestimmten Reaktionsbedingungen definiert. Wird λ-DNA nicht geschnitten, beruht die Definition auf einer anderen DNA, z. B. dem Adenovirus-2-Genom.


In Deutschland ist das Katal seit 3. Oktober 2009 gesetzliche Einheit im Messwesen [2]. Das Katal wird nicht in DIN 1301-1 empfohlen, so dass für Enzyme in der Regel auch heute noch die Enzymeinheit (U) verwendet wird.

Literatur

  1. International Union of Biochemistry: Report on the Commission on Enzymes of the International Union of Biochemistry, Pergamon Press, New York, 1961, S. 8
  2. Dritte Verordnung zur Änderung der Einheitenverordnung vom 25. September 2009 (BGBl. I S. 3169)

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